Expertenrat fordert eine „leistungsfähige Testinfrastruktur“
Experten befürchten, dass mit den sinkenden Temperaturen Richtung Herbst und einem Anstieg von Treffen in Innenräumen auch die Infektionszahlen wieder an Fahrt aufnehmen könnten. Bei einer weiter dürftigen Impfquote von etwa 62% in Deutschland ist in einem solchen Szenario auch eine Überlastung des Gesundheitssystems nicht ausgeschlossen. In seiner aktuellen Stellungnahme mahnt der Expertenrat der Bundesregierung deshalb die „Reaktivierung einer leistungsfähigen Testinfrastruktur“ und eine erhebliche verbesserte Qualitätskontrolle beim Testen an. Denn viele Corona-Tests scheinen weniger aussagekräftig als zunächst weitläufig angenommen. Wie groß der Anreiz offenbar ist, das Testen nicht als seriöses Instrument zur Pandemieprävention, sondern zum persönlichen finanziellen Vorteil einzusetzen, zeigen auch die bekannt gewordenen Betrugsfälle an Teststationen in Berlin. Ermittler rechnen bereits jetzt mit einem Schaden von 30 Millionen Euro allein in der Hauptstadt.
Geldmacherei ohne realen Nutzen? - Testanbieter in der Kritik
Doch auch abgesehen von gefälschten Abrechnungen an Teststationen, sehen sich die Testhersteller - allen voran von Antigentests - Kritik ausgesetzt, weil die Aussagekraft ihrer Tests entgegen der allgemeinen Erwartung zumeist beschränkt bleibt. „Antigentests bringen wenig, selbst einige POC oder sogar PCR-Tests sind nicht qualitativ hochwertig und trotzdem teuer“, gibt etwa Michele Gregorini zu Bedenken. Der Mediziningenieur, der mit der Diaxxo AG eine zuverlässige PCR-Testmethodik entwickelt hat, sieht viele Anbieter mit nicht wissenschaftlichen anerkannten Tests. „Leider werden viele Testverfahren von der Regierung dennoch genehmigt“, bemängelt er die aktuelle Praxis. So würden auch Testgeräte zugelassen, die keine RNA-Säuberung vornähmen und so ein korrektes Ergebnis von vornherein unwahrscheinlich machten. Ein strengeres Regime bei der Testzulassung könnte hier womöglich Abhilfe schaffen.
Denn grundsätzlich gelten die PCR-Tests aus dem Labor gegenüber den Antigentests als deutlich überlegen, benötigen jedoch in der Regel eine komplizierte Kühlkette für die entnommenen Proben. Das schlägt sich auch auf deren Preis nieder. Die bei den meisten PCR-Verfahren entstehenden Kosten haben die Politik bisher davor zurückschrecken lassen, diese flächendeckend als Standard zu übernehmen. Stattdessen erhalten Antigentests weiterhin den Vorzug. An deren Kosten müssen sich Bürger seit der letzten Reform der Corona-Testverordnung zudem regelmäßig mit drei Euro beteiligen.
PCR-Tests als scharfes Schwert der Pandemiebekämpfung?
Geht es nach Wissenschaftlern wie Michele Gregorini und Phillipe Bechtold, die bereits seit sieben Jahren an der Entwicklung von u.a. PCR-Tests arbeiten, könnte sich das dank jüngster Innovationen bald ändern. Die beiden Forscher versprechen: PCR-Testungen mit 100%iger Laborqualität für weniger als 10 Euro pro Test. Da die mobilen Tests keine Transporte oder Kühlketten benötigen und das Zentrallabor komplett ersetzen können, wird durch die individuellen Einsatzmöglichkeiten viel Kapital und Energie eingespart gegenüber den herkömmlichen Methoden.
Ihre Vision, zuverlässige Testverfahren so erschwinglich wie möglich zu machen, könnte die in Verruf geratenen Teststrategien wieder zu einem scharfen Schwert in der Pandemiebekämpfung machen. Günstigere und gleichzeitig zuverlässigere Tests versprechen, die Datenlage und das Monitoring des Pandemiegeschehens zu verbessern. Nach dem Standpunkt der Bundesärztekammer ein dringend notwendiger Schritt, um einen „Datenblindflug“ im Coronaherbst zu vermeiden.
Daten gegen die Ungewissheit und für mehr Akzeptanz
Noch lässt sich schwer voraussagen, welche Virusvarianten im Winterhalbjahr das Infektionsgeschehen prägen werden und wie hoch die Bereitschaft der Bevölkerung zur Annahme angepasster Impfungen sein wird. Neue PCR-Test-Innovationen wie jene der Diaxxo AG könnten jedoch dazu beitragen, dass einschränkende Maßnahmen zielgerichtet und auf einer verbesserten Datengrundlage erfolgen. Neben der besseren Beherrschbarkeit des Infektionsgeschehens dürften akkurate Testdaten auch die Akzeptanz für temporäre Kontaktbeschränkungen und Schutzmaßnahmen in der Bevölkerung erhöhen. Diaxxo möchte mit ihrer einzigartigen Technologie auch auf mögliche weitere Pandemien vorbereitet sein, da mit ihrer Technologie alle Viren und Infektionen diagnostiziert werden können und sich nicht auf die derzeitige Variante oder gar Corona beschränkt. Der beschränkte Zugang zur PCR-Diagnostik in vielen Gebieten verkompliziert die Situation, aber Innovationen lassen Hoffnung aufkommen.