Private Finanzen | Investieren: Immer erst informieren
Interview mit Finanzexperte Christian Wielgus

Wirtschaftsforum: Herr Wielgus, wenn in den Medien Investments thematisiert werden, klingt das oft kompliziert und nach einem Thema für Fachleute. Ist das wirklich so?
Christian Wielgus: Nein, das ist nicht so. Ich würde schon sagen, dass Vieles unnötig kompliziert dargestellt wird. Natürlich kann niemand alles innerhalb von drei Minuten lernen, aber es ist auch keine Raketenwissenschaft. Da muss ich ein Stück weit kritisch gegen meine Branche sprechen.
Wirtschaftsforum: Warum also das Thema nicht einfacher angehen?
Christian Wielgus: Es geht letztlich darum, das Gefühl herbeizuführen, dass eben eine dritte Person unbedingt gebraucht wird, um überhaupt erfolgreich investieren zu können.
Wirtschaftsforum: Also Haken dran an die Fachleute?
Christian Wielgus: Das wäre vorschnell. Gegen einen unsichtbaren Kümmerer an meiner Seite ist prinzipiell nichts einzuwenden. Das ist schon so wie beispielsweise im Fußball sinnvoll. Weltfußballer wie Ronaldo oder Messi wissen in jedem Fall, wie man hochklassigen Fußball spielt. Trotzdem haben auch sie jemanden als 'Katalysator-Person' in ihrem Umfeld, mit der sie sich austauchen können. Gerade, wenn es mal ein emotionales Tief gibt. Da braucht es eine Instanz, die sagt, das ist dein Kurs, den du ursprünglich eingeschlagen hast und verzettel dich nicht.
Grundsätzlich sollte sich aber jeder selbst das Wissen zu Investments soweit möglich aneignen. Das ist in unserer Zeit gut machbar, weil wir viel Fachliteratur on- und offline haben, die gut zugänglich ist.
Interview: Markus Büssecker | Fotos: privat