„Mit Start-up-Charakter, aber erwachsen!“
Interview mit Florian Pfeiffer, Sales Director und Florian Starmann, Managin Partner der ISA-TRAESKO GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Pfeiffer, Herr Starmann, die ISA-TRAESKO GmbH blickt auf eine fast 40 Jahre währende Geschichte im Schuhgroßhandel zurück. Mittlerweile ist sie jedoch weit über ihr angestammtes Sortiment hinausgewachsen.
Florian Starmann: Grundsätzlich kann man als Unternehmen zwei verschiedene Strategien fahren, um nachhaltiges Wachstum zu generieren: Entweder man erweitert systematisch seinen Kundenkreis, oder man wird für jeden einzelnen Kunden wichtiger. ISA-TRAESKO hat den letztgenannten Weg beschritten und in diesem Zuge systematisch sein Warenspektrum erweitert: Ausgehend von einem Kundenstamm, der längst nicht mehr nur Schuhgroßhändler, sondern auch führende Händler im Nonfoodbereich und zahlreiche weitere Anbieter umfasst, haben wir uns zu einem Multi-Product-Handelsunternehmen entwickelt, das die Bereiche Home & Living und Accessoires genauso fachkundig bespielt – von Dekokissen über Hundeleinen bis hin zu Trinkflaschen. Mit dieser Erweiterung unseres Produktangebots konnten wir dabei als starker Wachstumspartner unserer Kunden auftreten, die ihre Artikel vornehmlich in einem übergeordneten Kontext – etwa als ‘Wohnwelten’ – anbieten, um so nicht nur effektiv Synergien zu nutzen, sondern auch ein umfassenderes Bild darstellen zu können. Neben dem Private-Label-Geschäft engagieren wir uns mittlerweile zudem über all unsere Warengruppen hinweg auch im Lizenz- und Markensegment und können dabei auf starke Brands wie Disney, Gin Tonic, Looks by Wolfgang Joop und viele weitere klingende Namen setzen.
Wirtschaftsforum: Birgt diese Verbreiterung des Produktspektrums aber nicht die Gefahr einer gewissen Verwässerung der eigentlichen Kernkompetenz?
Florian Pfeiffer: Wir sehen darin eher eine konsequente Umsetzung unseres gewachsenen Know-hows. Natürlich bilden Schuhe als weiterhin größte Warengruppe in unserem Unternehmen bis heute das Rückgrat von ISA-TRAESKO. Doch die Expertise, die wir in diesem Segment in der Logistik sowie im globalen Procurement aufgebaut haben, lässt sich gut auf andere Produktfelder übertragen. Denn unsere eigentliche Kernkompetenz besteht in unserer schlagkräftigen Beschaffungsstruktur, die es uns ermöglicht, hochwertige Waren pünktlich auszuliefern.
Wirtschaftsforum: Der Großteil Ihrer Produkte wird in Asien gefertigt, was die Kontrolle der dortigen Herstellungspraktiken erschwert – stellt Sie das Lieferkettensorgfaltsgesetz somit vor neue Herausforderungen?
Florian Starmann: Im Rahmen des Gesetzgebungsprozesses sind wir damals an den Landtag von Schleswig-Holstein herangetreten, um uns klar für diese regulatorische Maßnahme auszusprechen. Denn die Anforderungen unseres unternehmensinternen Corporate-Responsibility-Katalogs gehen in den meisten Punkten noch deutlich über die gesetzlichen Bestimmungen sowie an manchen Stellen auch über die wirtschaftsethischen Anforderungen unserer Kunden hinaus. Unser 70 Personen starkes Team in Asien besteht ja nicht nur aus Expertinnen für Qualitätskontrolle und Auftragsmanagement, sondern auch aus entsprechenden Fachkräften, die in den von uns beauftragten Werken systematische Kontrollen vornehmen. Ferner haben wir als eines der ersten Unternehmen schon vor vielen Jahren eine besonders weitreichende Material-Traceability-Software implementiert, die uns tiefgreifende Einblicke in das Sourcing sämtlicher Komponenten unserer Produkte ermöglicht. Insofern haben wir unsere CR-Abteilung immer als essentiellen Teil der Unternehmenssteuerung verstanden – und sehen im Lieferkettensorgfaltsgesetz somit klare Vorteile für ein faires Level-Playing-Field im Markt: Denn nun kann uns kein Wettbewerber, der in den dunkelsten Fabriken in China produzieren lässt, mehr zu Lasten der Menschen in einem anderen Land unterbieten.
Wirtschaftsforum: Auch dem Webauftritt sowie der übrigen Außendarstellung von ISA-TRAESKO sieht man das stolze Alter von 40 Jahren nicht an – worin liegt das Geheimnis dieser jungen und modernen Ausstrahlung?
Florian Pfeiffer: Dieser Erfolg baut sicherlich auf einer tollen unternehmerischen Leistung auf, durch die ISA-TRAESKO immer für aktive, engagierte Menschen mit verschiedensten Biographien interessant geblieben ist. Unser beständiger Blick über den Tellerrand, etwa in neue Produktfelder oder weitere Wachstumsmöglichkeiten, hat uns sicherlich jung gehalten. Als wir vor einem Jahr ein neues Team zu ISA-TRAESKO geholt haben, lautete die zentrale Rückmeldung nach den ersten drei Monaten an uns: „Es ist richtig geil hier – ein Unternehmen mit Start-up-Charakter, aber erwachsen!“ Ein schöneres Kompliment könnten wir uns kaum vorstellen.
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