Neue Marktchancen für den Kunststoffkleberspezialisten
Interview mit Edwin Rogg, Standortleiter der Bostik GmbH, Niederlassung Klettgau-Grießen
Wirtschaftsforum: Herr Rogg, die Bostik GmbH Niederlassung Klettgau-Grießen ist bekannt als Hersteller von themoplastischem Kunststoffpulver und Hot Melt Klebstoffen und Metallbeschichtungen. In welchen Anwendungsfeldern kommen Ihre Erzeugnisse hauptsächlich zum Einsatz?
Edwin Rogg: Unsere Klebstoffe wurden früher vornehmlich in der Textilindustrie, insbesondere in Hemdkragen und Schuhsohlen eingesetzt. Damit sind wir als Unternehmen groß geworden, auch wenn die Bedeutung dieser Branche für uns inzwischen merklich abgenommen hat. Heute prägen vielmehr industrielle Anwendungen im Bereich der Metallbeschichtung unser Tätigkeitsspektrum, und unsere Lösungen sind immer dann gefragt, wenn ein Bauteil säurebeständig sein oder einer hohen mechanischen Beanspruchung standhalten muss. Darüber hinaus finden unsere Produkte als Füllstoffe im glasfaserverstärkten Kunststoffbereich Verwendung, während unsere Klebstoffe zudem für Laminierungen von Fußbodenbelägen eingesetzt werden.
Wirtschaftsforum: 2020 hat die Bostik GmbH die Fixatti übernommen, zum 1. Oktober 2023 fand die rechtliche Verschmelzung mit der damit verbundenen Namensänderung statt. Welche Vorteile versprechen Sie sich von den neuen Konzernstrukturen?
Edwin Rogg: Wir gehen davon aus, dass uns die Schlagkraft der Bostik GmbH, die selbst wiederum Teil der börsennotierten Arkema-Gruppe ist, perspektivisch eine deutlich umfangreichere Breitenwirkung im Markt ermöglichen wird, während wir uns zudem die starken Strukturen der Gruppe zunutze machen können, insbesondere im HR-Bereich. Denn der Fachkräftemangel ist auch in unserer Branche ein allgegenwärtiges Thema.
Wirtschaftsforum: Welche Synergien ergeben sich an dieser Stelle aus der neuen Unternehmensstruktur?
Edwin Rogg: Derzeit gleichen wir den Standort Klettgau-Grießen an die umfangreichen Benefits-Strukturen von Bostik an, um unseren Mitarbeitern noch attraktivere Anreize bieten zu können, und übernehmen ferner digitale Tools zur Zeiterfassung und Abrechnung, um unsere Prozesse auf arbeitnehmerfreundliche Weise zu verschlanken. Gleichzeitig werden wir jedoch auch als Teil einer Konzerngruppe unsere familiäre Unternehmenskultur beibehalten. Denn der Standort setzt schon immer auf ein freundschaftliches und kollegiales Arbeitsumfeld, in dem sich die Menschen im Unternehmen alle mit Namen kennen und einander auf Augenhöhe begegnen. Darüber hinaus legen wir großen Wert darauf, unseren Mitarbeitern weitreichende Perspektiven für ihre persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu eröffnen. Daraus entstehen Biographien, die so in anderen Unternehmen nicht unbedingt denkbar sind – ich selbst bin dafür das beste Beispiel.
Wirtschaftsforum: Welchen Weg sind Sie persönlich bei Bostik eingeschlagen?
Edwin Rogg: Ich habe damals eine Tätigkeit als Elektriker in der Instandhaltung aufgenommen und wurde daraufhin in kürzester Zeit zum technischen Leiter befördert, bevor ich weniger als ein Jahr später schon in die Geschäftsführung aufsteigen konnte. Natürlich spielte bei diesem Karriereweg auch das sprichwörtliche Quäntchen Glück eine wichtige Rolle, das will ich gar nicht leugnen. Aber auch an anderen Biographien in unserem Unternehmen wird deutlich, dass wir in Klettgau-Grießen die Kompetenz und das Engagement seiner Mitarbeiter mit der Eröffnung entsprechender beruflicher Perspektiven wertschätzt – eine Haltung, die für unseren anhaltenden Unternehmenserfolg unerlässlich ist. Denn wir bedienen einen Nischenmarkt und müssen uns deshalb auch persönlich entsprechend spezialisieren, um die gewünschten Leistungen mit höchster Qualität erbringen zu können.
Wirtschaftsforum: Welche Stärken möchte die Bostik GmbH Niederlassung Klettgau-Grießen in den nächsten Jahren ausspielen?
Edwin Rogg: Mit dem Standort Klettgau-Grießen als bekanntem und hochwertigem Klebstoffhersteller hat Bostik sein Produktportfolio nun zielführend komplementiert und kann seinen Kunden damit auch einen Klebstoff in Pulverform anbieten. Dies eröffnet uns ein größeres Kundenspektrum und weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Unserem nachhaltigen Unternehmensansatz, den wir schon lange vor der Verschmelzung mit Bostik gelebt haben, werden wir dabei selbstverständlich treu bleiben: Denn wir sind stolz, durch die Verwendung unsere hochentwickelten Kunststoffe in langlebigen Bauteilen einen positiven Umweltbeitrag zu leisten.
Bostik GmbH
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