Die Umsetzung der dezentalen Energiewende und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland

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Bevölkerung möchte die Energiewende
Umfragen zeigen, dass Bürger:innen in der überwiegenden Mehrheit immer noch hinter der Energiewende stehen. Insgesamt 61 Prozent der Bevölkerung sind im Zuge dessen auch bereit, dafür höhere Stromkosten in Kauf zu nehmen. Einzig beim Thema Trassenbau ist Gegenwehr zu verzeichnen. Um die Bevölkerung hier mit ins Boot zu holen, ist es notwendig, vollkommen transparent darzulegen, an welchen Orten Trassen gebaut werden sollen. Für die Modernisierung der Stromnetze sind bis 2050 Investitionen von etwa 209 Milliarden Euro notwendig. Das wären rund 5 Milliarden Euro pro Jahr. Wird diese Summe auf den Strompreis umgelegt, entstehen Mehrkosten von 0,15 Cent pro Kilowattstunde. Der Preis würde also um nicht einmal 1 Prozent steigen.
Neue Netzinfrastruktur – Was Betreiber und Wirtschaft leisten können
Die Netzinfrastruktur wird von vielen Experten als ein wesentlicher Schlüsselfaktor der Energiewende betrachtet. Die bestehende Infrastruktur auszubauen und in Teilen sogar gänzlich zu erneuern, erfordert auch vonseiten der Wirtschaft ein hohes Maß an Innovation. Für die Umweltorganisation Greenpeace wäre es beispielsweise ein gangbarer Weg, Stromkabel entlang von Bahngleisen oder Autobahnen zu verlegen. Solche Maßnahmen würden laut Greenpeace auf geringeren Widerstand bei der Bevölkerung stoßen. Darüber hinaus wäre es auf diese Weise möglich, den Netzausbau in einem sehr viel höheren Tempo voranzutreiben.
Nicht nur Greenpeace ist der Auffassung, dass Stromnetze der Zukunft deutlich größere Flexibilität besitzen müssen, als die vorhandenen Netze aufweisen. Diese müssen in der Lage sein, Verbrauch und Erzeugung aufeinander abzustimmen.
Aus der Wirtschaft kommen wichtige Impulse, denn die Technik ist bereits verfügbar. Das Stromnetz der EU müsste lediglich um 4 Prozent ausgebaut/erweitert werden, um Solaranlagen auf Häusern, Offshore-Wind in der Nordsee und Wüstenstrom für Europa zu einer sicheren, CO2-freien Stromversorgung zu kombinieren. Für Verbraucher und auch die Wirtschaft würde dies bedeuten, dass man zukünftig von teuren und umwelt- sowie klimaschädlichen Kohle-, Gas- und Uranimporten unabhängig wäre. Es wurden bereits Maßnahmen zur Laststeuerung und verbesserten Wettervorhersagen ergriffen und es gibt bereits hocheffiziente Energiespeichermethoden.
Effiziente Lösungen für die Betreiber von Stromnetzen
Die Versorgungsstabilität hängt stark von den Witterungsbedingungen ab. Die daher kaum einzuschätzenden Verfügbarkeiten führen unweigerlich zu einer Gefährdung der Stabilität in den Stromnetzen der Republik.
Was hier erschwerend hinzukommt, ist der Umstand, dass grüner Strom überwiegend durch eine wachsende Zahl von kleinen, dezentralen Stromerzeugern eingespeist wird. Angebot und Nachfrage auf dieser Basis zu steuern, war bisher nur schwer realisierbar. Vielleicht kommt auch deshalb der Ruf (auch aus der Wirtschaft), doch länger auf wenige, aber zuverlässig Strom erzeugende Kohle- oder Atomkraftwerke zu setzen. Die Rückkehr zu den bisherigen Energiegewinnungsformen ist aufgrund der beschlossenen und für Umwelt und Klima notwendigen Energiewende keine wirkliche Alternative.
Hilfreich sind vielmehr Plattformen, mit deren Hilfe es den Netzbetreibern ermöglicht wird, selbst eine extrem große Anzahl von dezentralen Einspeisepunkten untereinander zu vernetzen. Dadurch entstünde die Chance, sie effizient zu koordinieren. Technologien wie die Intelligent Grid Platform, eine Plattform des jungen Kölner Unternehmens envelio, sind durch einen hohen Grad an Automatisierung und Digitalisierung in der Lage, Energieversorgern die Steuerung aller wichtigen Prozesse zu ermöglichen und die heutigen Stromnetze in intelligente, effiziente und flexible Smart Grids zu transformieren. Wenn die Erzeugung und Speicherung sowie der Verbrauch exakt aufeinander abgestimmt werden, lässt sich dadurch auch die Energiewende insgesamt schneller vorantreiben.
Mehrfacher Nutzen von Software-Assistenzsystemen für die Wirtschaft
In erster Linie profitieren die Netzbetreiber davon, dass ihnen eine solche Plattform umfangreiche Daten zur Verfügung stellt, sie mehr Transparenz über die Auslastung ihrer Netze erhalten und dadurch bestehende Prozesse beschleunigen können. Gerade im Zuge der dezentralen Energiewende wird ein effizienter und punktgenauer Ausbau der Verteilnetze immer relevanter.
Um ein Höchstmaß an Datenschutz zu gewährleisten, ist die Plattform mit einem komplexen Datenschutzprozess und einer Zertifizierung nach ISO 27001 ausgestattet. Gerade bei so sensiblen Infrastrukturen wie der Energieversorgung sind höchste Sicherheitsstandards zwingend erforderlich, um die Stromnetze vor Cyberangriffen zu schützen und eine funktionierende Energieerzeugung zu gewährleisten.