Messlösungen nach Maß

Interview mit Canzio Noli, Gründer und Vorsitzender Italcoppie Sensori srl

Temperatur messen ist seit mehr als 35 Jahren die Kernkompetenz von Italcoppie Sensori. 1978 gründete Canzio Noli das Unternehmen. Aus seiner Tätigkeit bei einer Sensorfirma kannte er sich mit Messsensoren aus.

„Der Markt wuchs, das war der richtige Moment, eine eigene Firma zu gründen“, sagt Canzio Noli. „Begonnen haben wir mit wenig Geld, viel Enthusiasmus und Spezialisierung. Wir konzentrierten uns auf Temperatursensoren, ein Bereich mit viel Potenzial – in einem Auto beispielsweise gibt es zehn Temperaturmesspunkte.“

Robust und flexibel

Heute entwickelt und fertigt Italcoppie Temperatursensoren und komplette Messlösungen für unterschiedliche Anwendungen. Ob extreme Temperaturen, korrosive Flüssigkeiten oder hohe mechanische Belastung, Italcoppie hat die richtige Messlösung: robust, zuverlässig und genau.

„Die ersten 20 Jahre waren wir Zulieferer“, erklärt Canzio Noli. „Dann haben wir Produkte und Prozesse selbst entwickelt, beispielsweise für die Herstellung von mineralisolierten Kabeln für extreme Temperaturen von mehr als 1.000 °C. Mit dem Aufspritzen von Steckverbindern auf die Kabel haben wir die Sensoren besser und billiger gemacht.“

Italcoppie hat ein breites Sortiment von Sensoren, Thermoelementen, Widerstandsthermometern, Temperaturfühlern mit Messumformern, Gummifühlern und Luftgeschwindigkeitsmessern, die für besondere Bedingungen entwickelt wurden und leicht an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden können.

Heute sind 50% aller Produkte maßgeschneidert für Kunden aus der Lebensmittelindustrie, der Chemie und Pharmabranche, der Kunststoff-, Eisen- und Stahlindustrie oder der Medizin. 20% davon sind Standardprodukte, 15% Halbteile und 20% für die Autoindustrie.

Canzio Noli, Gründer und Vorsitzender Italcoppie Sensori srl
„Kunden finden uns auf der Hannover Messe, der SPS in Nürnberg und in Parma.“ Canzio NoliGründer und Vorsitzender

„Im Bereich Medizin sind die Hersteller von Dialysegeräten unsere Kunden; die Geräte haben mindestens vier Messpunkte mit unterschiedlichen Anforderungen“, sagt Canzio Noli. „Bei Lebensmitteln ist der Kaffeesektor für uns wichtig: Wir liefern die Sensoren für professionelle Kaffeemaschinen, und an die Autoindustrie die Temperatursensoren für die Abgaskontrolle.“

Unter der Leitung der beiden Söhne des Firmengründers erzielt Italcoppie heute mit 105 Mitarbeitern einen Umsatz von 17 Millionen EUR. 50% der Summe entfallen auf Exporte ins Ausland. Die Hälfte davon wiederum machen die deutschsprachigen Länder aus. Weiteres Wachstum ist das erklärte Ziel für die nächsten Jahre.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Technik

Für Sicherheit im Einsatz

Interview mit Kathrin Aster, Geschäftsführerin der Standby GmbH

Für Sicherheit im Einsatz

Ohne Blaulicht, Signaltechnik und modernste Steuerungssysteme stünde so manches Einsatzfahrzeug im Stau. Die Standby GmbH mit Sitz in Dinslaken ist Teil einer international tätigen Unternehmensgruppe, die innovative Lösungen für Polizei,…

TECHART:Zurück auf der Überholspur

Interview mit Benedict von Canal, Geschäftsführer der TECHART Automobildesign GmbH

TECHART:Zurück auf der Überholspur

Als Benedict von Canal Ende 2023 die operative Führung von TECHART übernahm, stand der renommierte Porsche-Veredler vor dem Aus. Heute ist das Unternehmen wieder stabil – digitaler, fokussierter und mutiger…

Mit neuem Antrieb die  Zukunft bewegen

Interview mit Jacques Guyon, Geschäftsführer und Alexis Trouillet, Geschäftsführer der REDEX GmbH

Mit neuem Antrieb die Zukunft bewegen

Intelligente Mechatroniklösungen sind der Schlüssel für nachhaltige Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. ‘Made in Europe‘ steht dabei nicht nur für höchste Qualitätsstandards, sondern auch für technologische Innovationskraft, zuverlässige Lieferketten und verantwortungsbewusste Produktion.…

Spannendes aus der Region Malagnino (CR)

„Wir wissen besser als der Kunde, was er braucht“

Interview mit Canzio Noli, Präsident und Gründer der Italcoppie Sensori Srl

„Wir wissen besser als der Kunde, was er braucht“

Seit 40 Jahren ist Italcoppie Sensori Srl schon am Markt. Inzwischen produziert die Firma an zwei Standorten und ihr Hauptprodukt, der elektrische Temperatursensor, steht nach wie im Mittelpunkt der Produktion.…

„Innovation ist unser Tagesgeschäft“

Interview mit Federica Sartor, Geschäftsführerin der Marcolin Covering s.r.l.

„Innovation ist unser Tagesgeschäft“

Was auf den ersten Blick nach einer sehr speziellen Nische klingt, ist in Wahrheit ein hochdynamischer und technisch anspruchsvoller Markt: Verdecksysteme für Nutzfahrzeuge. Die Marcolin Covering s.r.l. aus dem norditalienischen…

Wo die Seele des Prosecco wächst

Interview mit Stefano Gava, General Manager der Val d‘Oca S.r.l.

Wo die Seele des Prosecco wächst

Die Weinbranche steht unter dem Einfluss globaler Trends, von neuen Konsumgewohnheiten bis hin zu steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Qualität. In dieser dynamischen Landschaft behauptet sich Val d’Oca als eine…

Das könnte Sie auch interessieren

Erfolgreich aus dem Quark gekommen

Interview mit Andrej Volynec, Geschäftsführer der Quarki fresh food GmbH

Erfolgreich aus dem Quark gekommen

Milch – Kulturgut und hochwertiges Lebensmittel, das eine Vielzahl an Nährstoffen enthält. Milch liefert wertvolles Eiweiß, Calcium, Jod, Vitamin B2 und B12. Für viele Menschen ist der tägliche Verzehr von…

Vom Reststoff zur Ressource – eine Erfolgsgeschichte im Kreislauf

Interview mit Dirk Kopplow, Geschäftsführer und Benjamin Fiekens, Vertrieb der GVÖ Gebinde-Verwertungsgesellschaft der Mineralölwirtschaft mbH

Vom Reststoff zur Ressource – eine Erfolgsgeschichte im Kreislauf

Die Kreislaufwirtschaft ist längst mehr als ein ökologisches Ideal – sie ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Steigende Rohstoffpreise, strengere Umweltgesetze und das wachsende Bewusstsein für nachhaltiges Handeln verändern die Industrie grundlegend.…

„Unsere Branchenfremdheit  war auch ein Vorteil“

Interview mit Stephanie Schädler, Geschäftsführerin der Allgäuer Alpenwasser GmbH

„Unsere Branchenfremdheit war auch ein Vorteil“

Als Familie Schädler vor zehn Jahren das Unternehmen Allgäuer Alpenwasser übernahm, stand es kurz vor dem Konkurs. Doch hinter den teilweise katastrophalen Zuständen verbarg sich ein Diamant, der durch das…

TOP