„Messbar anders messen!“

Interview mit Christoph Wiedner, Chief Product Officer der DEWETRON GmbH

Messtechnik sowie die zuverlässige Erfassung von verschiedensten Signalen und Leistungsdaten, zum Beispiel von Motoren, Turbinen und Fahrzeugen, bilden den Schwerpunkt der Aktivitäten der DEWETRON GmbH. „Durch die modulare Bauweise können wir sehr viele Applikationen abdecken, zum Beispiel auf Prüfständen in der Automobilindustrie, bei realen Fahrversuchen bis hin zu Raketentests“, betont Christoph Wiedner,

2011 als Application Engineer ins Unternehmen eingetreten und heute als Chief Product Officer (CPO) für das gesamte Portfolio verantwortlich. „Die Elektrifizierung von Fahrzeugen ist eine große Herausforderung. Dafür braucht man effiziente Antriebs- und Ladesysteme, die auch mit DEWETRON-Systemen analysiert werden. Das Schöne ist, dass das ein globaler Trend ist, der uns in die Hände spielt und Wachstum verschafft.“

DEWETRON profitiert auch von der steigenden Nachfrage nach Leistungsmesssystemen, die unter anderem zur Leistungsanalyse von Antriebssystemen, Batterien und Speichern eingesetzt werden. „Wir sind da sehr stark in der Vorentwicklung bei den Kunden involviert, da sind die Ansprüche noch höher“, erläutert der CPO.

Skalierbare Lösungen

„Wir versuchen, möglichst skalierbare Lösungen zu entwickeln und trotzdem die Modularität beizubehalten“, beschreibt Christoph Wiedner den Anspruch. Dabei denkt der CPO vor allem an die immer populärer werdende Elektromobilität: „Hier geht es um E-Maschinen, die noch effizienter und noch durchdachter sind, um die Reichweite der Fahrzeuge zu erhöhen, und um vielphasige Systeme mit entsprechender Funktionalität in der Hardware und Software. Darauf haben wir  zielgerichtet reagiert.“

Auch bei Elektrofahrzeugen sind Bordkommunikationssysteme eine zunehmende Herausforderung. Hier arbeitet DEWETRON intensiv an modernsten Schnittstellen.

Stark kundengetrieben

Zu den Alleinstellungsmerkmalen der österreichischen Mess- und Testspezialisten zählt sicherlich die zuverlässige Erfassung von riesigen Datenmengen. Christoph Wiedner: „Unsere Messgeräte kommen dann zum Einsatz, wenn es um die  zuverlässige Erfassung und Speicherung der Daten geht. Wir arbeiten mit sehr vielen Kanälen und können hunderte oder tausende Kanäle speichern. Wir verfügen über sehr viel Know-how in der Signalkonditionierung und Softwareentwicklung. In der Leistungsmesstechnik ist es unsere Stärke, schnell auf Kundenbedürfnisse zu reagieren und bestehende Systeme zu erweitern. Wir begegnen den Herausforderungen durch den technischen Fortschritt und sind immer noch stark kundengetrieben. Unser Fokus liegt auf der Softwareentwicklung.“

Niederlassung in den USA

Die Nähe der Gründer zur Automotivindustrie zeigt sich heute noch im Kundenkreis, zu dem Automobilhersteller und deren Zulieferer gehören. Weitere Zielgruppen sind Luft- und Raumfahrt, Defence sowie alle Branchen, die mit Energie zu tun haben. Kernmärkte bilden der DACH-Raum, China, Frankreich und die USA.

Christoph Wiedner, CPO der DEWETRON GmbH
„Wir verfügen über sehr viel Know-how in der Signalkonditionierung und Softwareentwicklung.“ Christoph WiednerChief Product Officer

Die Niederlassung in den USA, in Rhode Island, ist auch der Sitz des CEOs. Der asiatischpazifische Raum und der Rest von Europa werden mit Partnern abgedeckt. Das sind Wiederverkäufer und Händler mit Sensormesstechnik und Know-how.

Am Hauptsitz in Grambach sind Hardware- und Softwareentwicklung sowie Produktion angesiedelt. Dort arbeiten rund 90 der insgesamt 130 Beschäftigten der Gruppe. Der Umsatz von DEWETRON beträgt zwischen 20 und 30 Millionen EUR und entwickelt sich weiterhin positiv.

Im Vertrieb arbeitet DEWETRON viel über Inbound und auch die neuen Medien sollen als immer wichtigerer Kanal künftig stärker genutzt werden. Unter den Fachmessen ist die ‘SENSOR+TEST’ in Nürnberg besonders wichtig. Die Nähe zu den Kunden und das Know-how der Mitarbeiter betrachtet der CPO als wichtigste Erfolgsfaktoren. „Außerdem reagieren wir schnell auf Kunden- und Marktbedürfnisse, um der Konkurrenz so einen Schritt voraus zu sein.“

Freiraum für Mitarbeiter

„Wir suchen bewusst andere Wege und wollen messbar anders messen und analysieren“, verdeutlicht Christoph Wiedner das Ziel. „Unsere Mitarbeiter bekommen sehr viel Freiraum. Intensiv haben wir uns mit Holacracy beschäftigt, einer sehr modernen Organisationsform. Die brauchen wir, um uns weiterhin den Bedürfnissen unserer Kunden anzupassen. Dazu gehören auch definierte Schnittstellen, um die Software für möglichst viele Kunden nutzbar zu machen.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Technik

Starke Technik für schwere Aufgaben

Interview mit Alexander Kraus, Geschäftsführer der J.A. Becker & Söhne GmbH & Co.KG

Starke Technik für schwere Aufgaben

Wenn tonnenschwere Straßenbahnen oder komplexe Industrieanlagen in Bewegung gesetzt werden müssen, sind Präzision, Zuverlässigkeit und Ingenieurskunst gefragt. Genau hier setzt J.A. Becker & Söhne aus Erlenbach an. Seit über 125…

„Wir sorgen dafür, dass die Verbindung niemals abreißt!“

Interview mit Dr. Joachim Kalcher, Geschäftsführer der Scotty Group Austria GmbH

„Wir sorgen dafür, dass die Verbindung niemals abreißt!“

Vom Serien-Streaming zu Hause und Videokonferenzen im Büro ist inzwischen so gut wie jeder eine perfekte Bild- und Tonqualität bei nahtloser Konnektivität gewohnt. Doch das sind Schönwetterumgebungen, von denen man…

Die Zukunft der Elektromobilität gestalten

Interview mit Matthias Nett, Geschäftsführer der Allego GmbH

Die Zukunft der Elektromobilität gestalten

Die Allego GmbH mit Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, den Markt der Elektromobilität zu revolutionieren. Mit einem der größten Netzwerke von Ladestationen in Europa möchte das Unternehmen…

Spannendes aus der Region Grambach

„Wir wollen nicht auf eine Bauaufgabe fokussiert sein!“

Interview mit Arch. DI Christian Story, Geschäftsführender Gesellschafter der Riegler Riewe Architekten ZT Ges.m.b.H

„Wir wollen nicht auf eine Bauaufgabe fokussiert sein!“

Es ist ein breites Spektrum, das die Riegler Riewe Architekten mit ihren Projekten abdeckt. Da finden sich Wohnbauten ebenso wie Laborgebäude, Museen und Brücken. Immer liegt der Fokus des Büros…

Gebündelte Kompetenzen nach erfolgreicher Fusion

Interview mit DI Franz-Christian Kraschl, Geschäftsführer der IKK Group GmbH

Gebündelte Kompetenzen nach erfolgreicher Fusion

Ein Planungsbüro, das die unterschiedlichsten Leistungen aus einer Hand anbietet? Das neben der Planung auch Beratung und Baumanagement anbietet? Und das im Hoch- wie auch im Tiefbau gleichermaßen kompetent ist?…

„Alles muss einfacher werden“

Interview mit Christoph Wiedner, CEO der DEWETRON GmbH

„Alles muss einfacher werden“

Bei der Genauigkeit gibt es keine Kompromisse. Im Gegenteil. Die Test- und Messlösungen der DEWETRON GmbH mit Sitz in Grambach in der Steiermark werden immer effektiver und präziser. CEO Christoph…

Das könnte Sie auch interessieren

Digitale Impulse im Maschinenbau

Interview mit Jil Evertz, Mitgesellschafterin und Prokuristin der Egon Evertz GmbH & Co.KG

Digitale Impulse im Maschinenbau

Seit fast 70 Jahren steht der Name Evertz für Innovation, Qualität und Kontinuität im Maschinen- und Stahlanlagenbau. Was 1956 mit einer pfiffigen Idee zur Reparatur von Kokillen begann, ist heute…

„Hydraulik ist durch nichts zu ersetzen“

Interview mit Daniel Siefert, Vertriebsleiter DACH der HYDRO LEDUC GmbH

„Hydraulik ist durch nichts zu ersetzen“

Seit über 85 Jahren entwickelt HYDRO LEDUC innovative Hydrauliklösungen – vom Ursprung in der Luftfahrttechnik bis hin zur heutigen Spezialisierung auf Mobilhydraulik und Elektromobilität. Das französische Unternehmen überzeugt nicht nur…

TOP