Stabil, haltbar, vielseitig: Stahl macht‘s besonders
Interview mit Markus Wenger und Michael Haslinger, Geschäftsführer der Oberhofer Stahlbau Ges.m.b.H.
Die Verbindung der beiden heutigen Geschäftsführer Markus Wenger und Michael Haslinger zu Firmengründer Alexander Oberhofer besteht schon seit ihrer Jugend. Beide waren seine Schüler an der HTL Saalfelden, wo Alexander Oberhofer im Gießen, Schweißen und Schmieden unterrichtete. Parallel zu seiner Lehrtätigkeit wagte er 1984 den Schritt in die Selbstständigkeit.
In einem Kohleschuppen führte er Metallarbeiten durch. Unter anderem hat er Stiegengeländer, Gartentore und Grabkreuze geschmiedet. Nach ein paar Jahren stellte er seinen ersten Mitarbeiter ein. „Das Unternehmen ist dann auf zeitweise 120 Mitarbeiter angewachsen. Die Projekte wurden in diesem Zuge immer größer. Wir haben schwere und mittelschwere Stahlkonstruktionen errichtet und 1997 unsere erste Brücke gebaut“, berichtet Markus Wenger.
2009 wurde das erste Projekt in Asien durchgeführt, weitere folgten 2012 und 2018. 2016 hat Alexander Oberhofer einen weiteren Gesellschafter mit ins Boot geholt. Heute beschäftigt das Unternehmen an seinem Standort in Saalfelden 60 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von acht bis zehn Millionen EUR.
Stahl allein und in Kombination
Bei den Kunden von Oberhofer Stahlbau handelt es sich um Gesellschaften der öffentlichen Hand, etwa bei Brücken oder Bauwerken im Bereich von Autobahnen und Schienenverkehr, aber auch um gewerbliche Kunden, für die Projekte bis hin zu großen Industrieanlagen geplant und realisiert werden.
„Wir verarbeiten nicht nur Baustahl, sondern integrieren auch Aluminium und Edelstahl sowie andere Materialien wie Glas, etwa bei Fassaden“, erklärt Michael Haslinger. Das Einsatzgebiet von Oberhofer Stahlbau erstreckt sich im Wesentlichen neben dem gesamten österreichischen Raum bis nach Mittel- und Süddeutschland sowie dem Südtiroler Raum. „Wir betreiben also eigentlich ein eher lokales Geschäft, aber hin und wieder kommt es über unsere Kontakte auch zu Projekten in Zentralasien“, berichtet Michael Haslinger weiter.
Dass sich die Kunden für Oberhofer Stahlbau entscheiden, hat seiner Ansicht nach mehrere Gründe: „Zu ihnen gehören die Qualität unserer Arbeit und unsere Regionalität. Wir planen, fertigen und montieren komplett selbst und sind sehr verlässlich, auch in Bezug auf die Termintreue.“ Die Basis für jedes Projekt ist eine enge Kundenbeziehung. Markus Wenger fügt hinzu: „Was uns außerdem auszeichnet ist, dass wir Dinge umsetzen können, an die andere sich nicht heranwagen. Für das Salzburger Festspielhaus haben wir beispielsweis ein Dach für die Felsenreitschule gebaut, das komplett zu öffnen ist und verschiedenen weiteren Vorgaben entsprechen musste. Wir waren die einzigen im Wettbewerb, die alle Anforderungen erfüllen konnten.“ Dieses Projekt wurde mit dem Salzburger Handwerkspreis 2011 ausgezeichnet.
Grüner Stahl
In der Coronazeit hat das Unternehmen vor allem darunter gelitten, dass viele Auftraggeber Projekte verschoben haben. „Das hat uns in die Lage gebracht, Kurzarbeit einführen zu müssen“, erzählt Michael Haslinger. Zeitgleich seien die Rohstoffpreise, vor allem für Metall, infolge der Einkaufspolitik der Chinesen stark gestiegen. „Unsere langfristig abgeschlossenen Verträge machen es nicht möglich, solche Preissteigerungen an die Kunden weiterzugeben. Das Ganze wiederholt sich nun durch den Ukraine-Konflikt“, erklärt er.
Oberhofer Stahlbau ist Mitglied im Österreichischen Stahlbauverband. Dieser befasst sich intensiv mit dem Thema grüner Stahl. „Das bedeutet, dass Stahl aus alten Gebäuden nicht verschrottet und eingeschmolzen wird, was wieder Energie benötigt, sondern direkt wiederverwendet wird. Bestehende Stahlteile werden dann in neue Konstruktionen integriert“, erläutert Markus Wenger. Auch im Bereich Modernisierung und Digitalisierung ist Oberhofer Stahlbau nicht untätig. „Wir digitalisieren in der Kommunikation mit unseren Monteuren und den Maschinen mit Industrie 4.0“, so Markus Wenger.
Mitarbeiter finden und halten
Der Fachkräftemangel ist ein Thema, das auch die beiden Geschäftsführer umtreibt. Mit Blick auf die Zukunft will das Unternehmen das Marketing im Hinblick auf die Gewinnung von Lehrlingen und Fachkräften aggressiver vorantreiben. Michael Haslinger erklärt: „Sie sind unser wichtigstes Gut, denn sie liefern für uns die produktiven Stunden. Deshalb wollen wir uns als Arbeitgeber über unsere Arbeitsbedingungen und soziale Leistungen attraktiver machen. Wir sind ein Arbeitgeber für Menschen aus der Region. 95% unserer Mitarbeiter leben im Umkreis von 30 km.“
Die zukünftige Strategie sieht Markus Wenger ein Stück weit als Herausforderung. „Die wiederholten Krisen und Preissteigerungen machen die Planungen schwieriger, auch für die Bauherren. Und die Konkurrenz ist groß. Unser vorrangiges Ziel ist, den Standort zu sichern, neue Fachkräfte aufzubauen und dafür die Kompetenzen des Unternehmens herauszustellen.“
Oberhofer Stahlbau Ges.m.b.H.
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Österreich
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