Die Vorteile einer Umschuldung sind eindeutig: Man löst den einen oder anderen Altkredit ab, wählt einen neuen Kredit mit einem günstigeren Zinssatz und spart eindeutig bares Geld.
Kredit aufstocken oder einen neuen beantragen?
Viele Verbraucher brauchen häufig nach einer Kreditaufnahme weitere finanzielle Mittel, weil beispielsweise eine unvorhersehbare Reparatur am Auto notwendig wird. In diesem Fall bietet sich eine Kreditaufstockung an, in vielen anderen Fällen aber sollte eine Umschuldung in Erwägung gezogen werden. Wer zu einem Anbieter mit niedrigeren Konditionen wechselt, spart Geld.
Kredit aufstocken - Wer eine Kreditaufstockung in Anspruch nehmen möchte, sollte wissen, dass der Kreditgeber erneut eine Abfrage bei der Schufa durchführt. Damit die Abfrage erfolgreich ist, sollte sich die Bonität nicht verschlechtert haben. Ein Kredit aufzustocken ist zwar immer möglich, aber das sollte erst nach einer sogenannten Sperrfrist (Abstand zwischen altem Kredit und der Aufstockung) erfolgen, die sechs Monate beträgt.
Neuen Kredit beantragen - Wer einen neuen Ratenkredit beantragen möchte, sollte bedenken, dass auch in diesem Fall die Sperrfrist eingehalten werden muss. Wenn ein Verbraucher nach einer Kreditvergabe nach kurzer Zeit wieder erneut nach einem Kredit nachfragt, stellen sich die Kreditgeber Fragen wie: Warum wird wieder Geld benötigt? Das könnte für die Bank ein Hinweis sein, dass dem Verbraucher die finanzielle Sicherheit und Planbarkeit fehlt.
Vorteile einer Umschuldung
Kann sich eine Umschuldung trotzdem lohnen? Ja. Denn es ist eine optimale Gelegenheit, die monatliche Kreditrate mit einem neuen Umschuldungskredit an die eigene persönliche Situation anzupassen. Denn vielleicht hat sich ja seit der letzten Kreditaufnahme die Einkommenssituation geändert oder die persönlichen Prioritäten haben sich verschoben.
Wer eine möglichst niedrige monatliche Belastung möchte, sollte sich für eine lange Laufzeit entscheiden. Wer hingegen lieber schnell wieder schuldenfrei sein möchte, wählt eine kurze Laufzeit kurz und setzt die Monatsrate höher an. Im Übrigen ist es auch möglich, im Umschuldungsprozess den Kredit zu erhöhen, um sich so einen weiteren finanziellen Spielraum zu verschaffen.
Es ist immer wichtig, dass man als Kreditnehmer trotz laufendem Kredit immer wieder die Konditionen vergleicht, um auf diese Weise zu einem günstigeren Kredit zu wechseln. Denn ein Umschuldungskredit kann die Schuldenlast wesentlich reduzieren. Wer eine gute Kreditwürdigkeit (Bonität) vorweisen kann, als die beim Abschluss des Altkredits war, erhält in den meisten Fällen sogar noch zusätzlich günstigere Konditionen. Ein höheres monatliches Einkommen, zusätzliche Sicherheit oder ein zwischenzeitlich getilgtes Darlehen führen immer zu einer besseren Bonität.
Vorteil Umschuldung: Mehrere Altkredite zusammenfassen
Bei einer Umschuldung kann man als Kreditnehmer auch mehrere Altkredite bündeln und mit einem neuen Kredit ablösen. So werden nicht mehrere Kreditraten zu unterschiedlichen Terminen vom Konto abgebucht, sondern es wird nur noch ein Kredit bedient.
Vorteil Umschuldung: Die Bonität verbessern
Die Schufa wertet es als positiv, wenn nur ein einziger Kredit in Anspruch genommen wird. Daher wird mit einer Kredit-Umschuldung auch der Schufa-Score verbessert und somit auch die Ausgangsposition für die Bank zur Beurteilung, sollte man einige Monate später einen weiteren Kredit benötigen.
Vorteil Umschuldung: Neue monatliche Ratenzahlung
Mit einer Umschuldung bietet sich die Gelegenheit, die Höhe der Monatsraten neu festzulegen. Sollte beispielsweise heute mehr Geld zur Verfügung stehen als bei einem früheren Kreditantrag, so können jetzt höhere monatliche Raten vereinbart werden, womit man schneller schuldenfrei wäre.
Tipps für eine Umschuldung
• sich einen Überblick verschaffen
• die maximale monatliche Rate festlegen
• den Schufa-Score herausfinden
• den neuen Kredit an die aktuelle Situation anpassen
Für eine Umschuldung sollte man sich zuerst einmal einen Überblick verschaffen über die persönlichen Kredite, und zwar über die Monatsraten, die Zinsen, die Laufzeit sowie über die noch offenstehende Restsumme. Mit diesen Informationen wird ersichtlich, wie hoch der Umschuldungskredit mindestens sein sollte.
Es lässt sich schnell herausfinden, wie hoch die maximale monatliche Kreditrate sein sollte, die man sich leisten und zahlen kann. Man geht die Abrechnungen und Kontoauszüge der letzten Monate durch und stellt die Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Vergessen darf man allerdings dabei nicht die Kosten, die nur einmal im Jahr gezahlt werden (beispielsweise Versicherungsbeiträge). Zum Schluss plant man stets auch einen finanziellen Sicherheitspuffer mit ein.
Die Wirtschaftsauskunftei Schufa speichert Informationen der Verbraucher unter anderem über vorhandene Kredite, das Zahlungsverhalten, Bankkonten und Handyverträge. Diese Informationen werden Versicherungen, Banken und anderen Unternehmen zur Verfügung gestellt, damit diese die Kreditwürdigkeit (Bonität) potenzieller Kunden einschätzen können.
Während sich eine gute Bonität positiv auf die Konditionen eines Kreditantrags auswirkt, kann eine schlechte Schufa Bonität nicht nur den Kredit teurer machen, sondern auch zu einer Ablehnung führen.
Verbraucher können einmal im Jahr bei der Schufa kostenlos eine Selbstauskunft einholen. Damit kann man seinen Schufa-Score abfragen und korrigieren lassen, falls man hin und wieder bei der
Begleichung von Rechnungen in Verzug geraten ist oder in der Vergangenheit eine Kreditrate nicht pünktlich gezahlt hat. Aktiv verbessern kann man den Score, indem man unnötige Verträge (Handy) und ungenutzte Bankkonten kündigt. Vielleicht sind aber auch die Schufa-Daten veraltet oder fehlerhaft. Dann sollte man vor einer Umschuldung schnell die Daten korrigieren lassen und beachten, dass es eine Weile dauern kann, bis Einträge gelöscht werden.
Welche Kredite können umgeschuldet werden?
Dispokredit - Er ist eigentlich für die Kontoinhaber vor allem als Notfall gedacht, da für ihn oft sehr hohe Zinsen berechnet werden. Daher lohnt sich in diesem Fall besonders ein Umschuldungskredit, um diesen Dispokredit abzulösen. Mit einem günstigen Kredit kann der Dispo auf einen Schlag ausgeglichen werden und man zahlt dann nur den günstigeren Kredit der Umschuldung ab.
Ratenkredite und Autokredite - Beide Kreditarten haben meistens eine Laufzeit über mehrere Jahre. Daher kann es sich durchaus lohnen, zu prüfen, ob die Laufzeit, die Ratenhöhe und die Zinsen bei einem Umschuldungskredit möglicherweise günstiger sind. Beim Autokredit ist darauf zu achten, dass man nach Ablösung des alten Kredits den Fahrzeugbrief vom ursprünglichen Kreditgeber zurückbekommt.
Baufinanzierungen und Immobilienkredite - Auch in diesem Fall ist es empfehlenswert, sich wegen der langen Laufzeiten, hin und wieder zu informieren, ob sich eine Umschuldung lohnt. Diese Art von Krediten nimmt bei der Umschuldung eine Sonderstellung ein, da während der Zinsbindungsfrist teils hohe Vorfälligkeitsentschädigungen von den Banken gefordert werden können.
Die Kosten einer Umschuldung
Wer einen laufenden Kredit durch eine Umschuldung vorzeitig zurückzahlt, muss seiner Bank eine Art Schadenersatz (Entschädigung), die Vorfälligkeitsentschädigung genannt wird, zahlen. Die Bank fordert vom Kreditnehmer diesen Betrag, da ihr mit der vorzeitigen Kreditablösung die vertraglich vereinbarten Gewinne aus den Zinsen verloren gehen.
Allerdings: Bei Krediten, die nach dem 10. Juli 2010 aufgenommen wurden, ist die
Vorfälligkeitsentschädigung-Summe klar geregelt und eingeschränkt:
• sie darf nicht mehr als ein Prozent der Restschuld betragen, wenn noch 13 oder mehr monatliche Raten zu zahlen sind
• sie darf nicht mehr als 0,5 Prozent der Restschuld betragen, wenn noch bis zu 12 monatliche Raten offen sind
So ergibt sich eine Summe von maximal 100 Euro je 10.000 Euro Restschuld.
Die Obergrenze einer Vorfälligkeitsentschädigung gibt es bei der Umschuldung innerhalb der Zinsbindungsfrist bei Immobilienkrediten oder bei einer Baufinanzierung nicht. Spätestens zehn Jahre nach Vertragsabschluss oder nach Ablauf der Zinsbindungsfrist kann eine Umschuldung ohne Vorfälligkeitsentschädigung vorgenommen werden.
Eine Umschuldung vorbereiten
Bei der Umschuldung eines oder mehrere Kredite sollten einige Dinge beachtet werden, damit das Vorhaben erfolgreich wird:
• Zuerst einen neuen Kreditvertrag abschließen und erst danach kündigen.
Kreditnehmer sollten den alten Kredit erst kündigen, wenn der neue Vertrag bereits abgeschlossen und unter Dach und Fach ist. Fast allen Banken erkennen automatisch eine vollständige Tilgung der Kreditrestschuld als Kündigung an. Daher ist ein zusätzliches Kündigungsschreiben in den seltensten Fällen erforderlich.
• Den effektiven Jahreszins vergleichen.
Bei der Wahl eines neuen Kreditgebers mit günstigeren Zinsen muss besonders auf den effektiven Jahreszins geachtet werden. Aus ihm gehen alle enthaltenen Kosten des Kredits hervor.
• Als Verwendungszweck „Umschuldung“ angeben.
Wer als Kreditnehmer beim neuen Kredit als Verwendungszweck „Umschuldung“ angibt, hat den Vorteil, dass die Bank dadurch weiß, dass kein zusätzlicher Kredit beantragt wird, sondern bestehende Kredite damit abgelöst werden sollen. Das erhöht die Chancen auf die Gewährung eines neuen Kredits.
• Einen Kreditwechselservice nutzen.
Viele Kreditanbieter stellen neuen Kunden einen Kreditwechselservice zur Verfügung. Ein solcher Service nimmt während einer Umschuldung viel Arbeit ab. Für den Service wird eine Ablösevollmacht unterschrieben, die den neuen Kreditgeber dazu berechtigt, alle Kredite für abzulösen.
Eine Umschuldung durchführen
Niedrigere Kosten und günstigere Zinsen, um Geld einzusparen, sollte stets das Ziel einer Umschuldung ein, die Schritt für Schritt wie folgt durchgeführt werden kann:
Zuerst die Restschuld ermitteln - Nur so kann man sich sicher sein, ob sich eine Umschuldung lohnt. Daher sollte man schnellstens ermitteln, wie hoch die Restsumme des Kredits ist, also die Summe, die man der Bank noch schuldet. Sollen mehrere Ratenkredite und ein Dispo umgeschuldet werden, addiert man die offenstehenden Beträge einfach. Die Höhe der jeweiligen Restschuld kann dem Tilgungsplan entnommen werden, den man als Kreditnehmer mit den Unterlagen von der Bank erhalten hat.
Vergleichs-Angebote einholen - Nachdem Restschuld sowie die benötigte Kreditsumme ermittelt wurde, sollte man im Internet nach Angeboten suchen, die einen Zinssatz anbieten, der unter dem Zinssatz des alten Kredits liegt. Hierzu kann man auf allen zur Verfügung stehenden Kreditvergleichsportalen den benötigten Kreditbetrag in den Rechner eingeben. Das günstigste Angebot ist leicht am niedrigsten effektiven Jahreszins zu erkennen.
Umschuldung abschließen - Sobald ein Umschuldungskredit gefunden wurde, kann er online sofort beantragt und in Zukunft damit Geld eingespart werden.