ERP & KI: Erleichterter Umgang oder technische Spielerei?

Drei Herausforderungen bei der Arbeit mit ERP

Im Allgemeinen wiegt der Mehrwert des ERPs die Komplexität der Nutzung auf – er ist sogar durch diese erst möglich. Die Herausforderungen eines ERP ohne KI-Assistent existieren jedoch trotzdem.

1. Die Komplexität der Implementierung: Eine bedarfsgerechte Anpassung eines ERP-Systems erfordert ein strukturiertes Vorgehen, das von detaillierter Planung über akribisches Monitoring der Implementierung bis hin zur Wartung des Systems während des operativen Geschäfts reicht. Das kostet Ressourcen.
2. Die Datenqualität und -konsistenz: Für verlässliche Entscheidungen, die mithilfe von ERP-Systemen getroffen werden, braucht es genaue und konsistente Daten. Unvollständige oder inkorrekte Daten können zu Fehlentscheidungen führen.
3. Die Benutzerakzeptanz: Verantwortliche Mitarbeiter müssen das System akzeptieren und in der Lage sein, es effektiv zu nutzen. Komplexe Systeme erschweren diese Akzeptanz. Ein Widerstand seitens der Mitarbeitenden gegen Veränderungen hemmt die Produktivität.

Bisherige Lösungen für diese Herausforderungen

Traditionell wird bei der Integration neuer Systeme auf Schulung und Aufklärung gesetzt. Das sollte auch perspektivisch nicht an Bedeutung verlieren, denn mit einer persönlichen Auseinandersetzung kann der Faktor “Mensch in der Bewältigung dieser Herausforderungen gestärkt werden.

1. Sorgfältige Planung und Schulung: Um der Komplexität eines ERP-Systems Herr zu werden, setzen Unternehmen seit jeher auf umfangreiche Mitarbeiterschulungen und Workshops. Angesichts des technischen Fortschritts sind diese immer wieder notwendig.
2. Datenmanagement-Strategien: Mit einer Gestaltung von Richtlinien zur standardisierten Datenerhebung werden Datenqualität und -konsistenz aufrechterhalten. Ein Restrisiko für menschliche Fehler bleibt jedoch.
3. Change Management: Eine aktive Einbindung der Mitarbeitenden in den Implementierungsprozess fördert die Akzeptanz neuer Systeme bei den Verantwortlichen.

KI als Lösungsansatz: Warum?

Angesichts der oben genannten Lösungsansätze kommt die berechtigte Frage auf, warum wir nach einer weiteren Lösung suchen sollten, wenn wir diese doch längst haben. Die Hersteller und der Vertrieb dieser Systeme nutzen neuerdings vermehrt KI. Doch das Ziel ist nicht, Schulungen obsolet zu machen. Es geht darum, die Benutzererfahrung intuitiver zu gestalten und den Umgang mit komplexen Datenstrukturen zu vereinfachen, um so fehlerhafte Datensätze zu vermeiden.

Ganz konkret: So unterstützt KI bei der Bewältigung der Herausforderungen mit ERPs

Während die Komplexität der anfänglichen Implementierung nicht so leicht zu beseitigen ist, können KI-gestützte ERP-Systeme in den folgenden beiden Bereichen entschärfend wirken:

Die Datenqualität und -konsistenz
KI kann repetitive Aufgaben übernehmen, wodurch menschliche Fehler reduziert und die Effizienz gesteigert werden. Zudem führen automatisierte Prozesse und intelligente Datenanalysen zu schnelleren und präziseren Abläufen. Die Vollständigkeit von Datensätzen ist schneller erreichbar. Die Qualität der Gesamtheit der Daten wird verbessert.

Die Benutzerakzeptanz
KI-basierte Chatbots und virtuelle Assistenten verbessern die Benutzerfreundlichkeit von ERP-Systemen deutlich. In Echtzeit können Chatbots Fragen beantworten und durch komplexe Prozesse führen. Das erleichtert den Umgang und sorgt für eine bessere Akzeptanz. Zudem unterstützt es die Erfahrung von Selbstwirksamkeit des Verantwortlichen.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Aktuellste news

Ready to change

Ready to change

Werte zum Anfassen. In einer zunehmend digitalisierten Welt nimmt die Zahl haptischer Geschäftsmodelle kontinuierlich ab. Die Reisebank AG aus Frankfurt steht seit jeher für ein haptisches Geschäftsmodell und Werte zum…

Wie intelligente Räume zu wirkungsvollen Smart Spaces werden

Wie intelligente Räume zu wirkungsvollen Smart Spaces werden

Intelligente Räume entwickeln sich zur nächsten Evolutionsstufe der Gebäudetechnologie. Sie erfassen Verhalten, erkennen Muster und reagieren in Echtzeit, um Effizienz, Sicherheit und Nutzererlebnis messbar zu verbessern. Die Experten von Visoric…

Langfristige B2B-Partnerschaften: Wie ein Reinigungsdienstleister zum strategischen Partner wird

Langfristige B2B-Partnerschaften: Wie ein Reinigungsdienstleister zum strategischen Partner wird

Universal Clean aus Hamburg zeigt, wie aus reinen Dienstleistungsbeziehungen echte Partnerschaften auf Augenhöhe entstehen – und warum persönliche Betreuung der Schlüssel zum gemeinsamen Wachstum ist…

Aktuellste Interviews

Wege aus dem Wettbewerbsdruck: Automatisieren, diversifizieren, vorangehen

Interview mit Dr. Ronald Bernstein, Geschäftsführer der BERGI-PLAST GmbH

Wege aus dem Wettbewerbsdruck: Automatisieren, diversifizieren, vorangehen

Steigende Kosten, globaler Wettbewerbsdruck und der rasche technologische Wandel fordern die Kunststoffindustrie heraus. Die BERGI-PLAST GmbH aus Bad Gottleuba-Berggießhübel begegnet diesen Entwicklungen mit konsequenter Automatisierung, digitaler Weiterentwicklung und einem klaren…

Europas größer Fotoverbund – und noch viel mehr

Interview mit Thilo Röhrig, Geschäftsführer der Ringfoto GmbH & Co. KG

Europas größer Fotoverbund – und noch viel mehr

Seit über 60 Jahren bündelt Ringfoto die Schlagkraft von über 1.200 Fotofachhändlern in Deutschland und 26 weiteren europäischen Märkten und geht in seinem Selbstverständnis wie in seinem Leistungsspektrum weit über…

Bauprojekte für Menschen und Medizin

Interview mit Karsten Felsner, Geschäftsführer der Felsner Consult GmbH

Bauprojekte für Menschen und Medizin

Kaum ein Bereich im Bauwesen ist so komplex und anspruchsvoll wie der Krankenhausbau. Hier treffen technische Höchstleistung, organisatorische Vielschichtigkeit und menschliche Verantwortung aufeinander. Die Felsner Consult GmbH aus Berlin hat…

TOP