Ausgespäht durch das eigene Auto? – Erfahren Sie hier mehr!

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Das ist zwar allgemein bekannt, doch wie umfangreich diese Datenerhebung ist und welche Folgen sie für die Persönlichkeitsrechte der Betroffenen hat, wird im Blog von ExpressVPN berichtet. Experten vermuten, dass diese Technik etwa ab 2030 in ~90 % aller Neufahrzeuge verbaut sein wird. Genauere Erhebungen zur Datenerfassung im Auto stammen vom US-Unternehmen Privacy4Cars, das sich auf Datenschutztechnologien spezialisiert hat. Im jüngsten Vehicle Privacy Report, der im Herbst 2023 veröffentlicht wurde, beleuchtet die Firma das Problem sehr genau.

Besonders Merkmal von Smart Cars

Ein zentrales Merkmal von Smart Cars ist die Fähigkeit zur Vernetzung, sowohl untereinander als auch mit der Infrastruktur. Durch den Einsatz von drahtlosen Kommunikationstechnologien können Smart Cars Echtzeitinformationen über den Verkehr, Straßenbedingungen und potenzielle Gefahren austauschen. Dies ermöglicht nicht nur eine verbesserte Verkehrssteuerung und -planung, sondern trägt auch zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.

Bekannte Datenschutzprobleme bei Smart Cars

Die Datenschutzprobleme bei Smart Cars sind eigentlich bekannt. Es fehlen internationale Regeln für die Weitergabe der Daten, worauf der Vehicle Privacy Report™ von Privacy4Cars hinweist. Dieser hat inzwischen seine geografische Abdeckung auf Europa erweitert und die Analyse von Datenpraktiken der Fahrzeughersteller vertieft. Unter anderem beleuchtet er die Auswirkungen von im Fahrzeug verbauten Infotainment-Apps auf die Datenweitergabe. Der erste Vehicle Privacy Report™ war im Mai 2023 in den USA veröffentlicht worden. Daraufhin gab es kritische Medienberichte und auch behördliche Untersuchungen zum Datenschutz im Automobilbereich. Autofahrer aus sehr vielen Ländern lieferten ein Feedback, das in das letzte Update des Reports einfloss. Inzwischen können bei Privacy4Cars die Informationen zur Datenweitergabe für 600 Millionen Fahrzeuge bei Privacy4Cars abgerufen werden. Es genügt, dass die Fahrzeughalter ihre Fahrgestellnummer auf der Webseite des Unternehmens eingeben. Das Tool Vehicle Privacy Label™ informiert mit grafischen Symbolen über die Datensammlung von Herstellern. Inzwischen bezieht es auch die am häufigsten verwendeten Infotainment-Apps im Auto mit ein. Das sind:
● Android Auto
● SiriusXM
● Apple CarPlay
● Amazon Alexa

Der Report verweist auch in seinem Kapitel „Vehicle Privacy Protections™“ auf die Richtlinien von Versicherungs- und Autofinanzierungsunternehmen zum Schutz personenbezogener Daten hin. Wenn Verbraucher diese Richtlinien kennen, sind sie in der Lage, einen besseren Schutz einzufordern.

Was sollten Fahrzeugbesitzer unternehmen?

Diese Empfehlung gilt ausdrücklich auch für Bürger der EU. Zwar herrschen in der Europäischen Union die weltweit strengsten Datenschutzbestimmungen, doch sie erfassen nicht oder nur ungenügend die Datenweitergabe aus Smart Cars. Darüber hinaus herrscht laut Privacy4Cars eine große Kluft zwischen den gesetzlichen Anforderungen und den tatsächlichen Geschäftspraktiken von Fahrzeugherstellern, Versicherern und weiteren Beteiligten. Darauf weist der CEO von Privacy4Cars Andrea Amico hin. Das Unternehmen konnte ermitteln, dass in Europa ~80 % aller modernen Smart Cars die Daten ihrer Fahrer nur unzureichend verschlüsseln. Verkauft werden sie unter anderen in Deutschland, Großbritannien und Italien. Diese Daten nutzen Händler, Hersteller, Versicherungen sowie Kredit- und Leasinggeber, die hierfür keine Rechtsgrundlage haben. Im Grunde handelt es sich in den meisten Fällen bei in der EU zugelassenen Fahrzeugen um DSGVO-Verstöße. Doch Sanktionen gibt es nicht: Den Betroffenen ist der Umfang der Datenweitergabe einfach nicht bewusst. Daher gibt es auch kaum Beschwerden und schon gar keine Klagen gegen diese Praxis.

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