Tradition und Innovation im Einklang

Interview mit Peer Vespermann, Leiter Vertrieb, Marketing und Business Development der BAF GmbH

Der Aufstieg von einer kleinen Schlosserei bis zum erfolgreichen Maschinenbauunternehmen ist ein echter Erfolg für den Gründer und heutigen Seniorchef Dietmar Ehnert, und auch die nächste Generation, Sohn und Schwiegertochter, ist schon im Unternehmen tätig. Insgesamt ist BAF heute sehr breit aufgestellt. Während der Bereich Lager- und Fördertechnik aufgrund von fehlendem Personal aktuell etwas schwächer ist, kann sich BAF in den Bereichen Stahlbau sowie Pulverbeschichtung, mechanischer Fertigung und Baumaschinen-Reparatur über fehlende Aufträge nicht beschweren. „Derzeit arbeiten wir teilweise sogar in drei Schichten und leider auch am Wochenende, um ausstehende Aufträge abzuarbeiten. Schließlich ist einer unserer Stärken die Liefertreue. Wir möchten Termine unbedingt einhalten und schauen deshalb, dass wir Abläufe immer optimieren können“, erklärt Dipl.-Ing. Peer Vespermann, der seit anderthalb Jahren bei BAF als Leiter Vertrieb, Marketing und Business Development tätig ist.

Eng verzahnte Prozesse

Während die Baumaschinenreparatur heute mit 20% zum Umsatz beiträgt, der in den letzten Jahren immer zwischen acht und zehn Millionen EUR lag, ist es gerade der Stahlbau, der mit den Bereichen Pulverbeschichtung und mechanischer Fertigung eng verzahnt ist. „Kunden im Stahlbau sind Fahrzeughersteller, und hier sehr große Unternehmen, die etwa Bodenfräsen, Bagger und Ähnliches bauen. Wir fertigen Komponenten für diese Produkte, wie beispielsweise eine Sattelplatte für einen Lkw-Siloaufbau, das sind dann hochfeste Teile, die auch einer großen Belastung standhalten“, so Peer Vespermann. Da der Stahlbau stark zugenommen hat, wurde Anfang 2020 bei BAF eine neue Halle gebaut, die mehr Schweißplätze ermöglicht und zwei Schweißroboter im Einsatz sieht, darunter einen ganz neuen Roboter, der erst Anfang 2021 in Betrieb genommen wurde.

„Die Pulverbeschichtung ist in gewissem Sinne die Fortführung des Stahlbaus. Dort werden Einzelteile und Großserien aus unserer Produktion und von Dritten beschichtet. Die Anlage ist seit 2017 in Betrieb“, sagt Peer Vespermann. „Anfangs haben wir fast 80% für einen Großkunden beschichtet, inzwischen sind die Aufträge breiter in der Fläche gestreut.“

Effizienz stärken – Personal fördern

In der mechanischen Fertigung zeigt sich für BAF die gelungene Verbindung von Tradition und Innovation. Natürlich verfügt man über hochmoderne CNC-Technologie und Maschinen, doch mit Maschinen, die schon lange im Einsatz sind, können auch Aufträge wie die komplette Überarbeitung des alten Lokkastens des Rasenden Rolands auf Rügen übernommen werden. „Mit diesen unterschiedlichen Maschinen sind wir ausreichend flexibel für derartige Aufträge“, unterstreicht Peer Vespermann. Neben Flexibilität sind flache Hierarchien, Qualität, Liefertreue und das gute Miteinander im Unternehmen wichtige Gründe für den anhaltenden Erfolg. „Diesen Weg möchten wir weiter beschreiten. Dabei ist uns der anstehende Generationenübergang, sowohl in der Führungsebene als auch bei den Mitarbeitern, ein wichtiges Anliegen. Wir wollen uns konsolidieren und Prozesse effizienter gestalten und den Fluss in der Produktion weiter optimieren“, sagt Peer Vespermann. „Wachstum ist wichtig, ist aber längst nicht alles. Ein Augenmerk soll auf dem Bereich Personalentwicklung liegen, denn gut ausgebildete Mitarbeiter sind ein Pfund, mit dem wir in Zukunft weiter punkten können.“

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