Das Spektrum in Richtung Elektrobusse erweitern
Interview mit Torsten Frühauf, Geschäftsführer Prokonzept GmbH der Industrieanlagenplanung
„Unsere Kunden vertrauen auf unsere langjährige Erfahrung und unsere Innovationskraft“, benennt Torsten Frühauf, gemeinsam mit Matthias Wagner Geschäftsführer der Prokonzept GmbH Industrieanlagenplanung, die Erfolgsfaktoren. „Als mittelständischer Betrieb mit flachen Hierarchien bieten wir ein Höchstmaß an Qualität und Flexibilität.“
Dabei hat sich das Unternehmen weltweit in einer hochspezialisierten Nische etabliert. „Wir entwickeln und planen Produktionsanlagen und Anlagen zur Wartung und Reparatur von Schienenfahrzeugen – angefangen bei Light Trains, U- und S-Bahnen sowie Straßenbahnen bis hin zu Hochgeschwindigkeitszügen. Unsere Kompetenzen reichen von der Beratung über die Planung bis zur Realisierung kompletter Turnkey-Projekte.“
So müssen Fahrgestelle, Fahrmotoren und andere Fahrzeugausrüstungen dieser Schienenfahrzeuge regelmäßig gewartet werden. „Wir planen unter anderem Wartungsanlagen“, erklärt Torsten Frühauf. „Wartungsarbeiten sind sehr komplex und werden zum Teil parallel erledigt. Das müssen wir bei der Planung ebenso berücksichtigen wie möglichst kurze Standzeiten der Fahrzeuge.“
Erfolgreich in der Nische
Gemeinsam mit zwei weiteren Gesellschaftern – die jedoch kurze Zeit später ausschieden – gründete Torsten Frühauf 1997 die Prokonzept GmbH. Damit besetzte er von Beginn an erfolgreich eine Nische in der Verkehrstechnik. Das junge Unternehmen bot neben Beratung und Machbarkeitsstudien auch Generalplanungen an und war maßgeblich am Aufbau der deutschen Hochgeschwindigkeits-Infrastruktur beteiligt.
Schon früh engagierte sich Prokonzept – gemeinsam mit anderen Unternehmen wie Siemens – auch im Ausland. Solche Projekte waren unter anderem Generalplanungen für ein Instandhaltungszentrum von Hochgeschwindigkeitszügen in Peking – das weltweit größte seiner Art – sowie eine Werkstatt für die Generalüberholung von Metrozügen in Moskau mit einer überdachten Fläche von 100.000 m².
Weitere internationale Projekte wurden unter anderem der Ukraine, Saudi-Arabien, in Litauen, Singapur und Thailand realisiert. Aktuelle Projekte von Prokonzept befassen sich intensiv mit der ‘grünen’ Verkehrswende, bei denen zum Beispiel digitale Lösungen und Künstliche Intelligenz zur Kontrolle von Fahrwerken eingesetzt werden.
International etabliert
Firmengründer Torsten Frühauf ist bis heute Mehrheitsgesellschafter der Prokonzept GmbH mit ihren 60 Beschäftigten. Um die Zukunft des Unternehmens dauerhaft zu sichern, hat er jedoch kürzlich Firmenanteile an Mit-Geschäftsführer Matthias Wagner und an weitere Mitarbeiter abgegeben. Für das laufende Jahr erwartet Torsten Frühauf einen Umsatz von zwölf Millionen EUR. Hinzu kommen weitere Umsätze in etwa gleicher Höhe aus gemeinsamen Projekten mit Partnern.
Zu den Kunden gehören die DB Fernverkehr AG, die DB Regio AG, Fahrzeuginstandhaltungsbetriebe sowie kommunale Bahnbetreiber und Stadtwerke ebenso wie internationale Bahngesellschaften und große komplexe Anbieter von Gesamtsystemen. Darüber hinaus setzen auch Hersteller von Schienenfahrzeugen wie Siemens, Bombardier und Talgo auf die Kompetenz der Berliner Bahnspezialisten. Bislang war Prokonzept bereits in 25 Ländern weltweit tätig, wobei länderspezifische Normen und Regelwerke immer zu berücksichtigen sind.
Digital und nachhaltig
„Früher haben wir akquiriert, heute werden wir gesucht“, beschreibt der Geschäftsführer die derzeitige Marktsituation. „Im Projektgeschäft wenden sich die Kunden an uns.“ Das liegt sicherlich auch daran, dass Prokonzept stets auf dem aktuellsten Stand der Technik agiert. „Wir haben ein Höchstmaß an Digitalisierung, um Prozesse zu straffen und effizient zu machen“, verdeutlicht Torsten Frühauf. „So setzen wir bei der Planung digitale Tools ein und sind bereits 2016 in der Zusammenarbeit mit einer Tochtergesellschaft des US-Konzerns Bechtel bei einem Projekt in Saudi-Arabien in die BIM-Technologie eingestiegen. Wir haben uns stringent weiterentwickelt und laufen dem Markt voraus.“
Ebenso wie im Digitalen setzt Prokonzept auch in punkto Nachhaltigkeit Akzente. Torsten Frühauf: „Wir wollten als Unternehmen immer etwas hinterlassen und nachhaltig wirken. Es ist ein tolles Gefühl, wenn ein Projekt abgeschlossen ist, das für viele Jahrzehnte gebaut wurde, damit ein positiver Verkehrsträger möglichst lange und gut funktioniert. Das motiviert Menschen auch, daran mitzuwirken.“
Motivierend wirken auch die flachen Hierarchien in dem Unternehmen mit Beschäftigten aus zwölf Nationen, die achtsam und respektvoll miteinander umgehen. Da Stagnation Rückschritt bedeutet, hat das Unternehmen weitere Ziele: „Mit unseren Pionierprojekten haben wir bereits Enormes geleistet. Nun fokussieren wir uns auch auf den weiteren Ausbau digitaler Planungstools und wollen unser Spektrum in Richtung Elektrobusse erweitern. Wir möchten in der grünen Verkehrswende einen prägenden Fußabdruck hinterlassen.“
Prokonzept GmbH Industrieanlagenplanung
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