Der Fachkräftemangel – und wie ihn Personaldienstleister lindern können

Von Tobias Dietze

Zunächst die schlechte Nachricht: Auf kurze Sicht wird der Fachkräftemangel sogar noch weiter zunehmen. Denn in den kommenden Jahren gehen mehr qualifizierte Menschen in Rente, als auf den Arbeitsmarkt nachkommen – besonders im Handwerk und bei Facharbeitern generell. KI wird diesen Trend obendrein verstärken, weil auch hierfür die Spezialisten fehlen. Langfristig dürfte sich die Situation aber normalisieren und KI zusätzlich für neue Berufsfelder sorgen. Allerdings muss bei jungen Arbeitnehmern Interesse dafür geweckt werden – und das Ausbildungssystem sollte darauf reagieren.

Aus dieser Situation heraus ist es offensichtlich, dass die Nachfrage und damit der Wert der Arbeitskraft von Fachkräften zunächst weiter steigen. Unsere Kunden müssen damit rechnen, dass sich hier die Preis- und Lohnspirale in den nächsten Jahren schneller dreht. Für die Personaldienstleistungsbranche bedeutet dies einen höheren Aufwand beim Finden und Akquirieren von Fachkräften – da diese bei einem Wechsel nun einmal hohe Erwartungen haben. Bei niedrigeren Qualifikationen wird man dagegen mittelfristig wieder an der Mindestlohngrenze landen (die aber ebenfalls ständig wächst, auch wegen fataler Eingriffe der Politik).

Lücken schließen und Unternehmen helfen

Kommen wir nun zu den Lösungen, die Personaldienstleister wie DIEPA bieten: Sie haben als Vermittler den entscheidenden Vorteil, dass sie neutral am Markt auftreten. Wir können die Anforderungen von Kunden und Fachkräften gleichermaßen aufnehmen. Für Kunden ergeben sich daraus viele Vorteile:

• Als Rekrutierungsprofi erreicht ein Personaldienstleister mehr Talente. Mit der höheren Reichweite steigt die Chance auf den passenden Kandidaten enorm.
• Personaldienstleister verfügen über standardisierte Erfassungs- und Prüfungsprozesse. Idealerweise hat der Kunde – gemeinsam mit uns – eine konkrete Kandidatenanforderung definiert, was den Auswahlprozess deutlich vereinfacht. So wird der Kunde nicht mit der großen Reichweite und damit verbundenen Fülle an Kandidaten konfrontiert, die es bei attraktiven Stellen nach wie vor gibt.
• Personaldienstleister haben als Berater einen umfassenden und neutralen Einblick in den Arbeitsmarkt. Kunden wissen damit schon vor dem Rekrutierungsprozess, wie marktfähig ihr Angebot ist. Denn passen Angebot und Marktverfügbarkeit nicht zusammen, können wir mit dem neutralen Blick des Personalberaters die Stelle an den Arbeitsmarkt anpassen. Etwa, indem Aufgaben anders aufgeteilt werden.

Unternehmen sollten auch auf flexible Arbeitsmodelle setzen

Aus Sicht von Fachkräften leben wir aktuell in Zeiten des Überflusses – und zwar mit dem paradoxen Effekt, dass sich dadurch der Arbeitskräftemangel noch einmal verschärft. Denn begehrte Talente befinden sich in einer dermaßen komfortablen Einkommenssituation, dass viele von ihnen nur noch in Teilzeit arbeiten wollen. Vor allem im IT-Sektor lässt sich das beobachten.

Ich sehe diese Entwicklung sehr kritisch. Denn diese künstliche Verknappung steigert die Nachfrage zusätzlich, was sich erneut kostentreibend auf die Löhne auswirkt, sodass sich noch mehr Menschen Teilzeit gönnen. Ein Teufelskreis, aus dem man nur mit einer außerordentlich guten Unternehmenskultur und noch gezielterer Personalauswahl ausbrechen kann. Hierzu gehört auch die Entwicklung von Persönlichkeitsprofilen. Personaldienstleister können hier ebenfalls beraten und das passende Matching herstellen.

Auf der anderen Seite gehört es zu den Aufgaben eines Arbeitgebers, seinen Mitarbeitern die Rahmenbedingungen für die optimale Erfüllung seiner Aufgaben einzurichten – wie etwa zeitgemäße Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle. Hier können Personalberater ebenfalls unterstützen: bei Anforderungs- und Persönlichkeitsprofilen im Zuge der Einstellung, aber auch beim Optimieren von Führungsprozessen. In der Regel ist es zudem besser, wenn eine Stelle nicht besetzt, als schlecht besetzt ist. Schließlich müssen die Mitarbeiter zur Unternehmenskultur passen.

Mitarbeiterbindung und Personalentwicklung

Je detaillierter daher ein Unternehmen seine Kunden und Werte definiert hat und umso besser es diese täglich mit seinen Mitarbeitern gemeinsam lebt, desto einfacher lassen sich Fachkräfte passend zu dieser Kultur auswählen und integrieren. Auch hier spielt die Vorauswahl der Kandidaten durch den Personalberater eine entscheidende Rolle, vor allem in Hinblick auf den Persönlichkeitstyp. Und diese Betrachtung basiert oft nicht rein auf Fakten. Vielmehr ist es notwendig, dass der Personalberater den Kandidaten persönlich kennenlernt, dieser sich aber ebenso mit seinem potenziellen Arbeitsumfeld und Kollegen vertraut macht. An solchen Details, die vom Personaldienstleister vorgeschlagen und begleitet werden, können Kunden übrigens auch die Qualität des Beratungsprozesses ablesen.

Zum Autor

In seiner Rolle als Geschäftsführer bei DIEPA Personal setzt Tobias Dietze sein umfassendes Fachwissen ein, um Kunden dabei zu unterstützen, Herausforderungen im Bereich Fachkräfte und Personal zu meistern. Mit einer beeindruckenden 16-jährigen Karriere bei DIEPA Personal, hat seine berufliche Reise von der Leitung der Kommunikationsabteilung bis hin zum Geschäftsführer des Unternehmens durchlaufen. Seit 2007 ist er in der Personalberatung tätig und hat sich dabei auf die zentralen Themen Lösungen, Dienstleistungsqualität und Kundennähe fokussiert. Sein Engagement für exzellente Dienstleistungsqualität und seine Nähe zu den Bedürfnissen der Kunden machen ihn zu einem etablierten Ansprechpartner.

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