Schweizer Alpenzauber: ökologisch, mit urbanem Flair
Interview mit , Bruno Huggler, Direktor der Crans-Montana Tourisme & Congrès
Wirtschaftsforum: Herr Huggler, warum kommen die Touristen nach Crans-Montana?
Bruno Huggler: Wir haben hervorragende natürliche Voraussetzungen. Unser Ort ist wunderschön und hat ein sehr gutes Klima. Wir sind nicht, wie viele andere Gebiete, in eine Gebirgsmulde eingekesselt. Wenn das Wetter gut ist, reicht unser Panorama bis zum Mont Blanc. Es gibt viele idyllisch gelegene Badeseen in den Bergen. Die Gäste kommen außerdem, weil wir über das ganze Jahr hinweg ein breites Angebot an Aktivitäten haben. Wir verbinden erfolgreich unsere unverwechselbare Natur mit städtischem Flair, durch Restaurants, Shopping, Kultur und Entertainment. Gerade unsere Sommertouristen wissen das große sportliche Angebote zu schätzen. Golf, Hiking, Trail- Running oder Mountain-Biking sind nur einige Beispiele.
Wirtschaftsforum: Wie beurteilen Sie die Zukunft Ihres Ski-Tourismus?
Bruno Huggler: Grundsätzlich haben wir ein Skigebiet, das für seine wunderschönen Panoramablicke bekannt ist. Auch im Januar bieten wir viel Sonne und angenehme Temperaturen. Da unser Gebiet mit unserem Gletscher bis auf 3.000 m hinauf reicht, sind wir schneesicher. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir noch einige gute Jahre vor uns haben. Aber wir werden immer mehr Angebote ausbauen, die unabhängig vom Schnee sind, sodass wir unsere Saison verlängern, beziehungsweise über das ganze Jahr ausdehnen können.
Wirtschaftsforum: Welche Neuheiten gibt es in der Region?
Bruno Huggler: Vor Kurzem hat ein neues 5-Sterne-Ressort, das Six Senses Ressort und Spa, aufgemacht, zu dem auch ein großzügiger Spa-Bereich gehört. Darüber hinaus haben wir ein neues Event für Trail-Running geschaffen und arbeiten daran, uns stärker im Bereich Mountain-Biking zu etablieren. Wir hatten 2023 die Schweizer Mountain-Bike Meisterschaften, in diesem Jahr richten wir den Mountain-Bike Weltcup und 2025 die Mountain-Bike Weltmeisterschaften aus. Wir planen zudem ein neues Hyatt-Hotel. Darüber hinaus investieren wir rund 25 Millionen EUR in unseren Golfplatz und haben verschiedene Infrastrukturprojekte im Hinblick auf die kommenden Bike- und Ski-Weltmeisterschaften begonnen. Wir veranstalten jährlich ein Ski-Weltcup Rennen und konnten für 2027 die alpinen Ski-Weltmeisterschaften gewinnen.
Wirtschaftsforum: Was erwarten Sie von der Herbst- und der kommenden Wintersaison?
Bruno Huggler: Zur letzten Herbstsaison sind wir mit diversen neuen Angeboten, darunter auch Events, gestartet. Wir haben unser Sportzentrum in neue Hände gegeben und wollten auch das Thema Paddle-Tennis mitanbieten. Zurzeit erleben wir eine starke Wintersaison. Die Buchungslage ist generell gut.
Wirtschaftsforum: Was sind Ihre Innovationsthemen für die Zukunft?
Bruno Huggler: Wir werden unsere Positionierung am Markt als Erlebnisort mit einer hohen Qualität schärfen und dafür unser bestehendes Angebot kontinuierlich verbessern. Da es für unsere Region wichtig ist, den Bau von Zweitwohnungen einzuschränken, werden wir, gemeinsam mit unserer Politik, die Hotels vor Ort fördern. Wir haben einen interkommunalen Richtplan erarbeitet, in dem es um die langfristige Qualitätserhaltung unserer Region unter der verantwortungsvollen Nutzung unserer Ressourcen geht.
Wirtschaftsforum: Das heißt, das Thema Nachhaltigkeit spielt eine zentrale Rolle in Ihrer Zukunftsstrategie?
Bruno Huggler: Ja! Wir möchten die erneuerbaren Energien vorantreiben. Dazu haben unsere Gemeinden konkrete Unterstützungsprogramme entwickelt. Crans-Montana ist eine zertifizierte Energiestadt. Die Produktion von Solarenergie ist ein großes Thema, aber auch die Nutzung von Wasser. Aktuell erhöhen wir den Staudamm rund um einen Stausee, der unser Wasser-Reservoir darstellt. Wir werden demnächst mehr als doppelt so viel Wasser zurückhalten können, als bisher. Es geht uns also um die Förderung eines wertschöpfungsstarken Tourismus. Wir werden auch unsere Landwirtschaftsbetriebe nachhaltig fördern, ihre Existenzgrundlage verbessern und ihre Wertschöpfung stärken, zum Beispiel durch Zusatzeinkommen über Zimmervermietung oder Wein-Degustationen. Unsere Hotellerie und Gastronomie werden wir dabei unterstützen, lokal zu sourcen. Das senkt nicht nur unseren CO2-Abdruck, sondern vermittelt unseren Gästen zudem ein unverwechselbares lokales Ergebnis. Darüber hinaus ergreifen wir viele kleinere Maßnahmen, die uns auch voranbringen. Schon seit einigen Jahren lassen wir kein Event mehr zu, bei dem Plastikgeschirr verwendet wird, und wir sparen Licht, wo immer es möglich ist. Es geht bei uns also nicht um marketingtaugliches Green Washing, sondern um gelebte Nachhaltigkeit.
Crans-Montana Tourisme & Congrès
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