Die perfekte Balance aus Qualitätsdenken und Preisbewusstsein

Interview mit Philippe Vetterli, Medienvertreter der ALDI SUISSE AG

Wirtschaftsforum: Herr Vetterli, ALDI SUISSE ist seit 2005 in der Schweiz präsent. Welche Besonderheiten weist denn der dortige Markt im Vergleich zu anderen europäischen Ländern auf?

Philippe Vetterli: Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten sind sehr qualitätsbewusst. Dem werden wir mit unseren Qualitätsansprüchen in Bezug auf nachhaltige Produktionsbedingungen gerecht. Neben dem Qualitätsdenken ist aber auch in der Schweiz der Trend zu mehr Preisbewusstsein erkennbar. Dieses Qualitätsdenken gepaart mit Preisbewusstsein kommt unserem Discountprinzip sehr entgegen und erklärt den Erfolg von ALDI SUISSE auf dem Schweizer Markt.

Wirtschaftsforum: ALDI SUISSE startete mit vier Filialen, aktuell sind es 186. Was sind die Gründe für das erfolgreiche Wachstum?

Philippe Vetterli: Wir haben den Markt belebt und so für einen Preiswettbewerb in der Schweiz gesorgt. Heute haben wir unseren Platz im Schweizer Detailhandel gefunden und uns als dritte Kraft etabliert. Wir trumpfen neben dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auch in anderen Bereichen auf. Zum Beispiel zeigen wir als ein Vorreiter unter den Discountern, dass Nachhaltigkeit in der Unternehmenswirtschaft ein wichtiges Thema ist.

Wirtschaftsforum: Apropos Nachhaltigkeit: Mit der Nachhaltigkeitsplattform ‘Heute für Morgen’ setzt ALDI SUISSE unternehmerische Verantwortung um. Inwiefern hat dieses Thema Ihrer Meinung nach in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung gewonnen und wie genau sieht das Engagement von ALDI SUISSE aus?

Philippe Vetterli: Nachhaltiges Handeln spielt in der ALDI-Welt schon seit jeher eine wichtige Rolle. Neu ist nur, dass viel offener und aktiver zu diesen Themen kommuniziert wird – nicht zuletzt auch, da das öffentliche Interesse in diesem Bereich gestiegen ist. Unser Engagement konzentriert sich im Wesentlichen auf die Bereiche, in denen ALDI SUISSE Verantwortung trägt. Wir fassen diese unter den Begriffen Kunden, Lieferkette, Mitarbeiter, Umwelt und Gesellschaft zusammen. Darunter fallen viele Themen, in denen wir uns konkrete Ziele setzen und deren Umsetzung wir auch messen. Beispiele sind nachhaltiges Palmöl, Recyclingstationen für Getränkekartons (wie Tetra Pak) oder die CO2-Neutralität mit myclimate all unserer ALDI SUISSE-Standorte.

Wirtschaftsforum: Kritische Stimmen monieren, dass Corporate Responsibility in vielen Fällen lediglich eine Art des Reputationsmanagements ist. Was würden Sie dem entgegnen?

Philippe Vetterli: Es geht vielmehr darum, zukunftsorientiert und langfristig zu handeln und so auch uns als Unternehmen zu legitimieren. Nur wenn wir Mitarbeitende haben, die sich mit Herzblut engagieren und nur wenn wir langfristig die Rohstoffe sichern, die wir für unsere Produkte brauchen, bleiben wir handlungsfähig. Mit dem ersten internationalen Bericht zur Unternehmensverantwortung kommt die ALDI SÜD-Gruppe der öffentlichen Rechenschaftspflicht nach und legt dar, dass es um mehr als nur Reputationsmanagement geht. Der Bericht zeigt, was wir erreicht haben. Er untermauert dies mit zahlreichen Beispielen, konkreten Kennzahlen und zeigt mithilfe von zukünftigen internationalen Zielen, wohin die Reise geht.

Wirtschaftsforum: Kommen wir auf den Lehrbetrieb zu sprechen. Welche Punkte sprechen denn für eine Ausbildung bei ALDI SUISSE?

Philippe Vetterli: ALDI SUISSE bildet schweizweit über 180 Lernende als Detailhandelsfachkräfte, kaufmännische Angestellte und in den Bereichen Logistik und Informatik aus. Immer wieder zählen unsere Lehrabgänger zu den erfolgreichsten ihres Berufsbildes. Das gezielt eingesetzte duale Ausbildungssystem hat sich bewährt: Über 90% der Lehrabgänger werden in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen. Damit bieten sich Berufseinsteigern im Unternehmen interessante Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten.

Wirtschaftsforum: Zum Abschluss eine persönliche Frage: Welches ist Ihr Lieblingsprodukt aus dem Standardsortiment? Warum?

Philippe Vetterli: Mein Lieblingsprodukt für den täglichen Bedarf ist der Prince Nassrasierer – hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis für mich einfach durch und durch! Zu besonderen Anlässen bin ich auch ein großer Fan vom Wein IL TEO Primitivo di Manduria DOP: Ein komplexer und eleganter Rotwein, der hervorragend zu so vielen verschiedenen Gerichten passt.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Handel & Konsumgüter

Wein, der niemanden ausschließt

Interview mit Felice di Biase, Verkaufsleiter der Cantina Frentana s.c.a.

Wein, der niemanden ausschließt

Zwischen Adria und Apennin, eingebettet in sanfte Hügel und umgeben von jahrhundertealten Weinbergen, liegt eine Region, in der Wein weit mehr ist als nur ein Produkt. In der mittelitalienischen Region…

Der Döner für alle Fälle

Interview mit Mustafa Demirkürek, Gründer & Geschäftsführer der Alzarro Dönerworld GmbH

Der Döner für alle Fälle

Fertigprodukte sind aus den Supermarktregalen längst nicht mehr wegzudenken. Und doch fehlte dort bislang ein echter Klassiker: der Döner. Mustafa Demirkürek hat genau das geändert. Mit seiner Idee eines frischen,…

„Weinbautradition bewahren und weiterentwickeln“

Interview mit Markus Nordhorn, Geschäftsführer der Weingut Hammel GmbH

„Weinbautradition bewahren und weiterentwickeln“

Seit über 300 Jahren steht das Weingut Hammel aus der Pfalz für erstklassige Weine, starke Marken und gelebte Familientradition. Heute zählt die Weingut Hammel GmbH zu den bekanntesten Abfüllbetrieben der…

Spannendes aus der Region Schwarzenbach SG

IT im Einklang – Ihr Orchester für mehr Erfolg

Interview mit Manuel Domeisen, Geschäftsführer der avaris/IT AG

IT im Einklang – Ihr Orchester für mehr Erfolg

Die digitale Welt bietet scheinbar grenzenlose Chancen und Möglichkeiten, gleichzeitig aber auch bisher unbekannte Risiken. Deshalb ist es wichtig, bei der digitalen Transformation einen zuverlässigen und kompetenten Partner an der…

Ultraschalltechnologie, die Zukunft schafft

Interview mit Dirk Schnur, Chief Marketing Officer der Telsonic AG

Ultraschalltechnologie, die Zukunft schafft

Telsonic kennt die Bedürfnisse seiner Kunden; diese langjährige Erfahrung, unter anderem in Applikationen, sichert dem Unternehmen einen entscheidenden Vorsprung. Die beiden Megatrends, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, führen in vielen…

Im Handwerk mit der Zeit gehen

Interview mit Serge Eggler, Leiter ecoleo / Projektleiter der Schreinerei Fust AG

Im Handwerk mit der Zeit gehen

Handwerk meets Onlineworld: Die Schreinerei Fust AG aus Wil im Schweizer Kanton St. Gallen hat entschlossen den Weg in die digitale Verkaufswelt eingeschlagen und damit bewiesen, dass Handwerk ganz schön…

Das könnte Sie auch interessieren

Die Zukunft der Elektromobilität gestalten

Interview mit Matthias Nett, Geschäftsführer der Allego GmbH

Die Zukunft der Elektromobilität gestalten

Die Allego GmbH mit Sitz in Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, den Markt der Elektromobilität zu revolutionieren. Mit einem der größten Netzwerke von Ladestationen in Europa möchte das Unternehmen…

Für gutes Klima in 3. Generation

Interview mit Christian Stark, Geschäftsführer der Klima Becker Full Service GmbH und Sophie Becker, Business Development Manager der Klima Becker Anlagenbau GmbH

Für gutes Klima in 3. Generation

Aus einem Handwerksbetrieb ist eine Unternehmensgruppe mit breitem Leistungsspektrum geworden: Klima Becker vereint rund 500 Mitarbeiter an elf Standorten in Südwestdeutschland, Frankreich und Luxemburg. Die Firma setzt auf qualifizierten Nachwuchs,…

Kundennah, kompetent, klimabewusst

Interview mit Frank Seifert, Geschäftsführer und Lukas Kühner, Geschäftsführer der Kühner GmbH

Kundennah, kompetent, klimabewusst

Die Kühner GmbH in Winnweiler zählt zu den etablierten Fachbetrieben für Heizungs-, Sanitär-, Klima- und regenerative Energietechnik in der Westpfalz. Das 1966 gegründete Familienunternehmen beschäftigt heute 38 Mitarbeiter und betreut…

TOP