Fortschritt im Dienste der Binnenschifffahrt

Interview

"Wir sind jederzeit flexibel und können auf die Vorgaben des Kunden sofort reagieren", sagt Geschäftsführerin Karin Wendt, die die HEINRICH HARBISCH Schiffswerft in der mittlerweile dritten Generation führt. Sie ist nicht nur auf den Reparaturservice ihres Unternehmens stolz, sondern auch auf die innovativen Produkte.

So werden in der Dreherei Propellerwellen nach Maß sowie Ruderschäfte und Bauteile für Ruder- und Wellenanlagen gedreht und Ruderblätter werden in der Werkstatt geschweißt. Eine aktuelle Neuentwicklung aus dem Hause HEINRICH HARBISCH ist eine Weiterentwicklung der HA-DU Schiffskupplung für den küstennahen Gebrauch auf See.

Die HA-DU Schiffskupplung dient grundsätzlich, gleich, ob der Grundtyp für die Binnenschifffahrt oder die Weiterentwicklung für den Küstenbereich, dem drahtlosen Verbinden zweier Schwimmkörper, in den meisten Fällen einem Selbstfahrer und einem Leichter. Je nach Ausstattung kann damit auch um Kurven gefahren werden.

Der Fortschritt ist auch die Maxime, die sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der HEINRICH HARBISCH Schiffswerft zieht: Nach der Gründung durch Karin Wendts Großvater Hermann Harbisch 1908 und dem Ersten Weltkrieg trieb sein Sohn Heinrich mithilfe der Brüder Fritz und Josef die Entwicklung der Schiffsreparaturwerkstatt rasch voran. Eine technische Innovation folgte der nächsten.

Entwicklung des ersten Stevendocks

Mit seinen Ideen und Lösungen war vor allem Heinrich Harbisch die treibende Kraft für das Unternehmen und die Binnenschifffahrt. So baute er unter anderem eine eigene Hellinganlage, die zum Anheben von Schiffen benötigt wurde.

Karin Wendt Geschäftsführerin
„Die Binnenschifffahrt hat insgesamt keine Lobby und muss von der Politik deutlich stärker berücksichtigt werden.“ Karin WendtGeschäftsführerin

Ab 1968 war es nicht mehr möglich, die Anlage in dem Hafen zu betreiben, und Heinrich Harbisch machte aus der Not eine Tugend und entwickelte das erste so genannte Stevendock. Damit konnten erstmals Schiffe entweder mit dem Bug oder Heck angehoben werden – damals eine technische Revolution.

Einen Namen machte sich die HEINRICH HARBISCH Schiffswerft auch mit der Markteinführung des HA-DU SpezialAnkers, dem ersten geschweißten Anker, von dem es seit 2011 eine Weiterentwicklung, den HA-DU PowerAnker, gibt, der für die Schifffahrt von großer Bedeutung ist.

Nachdem der HA-DU SpezialAnker mit 30% Gewichtsreduktion im Vergleich zum herkömmlichen Anker punkten konnte, ermöglicht der HA-DU PowerAnker eine Reduktion von 50% und ist GL- und ZSUK-zertifiziert.

Positives Image und Referenzen als entscheidende Faktoren

"Ein positives Image und Referenzen sind für uns entscheidende Faktoren. Schließlich kennt man sich in der Schifffahrt", erklärt Karin Wendt, die ihren Vater seit dem Jahr 1974 im kaufmännischen Bereich unterstützte.

Sie richtete das Unternehmen durch eine interne Re-Organisation neu aus. Mit der Umwandlung der Schiffswerft in eine GmbH im Jahr 1982 wurde Karin Wendt Geschäftsführerin und ist mittlerweile in diversen Vereinigungen der Binnenschifffahrt aktiv.

"Die Binnenschifffahrt hat insgesamt keine Lobby und muss von der Politik deutlich stärker beachtet werden", meint Karin Wendt, die die Weichen für ihr Unternehmen in Richtung Zukunft gestellt hat.

Die Nachfolge ist ebenfalls geregelt: Mit Karin Wendts Tochter Kerstin, die seit Anfang Mai 2011 dem Unternehmen angehört, soll die Erfolgsgeschichte auch in der vierten Generation weitergeschrieben werden.

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