Lebenslanges Lernen

Gründe für die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens

Zunächst lohnt sich ein Blick darauf, warum das lebenslange Lernen in der heutigen Berufswelt eine solch zentrale Rolle einnimmt. Dabei haben sowohl individuelle Faktoren, als auch äußere Entwicklungen eine wichtige Bedeutung.

Individuelle berufliche Entwicklung

Individuelle Faktoren liegen vor allem in den Wünschen nach beruflicher Veränderung und Entwicklung. So ist es äußerst selten, dass ein Angestellter sein gesamtes Leben lang die gleiche Tätigkeit ausführt.

Vielmehr steigen viele Menschen mit dem Ziel in den Beruf ein, befördert zu werden und eine Karriere zu machen. Allein hierfür ist das Lernen unabdingbar. Gleiches gilt bei einem Wunsch nach einer beruflichen Abwechslung, also zum Beispiel der Idee, in einer Firma jeweils für einen gewissen Zeitraum in verschiedenen Abteilungen tätig zu sein.

Fortschritt und Wandel in Wirtschaft und Technik

Des Weiteren entwickeln sich die Technologie und die Wirtschaft selbst rasant weiter. Dabei müssen Unternehmen auf immer neue Anforderungen reagieren. Beispiele für diesen Umstand aus den letzten Jahren sind die Corona-Pandemie sowie der Ukraine-Krieg.

Vor diesen Hintergründen mussten einige Firmen ihre Konzepte umstellen, um kurzfristig und dauerhaft rentabel zu bleiben. Hinzu kommen Aspekte wie der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, der nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch in der Wirtschaft immer mehr ankommt, wie eine aktuelle Studie zeigt. Betriebe müssen sich und ihre Produktpalette der Idee der Verbraucher, nachhaltiger zu leben zu wollen, anpassen.

Darüber hinaus gibt es technische Entwicklungen, die je nach Sparte sehr individuell sein können. In den allermeisten Branchen hat jedoch die Digitalisierung eine herausragende Bedeutung. In diesem Zusammenhang gewinnt das Thema Künstliche Intelligenz aktuell spürbar an Aufwind.

All diese Umstände bedeuten nicht nur für die Firmen, sondern gleichermaßen für die Angestellten tiefgreifende Veränderungen in ihrem Arbeitsalltag. Dementsprechend ist ein stetiger Lernprozess notwendig, um weiter Schritt halten zu können und nicht ins Hintertreffen zu geraten. Er bietet die Basis für jedes nachhaltige und langlebige Arbeitsverhältnis sowie für den Erfolg von Bewerbungen.

Mögliche Lerninhalte

Des Weiteren lohnt sich bei einem Blick auf das Thema des lebenslangen Lernens für das Berufsleben eine Betrachtung der möglichen Lerninhalte. Das nötige Wissen lässt sich dabei in mehrere Bereiche aufgliedern, wozu zählen:

• fachliche Inhalte,
• Digitales und Technik
• organisatorische Kompetenzen
• sowie Führungs-Skills.

Fachliche Inhalte

Zu den fachlichen Inhalten können neue Entwicklungen in der Sparte oder im Unternehmen zählen. Dafür gibt es vielseitige Beispiele. So müssen sich Juristen immer wieder mit neuen Gesetzen oder den Änderungen an den Texten bereits bestehender Vorgaben beschäftigen. Gleiches galt für Mitarbeiter in vielen Unternehmen zur Einführung der Datenschutzgrundverordnung im Jahr 2018.

Zudem expandieren einige Unternehmen in artverwandte Themenfelder oder erweitern die Produktpalette. In diesem Fall müssen sich die Mitarbeiter ebenfalls in die neuen Anforderungen hereinfinden und ein solides Wissen dazu aufbauen.

Digitales

Darüber hinaus spielen die Lerninhalte im digitalen Bereich eine zunehmende Rolle. Das gilt bereits beim Antritt jeder Arbeitsstelle. Hier muss sich der neue Mitarbeiter in die im jeweiligen Unternehmen genutzte Software einfinden.

Je besser das Grundlagenwissen im digitalen Bereich bereits ist, desto einfacher fallen diese ersten Schritte oftmals. Hinzu kommt wie bereits angeklungen der Aspekt der Künstlichen Intelligenz.

Neue Programme aus diesem Bereich müssen kennengelernt und verstanden werden. Wenn bereits ein Grundwissen zu Prompts und weiteren wichtigen Faktoren für eine zielführende Nutzung besteht, kann dies im Alltag eine große Hilfe darstellen.

Organisatorische Kompetenzen, Führungs-Skills und Zwischenmenschliches

Darüber hinaus müssen organisatorische Kompetenzen im Rahmen des Berufslebens erlernt und verbessert werden. Das gilt sowohl für die Selbstorganisation, also auch für die Planung der Arbeit von anderen Mitarbeitern. Letzteres ist besonders dann wichtig, wenn ein Aufstieg geplant ist oder bereits einige Beförderungen stattgefunden haben.

Ähnliches gilt für Führungs-Skills. Wer aufsteigen möchte, muss sich diese Fähigkeiten in jedem Fall aneignen, um bestehen zu können. Zum Start des Berufslebens werden sie weitaus seltener benötigt, weshalb eine Erweiterung des Wissens ab einem bestimmten Punkt notwendig wird.

Zwischenmenschliche Kompetenzen können ebenfalls relevant sein. In vielen Jobs spielt heutzutage Teamwork eine Rolle. Gerade wenn dies zum Einstieg in die Arbeitswelt individuell noch nicht gefragt war, kann eine Nachbesserung hilfreich sein.

Umsetzung des Lernens für das Arbeitsleben: Verschiedene Wege und Möglichkeiten

Zur Umsetzung des Lernens im Arbeitsleben gibt es verschiedene Optionen. Relevant sind hier neben weiteren Aspekten allen voran:

• ein gewisses Interesse als Grundlage,
• zusätzliche Abschlüsse,
• Weiterbildungen,
• das Lernen im Arbeitsalltag
• sowie das Lernen im privaten Alltag.

Interesse und Offenheit als Grundvoraussetzungen

Die Grundlage für jedes Lernen von neuen Inhalten ist eine gewisse Offenheit. Arbeitnehmer sollten sich hierfür bewusst machen, dass die Berufswelt in einem stetigen Wandel ist, dem sie sich anpassen müssen.

Dementsprechend ist es wichtig, regelmäßig zu überlegen, wo noch Skills fehlen und eine Verbesserung sinnvoll wäre. Gleichzeitig sollte ein Bewusstsein für die Vorteile bestehen, die daraus erwachsen. Neben vielseitigeren und flexibleren Jobmöglichkeiten gehört hierzu die Chance auf viel Abwechslung im Arbeitsalltag und ein höheres Gehalt, das auf dem umfangreichen Wissen basiert.

Lernen durch zusätzliche Abschlüsse

Ganz praktisch ist das Lernen auf verschiedenen Wegen möglich. Wer zum Beispiel eine Gesellenprüfung abgelegt hat, kann einige Zeit später den Meister nachholen. Ähnliches gilt für Akademiker.

Womöglich ist für eine bestimmte Stelle ein Masterabschluss sinnvoll oder sogar zwingend erforderlich. Für das Studium kann eine Pause vom Arbeitsleben eingelegt werden, alternativ besteht die Option, den Abschluss berufsbegleitend zu machen.

Informationen zu dieser Möglichkeit finden sich auf den Webseiten der Anbieter entsprechender Programme. Wer an einem wirtschaftlichen Master neben dem Beruf interessiert ist, kann sich zum Beispiel bei der Nordakademie einen Überblick verschaffen.

Die angebotenen Studienfächer umfassen hier unter anderem Wirtschaftsinformatik/IT-Management, Applied Data Science und Digital Marketing Management. Die Studierenden haben die Möglichkeit, entweder in Vollzeit weiterzuarbeiten oder das Pensum auf 80 Prozent der Stelle zu reduzieren.

Lernen durch Weiterbildungen

Eine weitere Gelegenheit zum Lernen bieten Weiterbildungen. Solche Schulungen werden für die verschiedensten Bereiche angeboten, die im Berufsleben eine Relevanz haben können.

Wichtig ist zum einen, die passende Weiterbildung herauszusuchen, in der genau die Fähigkeiten geschult werden, die beim jeweiligen Arbeitgeber gefragt sind. Zudem kann es entscheidend sein, bei welchem Anbieter das Zertifikat erworben wird. Oftmals spielt in diesem Zusammenhang die Reputation eine wichtige Rolle.

Im besten Fall legt das Unternehmen ebenfalls einen Wert auf die Wissenserweiterung seiner Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund besteht womöglich die Chance, die Weiterbildung in Teilen oder vollständig vom Arbeitgeber finanziert zu bekommen.

Lernen im Arbeitsalltag

Neben diesen sehr deutlich auf die Wissenserweiterung ausgerichteten Bildungsmöglichkeiten findet ein wesentlicher Teil des Lernprozesses im Arbeitsalltag statt. Das beginnt bereits bei einer umfassenden Einarbeitung in einen neuen Job.

Darüber hinaus beschäftigen sich Angestellte während der Arbeitszeit immer wieder mit Neuheiten in der jeweiligen Branche sowie neuen Arbeitsmethoden. Oftmals findet dieser Prozess nach dem Prinzip „Learning by doing“ statt, in einigen Fällen mit kurzen Einweisungen.

Die Basis hierfür bietet eine schnelle Auffassungsgabe. Dieser Soft Skill lässt sich mit verschiedenen Beschäftigungen wie zum Beispiel dem Lösen von Rätseln unter Zeitdruck trainieren. Mittlerweile gibt es sogar einige Apps, die dabei hilfreich sind.

Darüber hinaus ist es für einen Lernprozess im Arbeitsalltag wichtig, mit den Kollegen einen regen Austausch zu pflegen. So bekommt der Angestellte viele wertvolle Tipps und unterschiedliche Perspektiven auf bestimmte Aufgaben und Entwicklungen, die nicht selten einen guten Input für den eigenen Wissensfortschritt darstellen.

Lernen im privaten Alltag

Im privaten Alltag ergeben sich ebenfalls Möglichkeiten zum Lernen für den Job. Womöglich gibt es bei so manchem Angestellten einige Interessen oder Hobbys, die zumindest in Ansätzen etwas mit der Tätigkeit zu tun haben.

Darüber hinaus hat regelmäßiges Informieren über aktuelle Nachrichten einen Mehrwert. Hier gibt es einen Input über Entwicklungen, die indirekt oder unmittelbar einen Bezug zum Job haben können, beispielsweise mit einem Blick auf die Wirtschaft oder Digitalisierung.

So entsteht die Chance, durch das im Privaten angeeignete Wissen in der Firma wichtige Impulse zu setzen, die für das Unternehmen womöglich einen echten Mehrwert haben. Dementsprechend ist es für jeden Arbeitnehmer sinnvoll, sprichwörtlich die Augen und Ohren offen zu halten und zu schauen, ob bestimmte News eine Relevanz haben.

Wichtig: Diese Vorgehensweise sollte Grenzen haben. Denn schließlich sollte die Freizeit vor allem zur Erholung dienen und dazu beitragen, eine sinnvolle und gesunde Work-Life-Balance aufzubauen.

Fazit

Das Lernen hat im modernen Arbeitsalltag eine wichtige Bedeutung. Dieser Umstand gilt für die persönliche berufliche Entwicklung sowie aufgrund äußerer Umstände wie der Digitalisierung. Arbeitnehmer können ihr Wissen durch zusätzliche Studiengänge oder Weiterbildungen erweitern. Zudem sind eine schnelle Auffassungsgabe im Berufsalltag sowie eine gewisse Aufmerksamkeit für spannende und relevante Entwicklungen abseits der Zeit im Büro eine Hilfe.

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