Ein klares Profil für Deutschlands ältesten Türschlosshersteller
Interview mit Holger Hoffmann, Geschäftsführer der Bever & Klophaus GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Hoffmann, das Produktportfolio der Bever & Klophaus GmbH steht ganz unter dem Motto ‘Öffnen- Schließen- Sichern’: Was macht Ihr Sortiment im Detail aus?
Holger Hoffmann: Neben klassischen Einsteckschlössern für Zimmer- und Haustüren stellen wir auch Metallbauschlösser für Tore sowie Kastenschlösser für Gartenhäuser und Landhaustüren, sowie nachrüstbare Fenstersicherungen her. Darüber hinaus bieten wir elektrische Türöffner an, mit denen sich etwa aus der Ferne die Haustür eines Mehrfamilienhauses öffnen lässt, womit wir bereits erste Schritte auf dem Weg zum Smart Home gehen, wo das Türschloss maßgeblicher Teil eines vernetzten Systems bleiben wird. Eine Besonderheit unseres Unternehmens liegt sicherlich in unserem Sonderbau, in dessen Rahmen unsere Schlossmachermeister mit ihrer oftmals jahrzehntelangen Erfahrung in unserer traditionsreichen Manufaktur individuelle Produkte in Handarbeit, oftmals anhand historischer Vorlagen, herstellen. Fast die Hälfte der von uns erzeugten Produkte wird über Baumärkte vertrieben; unsere übrigen Erzeugnisse fließen derweil an Schlüsseldienste, Fachmärkte oder industrielle Torbauer, während wir im Sonderbaubereich viel mit Architekten und Restauratoren zusammenarbeiten.
Wirtschaftsforum: Bever & Klophaus blickt heute auf eine über zweihundertjährige Geschichte und damit auf eine sehr lange Tradition zurück – doch wie sieht der weitere Weg in die Zukunft aus?
Holger Hoffmann: 2016 haben wir eine neue, über 3.000 m² große Werkshalle bezogen, wo wir mit modernster Prozesstechnologie und einem optimierten Materialfluss unter für uns idealen Fertigungsbedingungen produzieren und zudem aus unserem umfangreichen Fertigteilelager tagesgenau kommissionieren können – damit haben wir eine besonders bedeutsame Weiche für die Zukunft bereits gestellt. Als ich selbst im Jahr 2020 als angestellter Geschäftsführer in das Unternehmen eintrat, begann zudem eine Phase der Restrukturierung, in der wir nicht nur neue Märkte gewinnen sowie neue Produkte entwickeln konnten, sondern auch die internen Prozesse intensiv optimiert haben.
Wirtschaftsforum: Vor dem Hintergrund von Pandemie- und Energiekrise sicherlich keine leichte Aufgabe!
Holger Hoffmann: Trotzdem war es die richtige Zeit, um wichtige Zukunftsthemen anzustoßen, bei denen wir in den letzten drei Jahren große Schritte nach vorn machen konnten: So haben wir mit recycelfähigen Verpackungen, unserer Photovoltaikanlage und einem Dienstfahrradprogramm das Thema Nachhaltigkeit viel stärker forciert, als das bisher der Fall war. Mit weiteren technologischen Innovationen, etwa im Bereich innovativer mechatronischer Schließsysteme, treiben wir gleichzeitig den Wandel vom Hersteller mechanischer Produkte hin zum Systemanbieter weiter voran, um mit einem klaren Fokus nach außen auch an Profil zu gewinnen und uns mit größerem Nachdruck im Markt zu positionieren. Obwohl wir in unserer Position in der Wertschöpfungskette mit den weiterhin sehr hohen Gewinnerwartungen unserer Abnehmer auf der einen Seite sowie den gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen auf der anderen Seite konfrontiert sind, kann Bever & Klophaus somit als exzellenter Mittelständler mit einer sehr soliden Geschichte und enormem Potenzial voller Gestaltungsfreude in die Zukunft blicken.