Instagram und Co. werden als Vertriebskanal immer beliebter

Neben den Unternehmen wurden auch zahlreiche potenzielle Kunden befragt. Ein Großteil (83 %) gab an, dass sie regelmäßig soziale Medien nutzen. Besonders beliebt sind soziale Netzwerke bei Verbrauchern zwischen 18 und 29 Jahren (95 %) und zwischen 30 und 39 Jahren (94 %).
Eine Mehrheit (73 %) verwendet die Plattformen, um sich über Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen zu informieren. Altersgruppe von 18 bis 29 Jahren ist der Anteil am höchsten (85 %), gefolgt von der Gruppe der 30 bis 39-jährigen (76 %).
„Die Nutzung digitaler Kanäle als Kommunikationsmedien wird für Betriebe immer mehr zum erfolgskritischen Element ihrer Strategie“, erklärt Dirk Schulte, Geschäftsführer der Gelbe Seiten Marketing Gesellschaft.
Soziale Netzwerke als Erfolgsfaktor für Unternehmen
Die Studie zeigt zudem, dass sich auch die unternehmerischen Einstellung gegenüber sozialen Medien stark verändert hat. Drei Viertel der befragten Unternehmen sind inzwischen der Meinung, dass soziale Medien positive Auswirkungen auf die Geschäftsentwicklung haben können, verglichen mit lediglich 58 Prozent im Vorjahr.
Bei der Wahl der Plattformen für die Unternehmenskommunikation scheint Facebook weiterhin die Nase vorn zu haben. Fast 85 Prozent der befragten Firmen nutzen diesen Kanal zur Interaktion mit ihrer Kundschaft. Auf den Fersen von Facebook folgt Instagram mit einem Nutzungswert von etwa 62 Prozent, während YouTube mit knapp über 29 Prozent an dritter Stelle liegt.
Das konsequente Engagement auf diesen Plattformen ermöglicht es den Unternehmen, ihre Zielgruppen zu erweitern. Tatsächlich erwarten die meisten Verbraucher, dass Unternehmen auf diesen Kanälen präsent und professionell vertreten sind. Facebook wurde von etwa 61 Prozent der Befragten als bevorzugte Plattform für professionelle Unternehmenspräsenzen genannt, gefolgt von Instagram mit rund 50 Prozent und YouTube mit 44 Prozent.
Diese Verschiebungen verdeutlichen die gestiegene Bedeutung von sozialen Medien als effektive Kommunikations- und Vertriebskanäle und zeigen, wie sich die Erwartungen der Verbraucher im digitalen Zeitalter verändern.
International ist Instagram führend
Daten des Marktforschungsunternehmens AudienceProject zeigen, dass international das soziale Netzwerk Instagram bei der Verbreitung von Unternehmensinhalten führend ist. Ein Großteil der Nutzer (90 %) verwendet die Plattform, um Unternehmensinhalte zu abonnieren. Als Reaktion darauf, entscheiden sich immer mehr Unternehmen für das Kaufen von Instagram Followern, um ihre Reichweite in dem sozialen Netzwerk zu erhöhen und mehr potenzielle Kunden zu erreichen.
Kunden bewerten Trend als positiv
Die neuesten Erkenntnisse zeigen eine verbesserte Verbraucherreaktion auf die Präsenz von Unternehmen in sozialen Medien im Vergleich zum Vorjahr. Rund 14 Prozent der Umfrageteilnehmer bewerteten die Nutzung der Formate als sehr gut und weitere 35 Prozent als gut. In Summe sind das nahezu 50 Prozent der Kunden, ein Anstieg um nahezu 20 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Trotz dieser positiven Tendenz bleibt Raum für Optimierungen, da etwa 29 Prozent der Kunden die Unternehmensauftritte in sozialen Netzwerken als weniger gut oder schlecht bewerten. Die Schlussfolgerung ist klar: qualitativ hochwertige, informative Inhalte könnten die Schlüsselkomponente für eine noch erfolgreichere Nutzung von Social-Media-Kanälen durch Unternehmen sein.
„Kein Betrieb kann mehr die Augen davor verschließen, dass Verbraucher*innen zunehmend erwarten, Unternehmen bei Facebook, Instagram und Co. aufzufinden und dort professionell informiert zu werden“, so Schulte.
Marketing und Akquise in den sozialen Netzwerken
Es scheint, dass eine wachsende Anzahl von Unternehmen die Bedeutung und die Möglichkeiten sozialer Medien erkannt hat. Aktuell nutzen über 72 Prozent von ihnen Social Media hauptsächlich für Marketing und Akquise, im Vergleich zu 90 Prozent im Vorjahr. Die Fokusverschiebung geht in Richtung Aspekte wie den Aufbau einer Community (45 %), Kundenservice und Reklamationsmanagement (48 %), interne Kommunikation (43 %). Zudem nutzen Unternehmen die hohe Reichweite der sozialen Netzwerke zunehmend als Mittel, um Fachkräfte anzuwerben (42 %)
Die Attraktivität sozialer Medien für Unternehmen liegt unter anderem darin, dass sie eine effiziente Plattform bieten, um Kunden besser zu erreichen. Tatsächlich gaben 81 Prozent der Firmen an, dass sie ihre Kunden auf diesen Plattformen effektiver erreichen können, ein Anstieg um 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rund 26 Prozent der Unternehmen berichteten, dass sie sehr erfolgreich dabei sind, Kunden über soziale Medien zu gewinnen und zu betreuen, während 55 Prozent ihren Erfolg als gut einstufen.
Dirk Schulte betont die Bedeutung einer professionellen Präsenz auf Social Media für Unternehmen. Es ist keine Option mehr, sich nicht mit Social Media zu beschäftigen – es ist vielmehr zu einer Notwendigkeit geworden, um im heutigen Geschäftsumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.
„Ob B2B oder B2C: Kein Betrieb sollte die Möglichkeiten neuer Medien geringschätzen, sondern die Chancen mutig ergreifen“, erklärt Schulte.
Weniger Ablehnung durch Unternehmen
Trotz des allgemeinen Trends zur Nutzung sozialer Medien gibt es noch Unternehmen, die sich gegen eine Präsenz auf diesen Plattformen entscheiden. Dabei werden vor allem vier Hauptgründe genannt: fehlendes Verständnis für den Nutzen, die Zufriedenheit mit bestehenden Werbeformen, mangelndes Know-how der Mitarbeiter und die Annahme, dass die eigene Zielgruppe nicht auf sozialen Medien vertreten ist.
Im letzten Jahr hat sich der Prozentsatz der Unternehmen, die diese Ansichten teilen, von 77 auf 34 Prozent verringert. Gleichzeitig ist der Anteil derer, die fehlendes Fachwissen als Hinderungsgrund nennen, von 24 auf 14 Prozent gesunken. Interessanterweise hat jedoch die Bereitschaft der Unternehmen, die derzeit keine Social-Media-Kanäle nutzen, abgenommen, sich in Zukunft mit dem Thema zu beschäftigen. Nur 12 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, künftig eine Auseinandersetzung mit sozialen Medien zu planen.