Performance in Logistik

Interview mit Melina Greiwing, PR und Marketing und Jürgen Greiwing, Geschäftsführender Gesellschafter der GREIWING Logistics for you GmbH®

Wirtschaftsforum: Herr Greiwing, sie bieten ein umfangreiches Dienstleistungsportfolio. Was sind heute die Kernbereiche von GREIWING?

Jürgen Greiwing: Unser Unternehmen steht heute auf vier Säulen. Dies sind einmal unsere Value Added Services (VAS), also die Bearbeitung und das Handling der Produkte. Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Kontraktlogistik. Hier agieren wir mit Services On-Site, also im Werk des Kunden. Zudem decken wir den Speditionsbereich ab, mit Transporten auf der Straße, der Schiene und dem Schiff. Last but not least rundet unser Fahrzeugservice unser Portfolio ab. Alle Services bietet wir für den Food und Non-Food Bereich an.

Wirtschaftsforum: Was sind für Sie besonders wichtige Branchen?

Jürgen Greiwing: Wir sind grundsätzlich breit aufgestellt. Aktuell sind wir vor allem in den Bereichen Chemie, Kunststoff, Food, Farben und Lacke, Bau und Gefahrenstoffe aktiv.

Wirtschaftsforum: Sie sind in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt tätig. Was unterscheidet GREIWING von anderen Anbietern?

Jürgen Greiwing: Wir spielen in der Performance-Liga und legen größten Wert auf Top-Qualität. Wir sind ein stabiles und zuverlässiges Unternehmen und bieten unseren Kunden zudem mehr an als eine Dienstleistung: Wir bieten eine partnerschaftliche und langfristige Zusammenarbeit – auf Augenhöhe. Das klassische Auftraggeber-Auftragnehmer-Verhältnis ist überholt. Mittlerweile sind wir an 8 Produktionsstandorten bundesweit in den Werken tätig. So sind wir näher an unseren Kunden. Jeder Standort hat eine eigene Produktvielfalt. Vor diesem Hintergrund forcieren wir auch unser On-Site Geschäft.

Wirtschaftsforum: Beim Thema Transport muss man über Nachhaltigkeit sprechen. Welche Rolle spielt das Thema bei GREIWING?

Jürgen Greiwing: Wir setzen uns seit Jahren mit dem Thema auseinander. Zum Beispiel haben wir auf unseren Lagerhallen Photovoltaikanlagen installiert und einige unserer Standorte mit Erdwärme ausgestattet. Wir reduzieren Leerfahrten und Umwegkilometer, wann immer möglich und haben deshalb Begegnungsverkehre eingerichtet, um die Fahrzeuge optimal zu nutzen und auch das Personal effizient einzusetzen. Rund um unseren Fuhrpark beschäftigen wir uns mit hybriden und Elektroantrieben. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich der Markt hier entwickelt. Aktuell ist es nicht absehbar wann ein 40 t. Lkw mit Elektroantrieb erworben werden kann.

Wirtschaftsforum: Welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung für die Weiterentwicklung von GREIWING?

Jürgen Greiwing: Die Digitalisierung bietet in verschiedenen Geschäftsbereichen Chancen, auch zum Thema Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel die Reduzierung des Papierverbrauchs. Wir haben schon 2008 SAP eingeführt, damit wir mit unseren Kunden in einer Software arbeiten. So können wir alle Prozesse abdecken, und es gibt keine Schnittstellen. Weitere digitale Themen sind bei uns unter anderem die Fahrzeug- und Sendungsverfolgung ebenso wie die Scanner-Technik.

Melina Greiwing: Wir haben eine App entwickelt, in welcher wir unsere Mitarbeitenden über Neuigkeiten des Unternehmens informieren und diese beispielsweise ihren Urlaubsantrag und betriebliche Vorschläge einreichen können. Seit 2021 bieten wir eine E-Learning Plattform an, die allen Mitarbeitern zur Verfügung steht. Darüber können wir auch remote schulen.

Wirtschaftsforum: Sie sprachen vorhin über den effizienten Einsatz von Personal. Wie akut sind der Fachkräfte- und Fahrermangel?

Jürgen Greiwing: Das Thema Fahrermangel ist an all unseren Standorten akut, ebenso wie der Fachkräftemangel im gewerblichen Bereich. Deshalb setzen wir auf Aus- und Weiterbildung. Wir fördern unseren Nachwuchs gezielt und eröffnen in unterschiedlichsten Bereichen Karriereperspektiven.

Wirtschaftsforum: Seit wann gibt es das Unternehmen und was waren wichtige Entwicklungsschritte bis heute?

Jürgen Greiwing: Mein Großvater Alfons Greiwing hat 1930 den Grundstein für das Unternehmen gelegt. Er hat begonnen, mit Pferd und Wagen Kohletransporte durchzuführen. In den 1940er- Jahren hat er dann den ersten Lkw angeschafft und Kohle und Zement zwischen Münsterland und Ruhrgebiete transportiert. Wir haben uns dann kontinuierlich weiterentwickelt. In den 1990er-Jahren bin ich im Unternehmen eingestiegen. 1990 sind wir von Münster zu unserem heutigen Standort in Greven umgezogen, wo wir über 60.000 m2 verfügen. Im Laufe der Jahre haben wir immer mehr Services hinzugenommen, 2005 zudem ein Grundstück am Lockport Terminal im Duisburger Hafen gekauft für den internationalen Produktumschlag. 2010 haben wir in eine Granulat-Sortieranlage in Wesel investiert und ein Jahr später drei weitere Standorte in Süddeutschland übernommen. Inzwischen ist meine Tochter Melina auch im Unternehmen tätig und für den Bereich Marketing und PR verantwortlich. Wir beschäftigen in der Gruppe über 1.000 Mitarbeiter.

Wirtschaftsforum: Was sind Ihre großen Themen für das Jahr 2022?

Jürgen Greiwing: Ein großes Thema ist auf jeden Fall die Umstellung und Aktualisierung von SAP® S/4HANA. Dies ist natürlich ein fortlaufender Prozess. Wir werden zudem unsere Standorte in Wesel und Worms ausbauen, um weitere Kapazitäten zu schaffen. Entsprechend werden wir auch Personal aufbauen.

Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie das Unternehmen langfristig am Markt? Haben Sie eine Vision?

Melina Greiwing: Wir möchten auf jeden Fall weiterwachsen, dabei aber selbstverständlich unseren hohen Qualitätsstandard aufrechterhalten. Über unseren Qualitätsanspruch und unsere breite Aufstellung werden wir uns noch stärker von anderen Anbietern abgrenzen.

Jürgen Greiwing: Wir werden unsere On-Site Aktivitäten noch weiter ausbauen. Hier agieren wir integriert in der Supply Chain unserer Kunden. Das passt zu unserem partnerschaftlichen Mehrwertansatz.

GREIWING logistics for you GmbH®
Carl-Benz-Straße 11-15
48268 Greven
Deutschland
+49 2575 34-0
info(at)greiwing.de
www.greiwing.de

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