Viele der Fahrgäste kommen jedes Jahr von weit her, um einmal mit der höchsten freigelegenen Zahnradbahn der Welt hinauf auf den Gornergrat zu fahren, wo sich in über 3.000 m Höhe die Endstation der Bahn befindet. Seit 1898 ist die Zahnradbahn in Betrieb; anfangs nur in den Sommermonaten, seit 1929 auch im Winter.
Den Besucher empfängt oben ein überragendes Panorama, denn von dort hat er Aussicht auf die zahlreichen Viertausender in direkter Nachbarschaft. Auch das weltberühmte Matterhorn ist nur einen Steinwurf entfernt.
"Als die Gornergrat Bahn 1898 ihren Betrieb aufnahm, war sie die erste elektrifizierte Zahnradbahn in der Schweiz", erklärt Marco Tacchella, der seit Mai 2012 als Mitglied der Geschäftsleitung für Marketing und Vertrieb der BVZ Holding verantwortlich ist, zu der auch die Gornergrat Bahn gehört. "Es gab zunächst nur einen Wagen, der alle paar Stunden verkehrte. Heute fährt die Bahn alle 24 Minuten."
Vorteil einer Top-Location
Am Bahnhof Zermatt steigen die Fahrgäste ein und hinauf geht’s ohne Umsteigen über Riffelalp und Riffelberg hoch zum Gornergrat. Von hier aus lassen sich 29 der insgesamt 48 Viertausender der Schweiz bewundern.
„Ganzjährig fährt die Bahn in 30 Minuten nach oben.“ Marco Tacchella Mitglied der Geschäftsleitung für Marketing und Vertrieb
"Der Blick ist unbezahlbar. Wir haben hier am Standort wirklich den Vorteil einer der Top-Locations weltweit", unterstreicht Marco Tacchella. "Wir gehören zu einer der bekanntesten Tourismus-Destinationen und haben in den letzten Dekaden kaum wirtschaftliche Schwankungen verbuchen müssen. Der Berg ist immer da - zu allen Jahreszeiten attraktiv."
Der Gornergrat ist ein Berggrat zwischen dem Gornergletscher und dem Findelgletscher, wobei der Gornergletscher der zweitgrößte Gletscher in den Alpen und sehr attraktiv als Besuchsziel ist.
"Die Region ist eng verknüpft mit dem Matterhorn, das schon immer eine magische Anziehungskraft auf Kletterer und andere Touristen ausgeübt hat", meint Marco Tacchella.
Bahnfahren und mehr
Die Gornergrat Bahn, die den Bahnbetrieb übernimmt, erwirtschaftet im Jahr einen Umsatz von 24 Millionen CHF. "Das Sommergeschäft hängt zum Teil auch vom asiatischen Markt ab. Wenn Japaner in die Schweiz kommen, wollen sie unbedingt mit der Gornergrat Bahn fahren. Die Bahn ist bei Asiaten äußerst beliebt. Doch auch viele Schweizer und Deutsche sind ‚Wiederholungstäter’ und waren schon mehrmals oben", sagt Marco Tacchella.
Im Sommer kann man im Gebiet der Bahn wandern oder biken und für den Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang mit der Bahn hinauffahren. Dazu bietet das Unternehmen spezielle Fahrten mit Folklore-Darbietungen an.
Im Winter gibt es entsprechende Angebote für Skifahrer und Nicht-Skifahrer. "Skifahrer können am Bahnhof in Zermatt einsteigen. Wir bieten verschiedene Ausstiegspunkte, auch für Winterwanderer. Daneben sind die Gourmetfahrten hinauf auf den Gornergrat sehr beliebt", erklärt Marco Tacchella.
Events im ganzen Jahr
Das Angebot rund um die Bahn ist in den letzten Jahren kontinuierlich ausgeweitet worden. Es werden inzwischen Mondscheinfahrten angeboten.
"Zermatt ist einer der dunkelsten Punkte der Schweiz. Hier gibt es keine Lichtverschmutzung, sodass gerade bei Mondschein die Umgebung wunderbar erfasst werden kann", so Marco Tacchella. "Im Winter gibt es für Skifahrer ein Iglu-Dorf zum Übernachten, dort können sie schweizerisch essen und sich anschließend wieder auf die Piste begeben."
„Wir möchten die Schönheit der Natur ganz nach vorn stellen.“ Marco Tacchella Mitglied der Geschäftsleitung für Marketing und Vertrieb
Events und Veranstaltungen sind wichtige Instrumente, um wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben. So veranstaltet die Gornergrat Bahn alljährlich im Sommer das Gornergrat-Fest und organisierte in diesem Jahr wieder einen neuen Weltrekord.
"Im August 2013 führten 508 Alphornbläser das größte bisherige Alphornbläser-Konzert auf und schafften es damit ins Guinnessbuch der Rekorde", sagt Marco Tacchella. "Über dieses Ereignis wurde weltweit berichtet und sicherte uns große Aufmerksamkeit. Wir konnten sogar unseren eigenen Weltrekord überbieten."
Natur im Blick
Im Winter gehören vor allem Skifahrer zu den Fahrgästen der Gornergrat Bahn, aber es gibt auch eine zunehmende Zahl von Nicht-Skifahrern, die es bei Eis und Schnee nach oben zieht. Das Publikum ist dabei sehr gemischt – von Schweizern, Deutschen und Italienern bis hin zu Russen und Besuchern aus Übersee.
Im Sommer kommen 60% der Passagiere aus Europa, die restlichen 40% aus Übersee. "Natürlich haben wir eine lange Tradition und sind als Top-Brand eng mit dem legendären Matterhorn verknüpft, aber wir sind trotzdem gefordert", so Marco Tacchella. "Wir müssen unsere Produktentwicklung weiter vorantreiben. Wir wollen dabei nicht zu einem Disneyland werden, sondern die Natur in den Mittelpunkt stellen."
Gerade Themen wie Flora und Fauna sollen weiter gefördert werden. "Wir haben hier echte Perlen, aber auch ungeschliffene Rohdiamanten. Es gibt noch viel Entwicklungspotenzial. Das ist unsere Antriebsspirale. Wir wollen zeigen, wie wunderbar diese Natur ist und ihre Attraktivität nach vorn stellen", unterstreicht Marco Tacchella.
In den nächsten Jahren möchte die Gornergrat Bahn weitere Zielgruppen ansprechen und neue Produktideen umsetzen – und zwar für alle Jahreszeiten.