Wie die aktuelle Umfrage der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) belegt, hat sich das Konsumklima in Deutschland gegenüber dem Vormonat trotz Verschärfung der Krise sogar leicht verbessert. Diese Tendenz ist umso bemerkenswerter, da die Exportquoten wegen der Probleme auf wichtigen Absatzmärkten Deutschlands eher rückläufig sind. Begünstigt wird die Konsumhaltung der Verbraucher außerdem durch steigende Beschäftigungszahlen und positive Einkommensentwicklung.
Leicht verbessert hat sich auch die Anschaffungsneigung. Wegen des fehlenden Vertrauens in die Finanzmärkte und dem historisch niedrigen Zinsniveau sind Sparen und sonstige Finanzprodukte im Moment wenig attraktiv. Somit wächst die Neigung, in dauerhafte Sachwerte zu investieren.
Die weitere Entwicklung der Einkommen beurteilen die meisten Befragten ebenfalls positiv. Auch hier spielen steigende Beschäftigtenzahlen, gute Tarifabschlüsse sowie nachlassender Inflationsdruck sicherlich eine Rolle. So sind die Lebenshaltungskosten im Mai unter die Schwelle von zwei Prozent gesunken.
Was jedoch die Konjunkturaussichten betrifft, teilen die Bundesbürger offensichtlich den internationalen Pessimismus. Hier befürchten die Befragten Auswirkungen der spanischen Bankenkrise sowie der Diskussion um den Austritt Griechenlands aus der Eurozone auf die deutsche Wirtschaft. Diese Einschätzung teilen auch die Unternehmen. So ist auch der aktuelle ifo-Geschäftsklimaindex weiter gesunken.