Wohnraumnot in deutschen Metropolen: Wege aus der Krise – Astorvia

Die Bautätigkeit hinkt dem Bedarf stark hinterher, Genehmigungsprozesse dauern länger und Material- wie Finanzierungskosten sind gestiegen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Stellschrauben kurz- bis mittelfristig tatsächlich Bewegung in den Markt bringen können.

Die Situation am deutschen Wohnungsmarkt

2024 wurden bundesweit nur 251.900 Wohnungen fertiggestellt – ein Rückgang um 14,4 % gegenüber 2023 und fast 150.000 Einheiten unter dem politischen Ziel von 400.000 Neubauten pro Jahr. Zugleich verlängerte sich die durchschnittliche Zeit vom Bauantrag bis zur Fertigstellung im Neubau auf 26 Monate, nachdem sie 2020 noch bei 20 Monaten lag.

In den drei größten Metropolen spiegelt sich der Angebotsengpass in deutlich gestiegenen Mieten bei Neuvermietungen:

  • Berlin: im Durchschnitt 15,83 €/m² Nettokaltmiete (Mietspiegel 2025)
  • München: im Durchschnitt 22,94 €/m² (Mietspiegel 2025)
  • Hamburg: im Durchschnitt 15,33 €/m² (Mietspiegel 2025)


Mit weniger Neubau, längeren Bauzeiten und ungebremster Nachfrage verschärft sich die Wohnraumnot spürbar. Somit ist es höchste Zeit, neue Lösungswege auszuloten.

Wege aus der Krise:

Es werden mittlerweile viele verschiedene Möglichkeiten diskutiert, das Problem anzugehen und zu lösen. Darüber hinaus zeigen sich jedoch auch schon Ansätze in der Praxis, die den Wohnungsmarkt entlasten können:

1. Genehmigungsprozesse digitalisieren
Volldigitale Bauakten, Standard-Typgenehmigungen und verbindliche Bearbeitungsfristen könnten Projekte um Monate beschleunigen. Nordrhein-Westfalen testet bereits Online-Verfahren, bei denen digitale Planunterlagen Papierberge ersetzen.

2. Modulares und serielles Bauen fördern
Vorgefertigte Bauteile verkürzen die Bauzeit um bis zu 30 Prozent und halten Kosten kalkulierbar. Kommunen können dafür gezielt Grundstücke ausschreiben und so schneller bezahlbaren Wohnraum schaffen.

3. Tokenisierte Immobilien: Das Beispiel Astorvia
Klassische Bauträger kämpfen mit Zins- und Eigenkapitalhürden. Das FinTech Astorvia setzt auf einen anderen Hebel: Es vergibt Investitionen der Anleger als Eigenkapital (z. B. 95 Mio. USD) an Betreiber energieeffizienter Rechenzentren oder Bauträger entsprechender Immobilien und erhält dafür eine Vertriebsprovision. Anleger können in Rechenzentren und Immobilien investieren und erhalten dabei eine Beteiligung sowie Zinszahlungen. Die Konstruktion sind tokenisierte Schuldverschreibungen der Emittenten.

  • Immobilienförderung: Mietrabatte bis 50 % unter Marktniveau (Zugriff ab 100.000 A1352 Token) und Verkäufe nahe Baukosten mit sechsmonatigem Vorkaufsrecht für Investoren ab 500.000 A1352-Token.
  • Der A1352-Token: Der Utility-Token A1352 dient als Anteilsschein und Governance-Schlüssel; maximal 500 Mio. Token sind vorgesehen, davon 166 Mio. im Presale (Q2–Q4 2025). Das Listing ist für das Q1 2026 zu einem Einstiegspreis von 0,04 USD geplant.
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Rechtssicherheit schaffen ein Schweizer VQF-Regime und der Vertrieb unter deutschem BaFin-Haftungsdach.


So koppelt Astorvia Rendite direkt an sozialen Nutzen. Laut CEO Olaf Lange will Astorvia auf diesem Weg „Wohnen wieder bezahlbar machen.“ Es bleibt abzuwarten, ob die Skalierung gelingt und ob Astorvia es schafft, eventuell noch weitere Anbieter dieser Art zu inspirieren.

4. Leerstehende Büro- und Kaufhausflächen umwidmen
Nach der Pandemie stehen Millionen Quadratmeter Gewerbefläche leer. Mit großzügigen Abschreibungen und angepasstem Brandschutz lassen sich daraus Mikro- oder Studentenwohnungen entwickeln, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln.

5. Sozialen Wohnungsbau konsequent finanzieren
Vergünstigte KfW-Kredite und Klimazuschüsse allein reichen nicht aus; Bauämter brauchen mehr Personal, um Anträge schneller abzuarbeiten. Gleichzeitig könnten verbindliche Quoten für geförderten Wohnraum in Neubaugebieten eine soziale Durchmischung sichern.

6. Kommunale Bodenpolitik reformieren
Städte wie Hamburg erproben Konzeptvergaben, bei denen nicht der Höchstpreis, sondern das beste Nutzungskonzept den Zuschlag erhält. Langfristige Erbpacht senkt Grundstückskosten und schafft Raum für dauerhaft günstige Mieten.

Internationaler Blick: Wien als Vorbild

Ein kurzer Blick nach Österreich zeigt, dass die Wohnungsfrage lösbar bleibt, wenn man sie als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge versteht. Die Stadt Wien hält rund 200.000 kommunale Wohnungen im Eigenbestand; weitere Einheiten werden von gemeinnützigen Genossenschaften verwaltet. Das Ergebnis ist ein deutlich niedrigeres Mietniveau: Für eine 80-Quadratmeter-Wohnung zahlen Wiener:innen häufig 500 bis 600 Euro warm. Es geht sogar noch günstiger, wenn sie schon lange im Objekt wohnen.

Drei Bausteine tragen diesen Erfolg:

  • Kontinuierliche Wohnbauförderung: Eine eigene Abgabe speist den Neubau und sorgt für planbare Mittel.
  • Strikte Einkommensgrenzen beim Erstbezug: Geförderte Wohnungen bleiben Haushalten mit mittleren und niedrigen Einkommen vorbehalten.
  • Bezahlbarkeitsprinzip: Niemand soll mehr als 20 bis 25 % seines Nettoeinkommens für die Miete ausgeben.


Überträgt man diese Prinzipien auf deutsche Städte, hieße das vor allem: Kommunen finanziell zu stärken, damit sie selbst als dauerhafte Eigentümer auftreten können, anstatt Grundstücke zum Höchstgebot an private Investoren zu veräußern.

Ausblick: Es kommt auf die Umsetzung der richtigen Maßnahmen an

Die Wohnraumnot in deutschen Metropolen lässt sich nur mit einem Bündel an Maßnahmen entschärfen. Schnellere Genehmigungen, modulares Bauen, die Umnutzung leerstehender Gewerbeflächen und eine reformierte Bodenpolitik können das Angebot zügig ausweiten. Wien zeigt zudem, dass eine starke kommunale Rolle dauerhaft bezahlbare Mieten sichern kann.

Gleichzeitig eröffnet die Tokenisierung realer Vermögenswerte neue Finanzierungswege: Astorvia koppelt Zinserträge aus Rechenzentrumsprojekten an Miet- und Kaufvergünstigungen und ermöglicht so bereits mit kleinen Beträgen Beteiligung und sozialen Impact. Wird dieses Modell neben klassischen Instrumenten skaliert, kann es helfen, die Kapitalbasis des Wohnungsbaus zu verbreitern, ohne auf öffentliche Mittel allein angewiesen zu sein.

Kurz: Ob behördliche Prozesse, kommunale Verantwortung oder FinTech-Innovation – erst das Zusammenspiel dieser Hebel macht bezahlbaren Wohnraum in Berlin, München und Hamburg wieder realistisch.

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