Verwerten statt verwalten: Abfall ist MehrWert
Interview mit Harald Höpperger, Geschäftsführer der der Höpperger GmbH & Co. KG
Geschäftsführer Harald Höpperger bereut es keine Minute, mit 21 Jahren in den Betrieb seines Onkels eingestiegen zu sein. Peter Höpperger hatte das Unternehmen 1964 gegründet. Seit rund 60 Jahren dreht sich hier alles um Entsorgung und Wiederverwertung.
„Das Image der Abfallbranche hat sich in den vergangenen 40 Jahren unheimlich gewandelt. Wir haben uns in dieser Zeit zu einem hochtechnologisierten Recyclingunternehmen entwickelt“, erklärt Harald Höpperger. Das Unternehmen ist tief in der Region verwurzelt.
Dem Geschäftsführer ist es daher ein wichtiges Anliegen, das Leben und Arbeiten in seiner Region zu fördern. Er sagt: „Wir wollen dafür sorgen, dass die Region sauber bleibt, und versuchen, unseren Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten. Und das jeden Tag. Der Abfall ist zur Ressource geworden, die wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden kann. Dafür brauchen wir intelligente Wege. Die Entwicklung geht in Richtung Zero Waste. Auf diesem Weg benötigen wir auch die Unterstützung der Verbraucher.“
Moderne Abfallaufbereitung
Im Geschäft von Höpperger geht es immer mehr um die energetische Nutzung von Ressourcen. „Wir möchten den Abfall weniger verwalten, sondern mehr damit gestalten. Dazu ist es wichtig, dass Gesetze mit Sinn und Verstand erlassen werden“, so der Geschäftsführer.
Das Unternehmen verfügt neben einem modernen Fuhrpark über eine Reihe von Anlagen zur Abfallaufbereitung. Zu Ihnen zählen Behandlungsanlagen, eine Sortieranlage für Leichtverpackungen sowie eine Aufbereitungsanlage für Elektronikschrott, in der das Material wieder in seine Grundbestandteile zerlegt wird. Eine Kompostieranlage produziert hochqualitativen Kompost. Strom und Gas für den Fuhrpark werden durch eine Biogasanlage erzeugt.
Hohes Gut: Mitarbeiter achten und binden
170 Mitarbeiter sind bei Höpperger beschäftigt. Mitarbeiterbindung ist für das Unternehmen laut Harald Höpperger ein zentrales Thema. Damit sich die Mitarbeiter gut aufgehoben fühlen, investiere man viel Zeit in Gespräche. Auch inhaltlich kann Höpperger einiges in die Waagschale werfen. „Green Companies müssen spannend bleiben“, sagt er und verweist auf den Grundsatz ‘aus der Region für die Region’, mit dem sich das Familienunternehmen als Arbeitgeber attraktiv macht. „Die Mitarbeiter sind immer noch unser höchstes Gut. Unser Geschäft ist nach wie vor sehr Manpower-lastig“, betont Harald Höpperger.
Kinder für Umweltschutz begeistern
Aktuell beschäftigt Harald Höpperger und seine Familie der Generationswechsel. Sowohl sein Sohn als auch der seines Cousins stehen bereit, um das Familienunternehmen in der 3. Generation zu übernehmen. Rückblickend sagt der Geschäftsführer: „Wir haben schon viel erreicht. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir die Ressourcen in der Region halten und nutzen können. Dafür braucht es sinnvolle Regularien.“
Für Harald Höpperger, Sohn eines Schuldirektors, der zunächst eine Banklehre absolviert hat bevor er in das Familienunternehmen kam, ist das Thema Umweltschutz und Recycling zur Herzensangelegenheit geworden. „Das Thema Sammelgut ist spannend und voller Bewegung; ständig gibt es Veränderungen“, sagt er. Ihm liegt auch viel daran, die Generation von morgen frühzeitig zu sensibilisieren. Erst kürzlich hat er den ersten Tiroler Entsorgungslehrpfad eröffnet, der Kindern spielerisch die Abfalltrennung nahebringt. Zuvor hatte Höpperger bereits die Kinderprojekte ‘Höppi – die Recyclingexperten von morgen’, und die Geschichte des Steinbocks HÖPPI ins Leben gerufen, um Kinder für den Umweltschutz zu begeistern.
Noch mehr Wiederverwertung
Ein wichtiges internes Projekt, das Ende vergangenen Jahres angelaufen ist, ist die IT-Umstellung. „Damit wollen wir den Informationsfluss zu unseren Partnern verbessern und die Transparenz erhöhen. In diesem Zuge ist auch eine Mengensteuerung geplant, mit der wir die Verteilung optimieren können“, erklärt Harald Höpperger. Das Ziel ist weiter zu wachsen. Dafür plant Höpperger in den Energiesektor einzusteigen und das derzeitige Geschäft auszubauen: „Wir wollen uns noch intensiver mit Recyclingmaterial beschäftigen, um noch mehr Material in die Wiederverwertung bringen zu können“, so der Geschäftsführer. Aktuell werden zwischen 25% und 30% des vorhandenen Materials in den Kreislauf zurückgeführt. Das Ziel liegt bei bis zu 70%. „Um das zu erreichen, müssen wir die Technologien noch besser nutzen. Dafür braucht es aber jemanden, der es bezahlt“, macht Harald Höpperger deutlich.
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