Bodenständig, digital und nachhaltig
Interview mit Lucas Hechenleitner, Geschäftsführer der Koller GmbH
Die von der Koller GmbH entwickelten und gebauten Kippmastgeräte befördern Lasten mit Gewichten bis zu 8 t. Je nach Anwendung und örtlichen Verhältnissen werden sie als TraktorAnbaugeräte, als Anhänger oder auf einem Lkw montiert geliefert. Neben den in acht unterschiedlichen Varianten erhältlichen Kippmastgeräten finden sich im Sortiment der österreichischen Forstspezialisten auch Gebirgsharvester mit Kabine, Kran und Prozessorkopf. Abgerundet wird das Sortiment durch Laufwagen.
Darüber hinaus bietet Koller für die Geräte auch Wartung, Reparaturen sowie Ersatzteile an. Dank der langen Lebensdauer gibt es bei Koller auch bestens erhaltene Gebrauchtmaschinen, die zum Beispiel beim Kauf eines neuen Geräts in Zahlung genommen worden sind.
Bauernsohn und Tüftler
1961 gründete der Bauernsohn und Tüftler Josef Koller sein Unternehmen. Er kannte die Herausforderungen des Holztransports aus seiner Tiroler Heimat und entwickelte einen der ersten Seilkräne weltweit. Im Laufe der Jahre brachte Josef Koller immer neue Produkte auf den Markt und verkaufte seine Lösungen auch über die Grenzen Österreichs hinaus.
Seit 2004 gehört das Unternehmen Andreas Zaglacher, der es als Geschäftsführer gemeinsam mit dem 2021 hinzugekommenen Lucas Hechenleitner führt. Koller beschäftigt heute 50 Mitarbeiter und erwirtschaftet Umsätze zwischen acht und zehn Millionen EUR. Neben dem Hauptsitz Schwoich unterhält das Unternehmen eine Tochterfirma mit acht Beschäftigten in Chile, die sich um Vertrieb, Service und Reparaturen kümmert. Die Kundenstruktur ist vielfältig. Neben großen, forstwirtschaftlichen Industrieunternehmen werden Staats- und Bundesforste ebenso beliefert wie kleine Holzknechtunternehmen.
Die wichtigsten Absatzgebiete sind Österreich, Deutschland, Schweiz sowie Südtirol. Weitere wichtige Märkte sind Südamerika und Japan. „Die übrigen Forstregionen der Welt haben für uns durchaus noch Ausbaupotenzial“, beschreibt Geschäftsführer Lucas Hechenleitner die Situation. Aktuell machen die Exporte etwa 60% des gesamten Umsatzes aus.
Weltweit präsent
Beim Vertrieb setzt Koller auf eine Kombination aus dem eigenen Vertriebsteam sowie Partnern in Nordamerika, der Schweiz, Österreich, Deutschland, Italien, Bulgarien, Großbritannien, Frankreich, Rumänien, Kroatien, Slowenien, Brasilien, Kolumbien und Japan.
„Sobald sich die Lage rund um Corona wieder beruhigt hat, wollen wir uns auch wieder auf Fachmessen präsentieren. So ist heuer der Auftritt auf der Interforst in München ein Pflichttermin“, erläutert Geschäftsführer Lucas Hechenleitner die Marketingaktivitäten. „Darüber hinaus sind wir auch online auf Plattformen der Forstwirtschaft vertreten und gewähren unseren Kunden auch Sonderrabatte.“
Langlebig und robust
„Unseren Kunden bieten wir langlebige Produkte von hoher Qualität, die auch sehr robust sind“, versichert Lucas Hechenleitner. „Deshalb haben Geräte von Koller auch als Gebrauchtmaschinen noch einen hohen Wiederverkaufswert. Zu unserem Erfolg tragen aber auch unsere vielen langjährigen Mitarbeiter bei, die zum Teil auch private Kontakte mit unseren Kunden pflegen. Wir sind eben ein durch und durch bodenständiges Unternehmen.“
Bodenständigkeit und modernste Technologie schließen einander nicht aus, wie das Beispiel Koller beweist. „Auch bei uns ist die Digitalisierung ein Thema“, sagt der Geschäftsführer. „So sind wir im vergangenen Jahr mit der Fernwartung unserer Maschinen gestartet. Wir arbeiten zudem intensiv daran, unsere Maschinen mit Elektroantrieben zu versehen. So gibt es schon seit Jahren Elektro-Laufwägen im Produktsortiment. Bei diesem Thema sind wir auch mit den Herstellern von Lkws im Gespräch.“
Das von Josef Koller vor über 60 Jahren gegründete Unternehmen hat sich bis heute seinen Charakter als Familienunternehmen bewahrt. „Unsere Hierarchien sind flach und auch die Geschäftsführer schauen jeden Tag in der Produktion vorbei“, verdeutlicht Lucas Hechenleitner.
Für die Zukunft richtet der Geschäftsführer seine Aufmerksamkeit auf organisches Wachstum: „Mit dem aktuellen Team wollen wir noch effizienter werden. Deshalb arbeiten wir daran, Prozesse und Standards weiter zu optimieren.“ Noch in diesem Jahr will Koller mit der Reihe K 510 zudem eine neue Generation von Kippmasten auf den Markt bringen und offensiv vermarkten. Anschließend wird das Produktsortiment noch um einen Seilkran auf einem wendigen 3-Achs-LKW mit konstanten 4 Tonnen Zugkraft erweitert.
Koller GmbH
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