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Interview mit Sascha Motschmann, Geschäftsführer der Möbel Hofmann Einrichtungshaus GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Motschmann, Sie gehören seit acht Jahren zur Möbel Hofmann Einrichtungshaus GmbH, seit einem Jahr als Geschäftsführer. Wie nehmen Sie die aktuelle Entwicklung wahr?
Sascha Motschmann: Wir sind mit 71 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 11,5 Millionen EUR recht gut aufgestellt. Die äußeren Rahmenbedingungen waren in den vergangenen Monaten allerdings sehr schwierig, bedingt durch die Nachwirkungen von Corona, dem Ukrainekrieg und extreme Preissteigerungen. Wir haben mit strukturellen Veränderungen reagiert, vor allem setzen wir bei Möbel Hofmann verstärkt auf Qualität, gute Fachkräfte und kompetente Beratung.
Wirtschaftsforum: Sind Sie zuversichtlich, was diese Maßnahmen angeht?
Sascha Motschmann: Unbedingt, denn gute Beratung wird immer wichtiger. Wir sind ein Vollsortiment-Möbelhaus, das heißt die Kunden finden bei uns alle Bereiche von Küche und Bad bis zu Wohnen, Schlafen und Speisen. Mit 70% sind Küchen der größte Bereich bei Möbel Hofmann: Hier setzen sich die Kunden immer noch lieber mit einem geschulten Berater zusammen, als dass sie eine Küche online planen und bestellen. Vieles ist online auch gar nicht erhältlich oder nicht in der gewünschten Zusammenstellung. Zudem bieten wir besondere Farben, Maße und Sonderanfertigen.
Wirtschaftsforum: Nun hat Möbel Hofmann hier auch spezielle Möglichkeiten.
Sascha Motschmann: Das ist richtig. Die Ursprünge unseres Einrichtungshauses liegen in der Handwerkstradition. Zunächst gab es eine Schreinerei, die Eltern der heutigen Inhaber haben dann vor gut 50 Jahren ein Möbelhaus gegründet, das über die Jahre konsequent erweitert und ausgebaut wurde. Möbel Hofmann ist noch immer ein Familienunternehmen, das spiegelt sich auch in der Unternehmenskultur. Wir betreiben eine eigene Schreinerei und sind in der Lage, Massivholz zu verarbeiten und Maßanfertigungen herzustellen. Damit setzen wir uns von der Konkurrenz ab.
Wirtschaftsforum: Gibt es weitere Maßnahmen, die Ihnen als Geschäftsführer wichtig sind?
Sascha Motschmann: Wir sind dabei, das Erscheinungsbild von Möbel Hofmann zu überarbeiten. Wir möchten uns auf neue Kunden und eine jüngere Zielgruppe einstellen, dazu gehört die moderne Präsentation des Möbelhauses und seine zeitgemäße Außendarstellung. Wir legen Wert auf Radio- und Zeitungswerbung, setzen aber auch vermehrt auf Social Media. Die Warenwirtschaft haben wir komplett auf ein neues, modernes Programm umgestellt, um Waren- und Lagerbestände digital im Blick zu haben. Das hat unsere Effizienz wesentlich erhöht. Die Energiekosten im Griff zu behalten ist ein weiteres wichtiges Thema. Wir betreiben ein eigenes Blockheizkraftwerk und installieren gerade eine PV-Anlage auf dem Dach, um möglichst unabhängig zu sein.
Wirtschaftsforum: Wie sieht die Sortimentsgestaltung bei Möbel Hofmann aus, welche Zielgruppen sprechen Sie an?
Sascha Motschmann: Wir wechseln unser Sortiment jedes Jahr und halten uns dabei an das Angebot der Alliance Möbel Marketing GmbH & Co.KG. Dieser Händlerverbund von über 400 europäischen Einrichtungshäusern bietet seinen Mitgliedern Vielfalt, erprobte Qualität und – aufgrund der Stärke der Gemeinschaft – ein hervorragendes Preis-Leistungs- Verhältnis. Für uns ist neben der Warenauswahl eine zeitgerechte, schicke Präsentation wichtig, damit unsere Kunden eine Vorstellung davon bekommen, wie ihre Einrichtung aussehen könnte. Zurzeit sind es meist die Zweiteinrichter, die zu uns kommen, da sich immer weniger Kunden einen Neubau leisten können.
Wirtschaftsforum: Sie sehen Möbel Hofmann dennoch gut aufgestellt?
Sascha Motschmann: Wir haben eine sehr gute Position in einem hart umkämpften Markt. Am Ort gibt es einen großen Mitbewerber. Das sehen wir aber eher positiv, denn Roedental gilt als Möbelstadt, und das große Angebot lockt viele Kunden auch von weiter außerhalb hierher, da sich die Anreise für sie lohnt.
Wirtschaftsforum: Sie legen großen Wert auf Service und Beratung. Das lässt sich nur mit qualifizierten Mitarbeitern umsetzen.
Sascha Motschmann: Aus diesem Grunde haben wir unsere Herangehensweise an das Thema Fachkräfte geändert. Bei Möbel Hofmann wurde zehn Jahre lang nicht ausgebildet. Seitdem ich Geschäftsführer bin, haben wir drei AzuBis aufgenommen, unser Team neu aufgestellt und setzen nun wieder stark auf Ausbildung. Das wird vieles vereinfachen. Ich möchte die familiäre Unternehmenskultur erhalten, die sich bei Möbel Hofmann bewährt hat, und bin selbst noch im Verkauf eingebunden. Hier hilft einer dem anderen, und ich setze mich gern für meine Mitarbeiter ein.
Wirtschaftsforum: Was ist ihr Ziel für die Zukunft?
Sascha Motschmann: Viele zufriedene Kunden zu haben ist das Ziel. Dem Möbelhaus und seinen Mitarbeitern eine Zukunft zu geben, motiviert mich sehr.
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