Unternehmen Kirche – keine Leistung für mein Geld

KISTAM - Kirchensteuerabzugsmerkmal

Ich vergleiche die Mitgliedschaft in einer Kirche gerne mit der Zugehörigkeit zum Tennisverein, in dem ich eigentlich gar nicht mehr aktiv spiele, sondern nur meine Beiträge überweise. Allerdings mit einem feinen Unterschied: Die Mitgliedschaft im Tennisverein habe ich mir selbst ausgesucht, und ich kann sie problemlos kündigen. Das sieht bei einem Kirchenaustritt schon ganz anders aus, denn nicht nur wird eine Austrittsgebühr von bis zu rund 60 Euro fällig, man muss zudem bei einem Standesamt den Austritt angeben und begründen. Und nicht auszudenken, was an gesellschaftlichen Nachteilen drohen könnte. Auch die naive Angst, nach dem Tod nicht in die Himmelspforten eingelassen zu werden, sitzt im Hinterkopf fest.

Sind das alles die Gründe, warum ich es nicht schaffe, aus der Kirche auszutreten wie aus dem Tennisverein, bei dem es mir nach den vielen Jahren Beitragszahlungen für nichts und wieder nichts zu bunt wurde? Denn seien wir doch einmal ehrlich und betrachten die Kirchen als Unternehmen was sie de facto sind, so kommt man schnell zu der Erkenntnis: Die Kirche bietet mir persönlich keine einzige Leistung. Ich bin nur der anonyme Kirchensteuerzahler, der noch nicht einmal weiß, wofür sein Geld eigentlich verwendet wird. Hierüber bekomme ich keine Informationen. Im Tennisverein wusste ich wenigstens, wofür ich bezahlte, auch wenn ich die Leistungen nicht mehr in Anspruch genommen hatte: Tennisplatznutzung, Tenniskurse und so weiter.

Vom ökonomischen Standpunkt wird mir immer deutlicher: Die Kirche rechnet sich nicht für mich. Und sie gibt mir auch nichts, ich höre nichts von ihr, sie macht mir keine Angebote, sie richtet sich nicht persönlich an mich, sie begeistert mich nicht. Von Anfang an war das klar. Und obwohl die beiden großen Kirchen in Deutschland nicht gerade am Hungertuch leiden, liegt einem die eigene und offensichtlich klamme Heimatgemeinde ständig in den Ohren, für dies, das oder jenes zu spenden und freiwillig zu arbeiten. Ja, wo fließen denn die Milliarden an Kirchensteuer hin, die die Kirchen jedes Jahr einnehmen? Ich weiß es nicht. Vom Kundenstandpunkt betrachtet ist das Unternehmen Kirche für mich tot. Was hält mich also noch dort? Ich glaube daran, dass ich es schaffe auszutreten und zu den inzwischen 40 Prozent der konfessionslosen Bevölkerung in Deutschland anzugehören. Irgendwann.

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