Das ‘Gehirn’ des Unternehmens
Interview mit Oliver Fronk, Teamkoordinator Vertrieb der Prior1 GmbH
„Wir begleiten unsere Kunden ganzheitlich. Das fängt schon bei der ersten Idee an“, sagt Oliver Fronk, Teamkoordinator Vertrieb, und holt zur Erläuterung, was das für Prior1 bedeutet, weit aus: „Es gibt zwar heute bei vielen Unternehmen den Trend, alle Daten in einer Cloud abzulegen oder aber als Hybridlösung neben einem eigenen Rechenzentrum eine Cloud-Lösung als Backup-Möglichkeit zu nutzen, aber in verschiedenen Branchen und Bereichen ist das aus Datenschutzgründen nicht möglich. Dort brauchen Unternehmen und Institutionen deshalb ihre eigenen Server und Rechenzentren – zum Beispiel Krankenhäuser, Rettungsdienste, Polizei oder Militär. Bei uns kommt nichts ‘von der Stange’: Wir sind spezialisiert auf den Bau von kundenindividuell konzipierten Serverräumen und Rechenzentren, womit wir einerseits die Digitalisierung unterstützen und andererseits selbst Teil des Cloud-Trends sind. Wir bieten Lösungen sowohl für die öffentliche Hand als auch Firmenkunden und begleiten unsere Kunden nicht nur im Planungsprozess, sondern übernehmen den gesamten Bau und die Elektrik und darüber hinaus auch die Wartung sowie zum Beispiel auch Zutrittskontrolle und Videoüberwachung – also die komplette Begleitung unserer Kunden von A bis Z.“
70 Mitarbeiter – 1 Team
Entstanden ist Prior1 vor 13 Jahren, als Geschäftsführer Stefan Maier mit einem Team von vier Mitarbeitern bei einem anderen Unternehmen ausstieg und seine eigene Firma gründete. An sich schwebte dem Geschäftsführer für sein Unternehmen eine Zahl von höchstens 20 Mitarbeitern vor, doch es kam anders als gedacht: 2017 bewarb sich ein komplettes Team von neun Mitarbeitern eines Marktbegleiters.
Da man einander kannte und schätzte, wechselte das Team geschlossen zu Prior1, worauf die Mitarbeiterzahl deutlich über die anvisierten 20 stieg. Doch damit nicht genug erhielt das Unternehmen, das zu dieser Zeit bereits einen sehr guten Ruf als Arbeitgeber erlangt hatte, zunehmend Initiativbewerbungen.
„Wir hatten viele sehr interessante Bewerber, die hohe Kompetenz und umfangreiches Fachwissen in vielen unterschiedlichen Bereichen mitbrachten. Natürlich haben wir sie eingestellt, sodass sich im Endeffekt dadurch auch unser Portfolio vergrößert hat“, erzählt Oliver Fronk. Auf diese Weise ist Prior1 inzwischen zu einem Unternehmen mit 70 Mitarbeitern geworden, das jährlich 14 Millionen EUR umsetzt.
Das gute Miteinander und der respektvolle Umgang untereinander bilden das Rückgrat des Unternehmens, ist sich Oliver Fronk sicher: „Wir haben hohe Anforderungen an uns selbst, was den Umgang sowohl im Team als auch mit Kunden, Partnern und Lieferanten angeht. So bilden wir unter anderem gerade alle Mitarbeiter im Bereich gewaltfreie Kommunikation aus.“
Vertrauen und Wertschätzung
Doch Prior1 genießt nicht nur hohes Ansehen als Arbeitgeber, sondern auch das Vertrauen und die Wertschätzung seiner Kunden. „Die Zufriedenheit unserer Kunden steht bei uns an oberster Stelle“, bringt Oliver Fronk ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal auf den Punkt. „Wir sind nicht die Günstigsten, aber wir haben einen kompromisslosen Qualitätsanspruch.“
Kompromisslos ist man bei Prior1 auch in einem anderen Punkt: der Nachhaltigkeit. „Darin sind wir – ich darf wohl sagen – wegweisend“, sagt Oliver Fronk. „Uns geht es darum, das Unternehmen CO2-neutral zu machen.“ So wurde vor Kurzem in Weitefeld ein neues und energieautarkes Verwaltungs- und Produktionsgebäude errichtet. Dort produziert Prior1 eigens entwickelte, aus Containermodulen bestehende Rechenzentren, die sich den Bedürfnissen der Kunden durch ihre modulare Bauweise individuell anpassen lassen.
Konsequenterweise beschränkt sich dieses Streben nach Nachhaltigkeit nicht auf das eigene Unternehmen, sondern auch auf die Leistungen, die für die Kunden erbracht werden: „Unser Anspruch ist immer, die Rechenzentren der Kunden so energieeffizient wie möglich zu bauen – und das betrifft nicht nur den Energieverbrauch selbst, sondern zum Beispiel auch Themen wie den Einsatz bestimmter umweltschädlicher Kältemittel“, verdeutlicht der Vertriebsfachmann. „Wir verwenden umweltfreundliche Alternativen, die zwar etwas teurer sind, dafür aber ein Global Warming Potential von 0 haben. Was das angeht, sind wir Vorreiter, wir ziehen Nachhaltigkeit auf allen Ebenen durch.“
Daran hat auch die Corona-Epidemie nichts geändert, die Prior1 bislang trotz aller Unwägbarkeiten gut überstanden hat. „Mit dem ersten Lockdown herrschte bei den Kunden zunächst totale Funkstille, alles musste erstmal organisiert werden“, erinnert sich Oliver Fronk. „Danach brach ein absoluter Run los: Corona hat vielen Unternehmern vor Augen geführt, dass sie im Bereich der Digitalisierung total hinterherhinken. Daraufhin gab es eine enorme Bereitschaft, die Projekte, die man zwar angedacht, aber noch nicht umgesetzt hatte, nun auch schnellstmöglich umzusetzen. Dieser Boom hielt an bis November. Seit dem zweiten Lockdown bemerkt man eine gewisse Zurückhaltung bei großen Investitionen. Uns geht es aber trotzdem gut.“
Für die Zukunft sieht Oliver Fronk Veränderungen im Bereich IT kommen. „Autonomes Fahren und Edge-IT zum Beispiel sind absolute Zukunftsthemen“, ist er sich sicher. „Gerade auch für uns, wo es um die Infrastruktur dafür geht, denn Autobahnen werden für die für das Autonome Fahren notwendige Internetkommunikation alle 5 bis 10 km mit kleinen Rechenzentren ausgestattet werden. Hierfür stellen sowohl unsere modularen Container-Rechenzentren als auch unser ‘IT Safe’ (www.itsafe.de), ein modular konzipierten Serverschrank für sichere Aufbewahrung und maximalen Schutz relevanter IT-Komponenten, ideale Lösungen dar. Diese Produkte bieten wir mit Onsite-Colocation auch als Betreibermodell gegen eine monatliche Gebühr an, sodass der Kunde keine Kapitalbindung hat.“
An der Umsetzung eines weiteren Trends arbeitet man bei Prior1 gerade intern: New Work. „Eigenverantwortung von Mitarbeitern bedeutet den Abbau von Hierarchien. Das setzen wir bei uns gerade um.“ Oliver Fronk ist seit zehn Jahren bei Prior1. „Mich motiviert unser Team: 70 Leute, die alle an einem Strang ziehen und für die dabei einerseits das Kundenwohl und andererseits Nachhaltigkeit an erster Stelle stehen. Das Big Picture, für das wir stehen, das trage ich mit, das lebe ich – beruflich wie privat.“