Vom Zoll-Dienstleister zum Spediteur

Interview mit Francesco Isola, CEO der Rif Line Italy S.p.a.

Neben den ursprünglichen Zollaktivitäten engagiert sich die Rif Line Italy S.p.a. in den Sparten Import/Export, Wertschöpfung, Mode, gefährliche Güter, zeitkritische Lösungen und Logistik. „Wir arbeiten mit sämtlichen Branchen zusammen, die Waren verschicken“, sagt Francesco Isola, CEO von Rif Line Italy. „Ein großer Teil unserer Aktivitäten entfällt allerdings auf die Mode. Wir sind ein mittelgroßes Unternehmen und versuchen trotzdem, international dort präsent zu sein, wo andere es nicht sind.“

Individuelle Lösungen

Rif Line Italy bietet seinen Kunden auch in weit entfernten Regionen Dienstleistungen eines Großkonzerns bei gleichzeitig individuellen Lösungen an. „Für uns ist der direkte und persönliche Kontakt zu unseren Kunden sehr wichtig“, betont Francesco Isola.

Eine Besonderheit sind zum Beispiel gleich zwei Büros in Bangladesch. Zwei Büros befinden sich zudem in China und zwei weitere werden dort noch in diesem Jahr eröffnet. Weiter ist Rif Line Italy mit eigenen Niederlassungen in Sri Lanka und Tokio präsent, außerdem werden in Kürze Büros in Myanmar, Kambodscha, Vietnam und Indien eröffnet.

Gut ausgebildete Mitarbeiter

120 Mitarbeiter beschäftigt Rif Line Italy weltweit. Hinzu kommen Partner, Vertreter und Korrespondenten. „Unsere Stärke sind kompetente Mitarbeiter, denn wir verkaufen keine Produkte“, hebt der CEO hervor. Deshalb investiert das Unternehmen viel in Ausbildung und Schulungen und honoriert die Leistungen der Beschäftigten.

Nicht nur im Ausland ist Rif Line Italy mit seinen Niederlassungen gut vertreten. Auch in Italien befinden sich neben dem Hauptsitz in Fiumicino mehrere Standorte in Mailand, Bari und Forlì sowie Riflline Logistics Terminals in Pomezia Santa Palomba und Mailand. Für die Unternehmensgruppe wird in diesem Jahr ein Umsatz von 50 Millionen EUR erwartet, davon rund 20% im Export.

Francesco Isola, CEO der Rif Line Italy S.p.a.
„Unsere Stärke sind kompetente Mitarbeiter, denn wir verkaufen keine Produkte.“ Francesco IsolaCEO

Kunden weltweit

„Unser Netzwerk ist vor allem auf Asien fokussiert“, erklärt Francesco Isola. „Dazu gehören  Import und Exporte von Italien aus in Richtung asiatischer Länder, vor allem China und Japan. Hinzu kommt das lokale Wachstum unserer Niederlassungen in diesen Regionen – ganz unabhängig von Italien. Deshalb haben wir weltweit Kunden aus diversen Ländern. Zu unseren Kunden gehören auch deutsche Unternehmen, die in Asien produzieren oder produzieren lassen und deren Produkte wir nach Deutschland importieren.“

Eigenes Track and Trace-System

CEO Francesco Isola ist seit 2014 im Unternehmen und war vorher Financial Advisor bei PricewaterhouseCoopers und Ernst & Young. Auch seine Mitgesellschafter kommen aus der gleichen Branche – unter anderem der aktuelle Präsident Giorgio Voria, der sich seit 1992 mit internationalen Speditionen beschäftigt.

Um den Kunden bestmöglichen Service zu bieten, setzt Rif Line Italy auch auf neueste Technologien. Francesco Isola: „Mit unserem eigenen Track and Trace-System, dem WebContainer, können unsere Kunden ihre Waren in Realzeit verfolgen – in jedem Teil der Welt und mit akkuraten Liefervorhersagen. Dies ist eine Besonderheit, denn viele Track and Trace-Systeme zeigen nicht die gesamte Logistikkette. Vor allem die Schnittstellen zwischen See- und Luftfracht sind schwierig darzustellen. Unser System ermöglicht die komplette Übersicht vom Start bis zum Ziel. Nach zwei bis drei Jahren Entwicklung haben wir es kürzlich in Betrieb genommen.“

Der CEO sieht starkes Wachstum und die starke Expansion des internationalen Netzwerks als wichtigste Aufgaben der Zukunft an, ebenso wie die Integration des Netzwerks.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Wurzeln, die tragen – Wachstum mit Bestand

Interview mit Kilian Sohm, Geschäftsführer der Sohm HolzBautechnik GmbH

Wurzeln, die tragen – Wachstum mit Bestand

Holz wächst leise – Schicht für Schicht, Jahr für Jahr. Es braucht Geduld, Beständigkeit und das richtige Maß. Wer mit Holz arbeitet, lernt diesen Rhythmus zu verstehen. Auch Unternehmen können…

Formvollendet

Interview mit Rainer Schenk, Geschäftsführer der FBR Facondrehteile GmbH

Formvollendet

Seit über 40 Jahren bringt die FBR Facondrehteile GmbH aus Kirchhaslach in Schwaben Metall in die richtige Form. Was bescheiden in einem Keller begann, ist heute ein international agierendes Unternehmen,…

Spannendes aus der Region Fiumicino (RM)

Im Steigflug

Interview mit Giuseppe D’Alò, Geschäftsführer der LEAT SpA

Im Steigflug

Der Avioniksektor gehört zu den am härtesten umkämpften Branchen. Immer kürzere Lieferzeiten und steigender Preisdruck machen es Luftfahrtelektronikunternehmen schwer, erfolgreich zu agieren. Die italienische Firma LEAT SpA aber macht genau…

Aus Liebe zum Schönen

Interview mit Carlo Bartorelli, Präsident und Geschäftsführer der BARTORELLI 1882 S.p.A.

Aus Liebe zum Schönen

Wahre Schönheit ist unvergänglich. Deshalb wird manches schöne Stück buchstäblich ‘Familienangelegenheit’, wenn es die Generationen überdauert – etwa Juwelen und wertvolle Uhren. Auch bei der BARTORELLI 1882 S.p.A. denkt man…

Hightech für missionskritische Einsatzgebiete

Interview mit Tomas von Lüpke, Area Manager Central/Northern/Eastern Europe der ELE.SI.A S.p.A.

Hightech für missionskritische Einsatzgebiete

Es sind sehr missionskritische Einsatzgebiete, denen sich das Systemhaus ELESIA mit Hauptsitz in Rom verschrieben hat. Die Produkte des Hightech-Lieferanten und Herstellers hochkomplexer Kommunikationssysteme kommen vorwiegend in der High-Rel-Industrie und…

Das könnte Sie auch interessieren

KI trifft Ingenieurskunst – Transparenz für komplexe Softwarewelten

Interview mit Dipl.-Ing. Stephan Mauk, Vorstand der Concentrio AG

KI trifft Ingenieurskunst – Transparenz für komplexe Softwarewelten

Ob im Auto, im Flugzeug oder im Kraftwerk – Software entscheidet heute über Sicherheit, Effizienz und Leistung. Doch kaum jemand weiß, was im Hintergrund wirklich passiert. Genau hier setzt die…

Kurs auf Premiumklasse

Interview mit Marko Zacherl, Geschäftsführer der Sun Charter GmbH

Kurs auf Premiumklasse

Der Yacht-Chartermarkt steht unter Druck: Steigende Kosten, sinkende Nachfrage und harter Verdrängungswettbewerb zwingen viele Anbieter in die Knie. Doch während andere kämpfen, hat die Sun Charter GmbH in nur zwei…

Formvollendet

Interview mit Rainer Schenk, Geschäftsführer der FBR Facondrehteile GmbH

Formvollendet

Seit über 40 Jahren bringt die FBR Facondrehteile GmbH aus Kirchhaslach in Schwaben Metall in die richtige Form. Was bescheiden in einem Keller begann, ist heute ein international agierendes Unternehmen,…

TOP