Hier wird Erfolg gut verpackt
Interview mit Nino Zehnder, Head of Sales, Member of the Executive Board der Beck Automation AG
Wirtschaftsforum: Herr Zehnder, was ist die Kernkompetenz von Beck Automation?
Nino Zehnder: Wir sind Experten für das sogenannte In-Mould-Labelling (IML) für Kunststoffverpackungen. Hier decken wir ein breites Spektrum an Verpackungen ab, von der Nespresso Kaffeekapsel bis zum 40 l Industrieeimer und alles, was dazwischen möglich ist und sich mit Labels in Spritzgussformen dekorieren lassen. Dazu gehören zum Beispiel Margarineschalen oder Trinkbecher. Grundsätzlich unterscheiden wir dabei in Industrieverpackungen und Food-Verpackungen.
Wirtschaftsforum: Welche neuen Entwicklungen und Lösungen gibt es zurzeit bei Beck Automation?
Nino Zehnder: Seit zwei Jahren sind wir im Bereich Medical-Verpackungen aktiv. Dies ist für uns ein strategisch wichtiger Bereich, der langfristig ein solides zweites Standbein werden soll. Der Markt wächst stetig. Hier geht es unter anderem um Zentrifugenröhrchen, die bedruckt werden, oder um Spritzen, Blutröhrchen oder Reaktionsgefäße. Wir werden auf der Fakuma dazu unsere IML-Lösungen vorstellen. In diesem Bereich können wir mit Spezialwissen punkten. Der normale Verpackungsmarkt ist durch Discounter eher preisgetrieben.
Wirtschaftsforum: Wie sehr verändert die Debatte um mehr Nachhaltigkeit den Verpackungsmarkt?
Nino Zehnder: Noch gibt es nur marginale Auswirkungen auf unsere Produkte. Es geht den Kunden hauptsächlich um Automation, Antriebe und Bauweisen. Aber die Produkte, die unsere Kunden produzieren, verändern sich und damit auch die Verpackung. Nachhaltigkeit ist insofern ein Treiber der IML-Technologie, als das aufgebrachte Label aus dem Kunststoff besteht, aus dem das Produkt ist. Wenn es möglich ist, verwenden wir selbst im PCR-Bereich bereits recycliertes Material.
Wirtschaftsforum: Warum entscheiden sich die Kunden für Beck Automation und nicht für einen anderen Anbieter?
Nino Zehnder: Wir sind stark im lokalen Service. Zürich ist geographisch ein guter Ausgangspunkt. Aus der Schweiz heraus kümmern wir uns um alle unsere Kunden aus der DACH-Region. Da wir über 35 Jahre Erfahrung haben, verfügen wir über spezifisches Fachwissen. Jede Geometrie ist anders. Unsere Anlagen sind robust und langlebig. Nicht zuletzt sind wir ein Familienbetrieb, der für Ehrlichkeit, Beständigkeit und Verlässlichkeit steht. Bei uns weiß man, mit wem man Geschäfte macht. Die Kunden konnten und können sich auf uns verlassen.
Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie Beck Automation am Markt?
Nino Zehnder: Als wir in den 1980er-Jahren die IML-Technologie entwickelt haben, waren wir einer der Pioniere in unserem Markt. Aktuell erleben wir eine Konsolidierung mit vielen Zusammenschlüssen und Übernahmen. Wir zählen inzwischen vom Volumen, aber vor allem in Sachen Qualität, Expertise und Know-how zu den Top-Anbietern am Markt.
Wirtschaftsforum: Was steht noch auf Ihrem Kalender für den Rest des Jahres 2023?
Nino Zehnder: Ein Highlight wird die Fakuma sein, die im Oktober dieses Jahres stattfindet. Wir werden mit drei Maschinen an den Start gehen und erwarten eine hohe Besucherfrequenz. Unser Auftritt fokussiert den Bereich Medical. Intern steht das Thema Prozessoptimierung weit oben auf unserer Agenda. Vor dem Hintergrund der unsicheren gesamtwirtschaftlichen Situation werden wir unsere Kosten im Auge behalten und keine großen Wagnisse eingehen, sondern uns auf das Tagesgeschäft konzentrieren. Für das Jahr 2024 erwarten wir eine Stagnation des Marktes. In der Schweiz werden wir nächstes Jahr die Medizintechnik als neue Sparte lancieren. Wir werden außerdem eine Niederlassung in Dubai gründen, da wir dort bereits Kunden haben und die Region sich vielversprechend entwickelt. Sie wächst schnell, es steht Geld zur Verfügung und die Länder bemühen sich massiv, den Wechsel zu erneuerbaren Energien zu bewältigen. Sie importieren entsprechend viel.
Wirtschaftsforum: Wo möchten Sie Beck Automation langfristig am Markt sehen?
Nino Zehnder: Es ist zurzeit schwer, länger als anderthalb Jahre zu planen. Wir möchten uns auf jeden Fall im Medical-Bereich mit unserer Technologie einen Namen machen und zum Marktführer werden. Dabei möchten wir grundsätzlich einer der wichtigsten Automation-Anbieter werden. Wir erwarten, hier langfristig deutliches Wachstum generieren zu können.
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