Raumklima im Büro verbessern: Tipps für jede Jahreszeit

Viele Faktoren beeinflussen das Raumklima

Es lohnt sich für Sie also in jedem Fall, sich einmal intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen und Maßnahmen zu ergreifen, um das Raumklima zu verbessern – für das eigene Wohlbefinden und jenes anderer Personen im Büro. Oft gewöhnen Sie sich nämlich unbewusst an das schlechte Raumklima und bemerken die Symptome erst, wenn Sie dieses verlassen oder verbessert haben. In der Regel verschwinden die Beschwerden dann nämlich schnell, beispielsweise durch frische Luft, und Sie fühlen sich unmittelbar wohler. Um das Raumklima effektiv zu verbessern, müssen Sie also erst einmal die Einflussfaktoren kennen:

• Kohlendioxidgehalt
• Krankheitserreger
• Luftfeuchtigkeit
• Sauerstoffgehalt
• Schadstoffe (z. B. durch Wandfarben)
• Schimmelsporen
• Temperatur

Ein schlechtes Raumklima kann demnach nicht nur unangenehm sein, sondern bei einer Belastung durch Schimmel, Schadstoffe oder Krankheitserreger sogar große gesundheitliche Gefahren bergen – und einige davon können bleibende Schäden hinterlassen. Das Raumklima in den Büros liegt deshalb auch in der Verantwortung des Unternehmens, sprich es muss durch Belüftungskonzepte, Klimaanlagen & Co dafür sorgen, dass die Belegschaft vor solchen Gefahren geschützt wird. Wenn es jedoch um die Luftfeuchtigkeit, die Temperatur oder den Sauerstoffgehalt geht, können und sollten Sie selbst nachhelfen, um das Raumklima zu optimieren.

Herausforderungen an heißen Sommertagen

In der warmen Jahreszeit ist es vor allem die Hitze, welche oftmals zum Problem wird. Wenn die Sonne durch die Scheiben ins Innere strahlt, kann sich die Luft dort übermäßig aufheizen. Vor allem zur Mittagszeit bringt regelmäßiges Lüften aber kaum Abkühlung. Wo eine Klimaanlage vorhanden ist, kann hingegen das Gegenteil eintreten und die Büroangestellten frieren, sodass auch im Hochsommer eine Erkältung entsteht. Häufig wurde die Kleidung schließlich an das warme Wetter angepasst und so wird die kühle Zugluft der Klimatisierung schnell zum Problem.

Weitere Herausforderungen im Sommer entstehen durch eine eventuell hohe Luftfeuchtigkeit, die sich im Inneren der Räume ansammeln und dort eine Schimmelbildung fördern kann. Zudem empfinden viele Menschen die Sonne als unangenehm, wenn sie durch das Fenster geblendet werden oder der Bildschirm spiegelt. Falls Sie das Raumklima in Ihrem Einzelbüro oder in einem geteilten Büro aktiv verbessern wollen, müssen Sie daher passgenaue Maßnahmen zur jeweiligen Jahreszeit ergreifen – oder entsprechende bauliche Maßnahmen anregen.

Sinnvolle Maßnahmen in der warmen Jahreszeit

Eine solche bauliche Maßnahme ist zum Beispiel die Installation eines Sicht- und Sonnenschutzes an den Fenstern, sodass eine direkte Sonneneinstrahlung zur heißesten Zeit vermieden wird. So wird nicht nur ein Blenden oder Spiegeln unterbunden, sondern auch das Aufheizen der Luft im Inneren und Gefahren wie ein Sonnenbrand – denn dieser ist sogar durch Fensterglas möglich. Ein solcher Sicht- und Sonnenschutz kann verschiedene Formen haben. In vielen Unternehmen sind elektrische Jalousien angebracht, die jedoch eine starke Verdunkelung der Innenräume mit sich bringen. Besser geeignet sind daher Lösungen wie Plissees, die es auch als lichtdurchlässige Variante gibt. So bleibt die Helligkeit erhalten, ohne dass die Sonnenstrahlen mit zu großer Kraft ins Büro fallen.

Ein solcher Sicht- und Sonnenschutz hilft außerdem dabei, die Temperatur im Inneren zu regulieren. Trotzdem ist das richtige Lüften essentiell: Im Sommer empfiehlt sich das Stoßlüften in den kühleren Morgen- und Abendstunden. Während der wärmeren Tageszeiten ist es hingegen besser, die Fenster geschlossen zu halten, damit keine heiße Luft von draußen ins Büro strömt. Je mehr Personen im Büro arbeiten, desto schneller sinkt bei geschlossenen Fenstern aber der Sauerstoffgehalt der Luft. Es empfiehlt sich mehrmals täglich kurzes Querlüften, sodass ein Durchzug entsteht und die Raumluft durch kühle Zugluft ausgetauscht wird. Das hilft zugleich dabei, eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und damit die Gefahr einer Schimmelbildung zu reduzieren.

Herausforderungen an kalten Wintertagen

Im Winter haben Sie hingegen oft das gegenteilige Problem: Durch die Heizung wird die Luft zu trocken und reizt die Schleimhäute. Zudem kann sich die Luft übermäßig aufheizen – oder im Büro ist es zu kalt, weil die Heizung keine ausreichende Leistung bringt. In Büros, die von mehreren Personen genutzt werden, entstehen dadurch schnell Streitigkeiten, weil einige Personen häufiger lüften wollen, andere dadurch aber frieren. Kommunikation und Rücksicht sind deshalb ebenfalls wichtig, wenn es um ein optimales Raumklima geht. Zudem können moderne Messgeräte wie Thermometer oder ein Hygrometer dabei helfen, die Luftqualität richtig einzuschätzen und effektiv zu verbessern. Auch diesbezüglich können Sie also eine Anschaffung anregen, falls solche Messgeräte nicht ohnehin bereits vorhanden sind. Als Richtwerte gelten hierbei folgende Zahlen:

• Die Temperatur sollte zwischen 20 und 23 Grad Celsius liegen.
• Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei 40 bis 60 Prozent.

 

Diese Werte stehen in einem direkten Zusammenhang, denn je feuchter die Luft ist, desto kühler fühlt sie sich an. Wenn Sie im Winter frieren, lohnt sich also erst einmal ein Blick auf das Hygrometer. Erst gilt es, gegebenenfalls die Luftfeuchtigkeit zu senken, bevor Sie die Temperatur erhöhen. Dadurch können Sie Heizkosten sparen und eine Schimmelbildung verhindern.

Sinnvolle Maßnahmen in der kalten Jahreszeit

Bleibt nur noch die Frage offen, wie Sie die Luftfeuchtigkeit beeinflussen können. Während das bei der Heizung per Thermostat vergleichsweise einfach geht, können Sie die Luftfeuchtigkeit nur indirekt verändern: Um diese zu verringern, reicht im Regelfall ein kurzes Stoßlüften aus. Dadurch erhöhen Sie zugleich den Sauerstoffgehalt in der Raumluft und verbessern ihre Qualität. Wichtig ist jedoch, dass Sie nur so lange lüften, bis die geöffneten Scheiben nicht mehr beschlagen sind; als grober Richtwert dienen dabei fünf bis maximal zehn Minuten. Ansonsten kühlt das Büro übermäßig aus und Sie müssen anschließend umso mehr heizen. Ist die Luftfeuchtigkeit hingegen zu gering, können Sie mit Wasserschalen auf der Heizung, professionellen Luftbefeuchtern oder einem Zimmerbrunnen nachhelfen. Weiterhin entfaltet auch hier die richtige Bepflanzung eine förderliche, sprich ausgleichende Wirkung.

Pflanzen wirken sich zudem (nicht nur) im Winter positiv auf den Sauerstoffgehalt der Luft aus. Auch dieser kann heutzutage durch moderne Luftmessgeräte bestimmt werden. Als idealer Wert gilt ein Sauerstoffgehalt von etwa 20,95 Prozent. Die anderen Bestandteile der Raumluft sollten sich aus etwa 78,08 Prozent Stickstoff, 0,93 Prozent Argon sowie 0,04 Kohlenstoffdioxid zusammensetzen. Letzterer ist für viele Menschen ein überraschend niedriger Wert, doch schon geringe Mengen an CO2 können eine große Wirkung entfalten, leider im negativen Sinne. Meistens merken Sie schnell, wenn die Luftqualität sinkt, denn die Luft fühlt sich beim Atmen in der Nase, dem Mund oder der Lunge trocken an. Auch die Augen oder die Haut, beispielsweise an den Händen, trocknen dann schnell aus. Nehmen Sie solche Symptome daher als Anlass für ein kurzes Stoßlüften oder – besser noch – stellen Sie sich einen Timer. Im Winter wird nämlich empfohlen, rund alle zwei Stunden kurz zu lüften, um die Luftqualität sowie das Raumklima im Gesamten auf einem hohen Niveau zu halten. Zudem sinkt dadurch die Gefahr einer Schimmelbildung.

Fazit

Mit den genannten Tipps fühlen Sie und Ihr Kollegium sich im Büro also zu jeder Jahreszeit wohl. Gleichzeitig vermeiden Sie gesundheitliche Gefahren und sparen unnötige Kosten, beispielsweise für übermäßiges Heizen oder Klimatisieren. Und wenn Sie zu den Personen gehören, die beim Stoßlüften im Winter oder durch die Klimaanlage im Sommer schnell frösteln, haben Sie am besten stets eine Strickjacke sowie ein Halstuch für den „Notfall“ im Schreibtisch. Dann haben Erkältungen fortan keine Chance mehr!

Bildquellen:
Bild 1: stock.adobe.com @ PAPALAH DATEI-NR.: 417962202
Bild 2: stock.adobe.com @ OrthsMedien DATEI-NR.: 423184823
Bild 3: stock.adobe.com @ F8 Slava UKRAINI DATEI-NR.: 311594883

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