Während intelligente Technologien immer weiter in alle Bereiche des modernen Lebens vordringen, steigt ihr Energiebedarf in gleichem Maße. Studien zufolge könnte die IT-Branche bis 2025 20% der gesamten Stromproduktion verbrauchen und bis zu 5,5% der weltweiten Kohlenstoffemissionen ausstoßen. Jürgen Funke, Vorstand der Syngenio AG, sieht in diesen Zahlen einen dringenden Handlungsbedarf. Allerdings gilt es zunächst, andere davon zu überzeugen. "Für die meisten Internetnutzer ist dies ein unsichtbares Problem", sagt er. "Für sie ist das Internet ein Schwan, der ruhig an der Oberfläche schwimmt, immer an und immer verfügbar. Sie sehen nicht das wilde Paddeln, das sich darunter abspielt".
Grüne Softwareentwicklung ist ein notwendiger Standard
Die Bemühungen um eine Verringerung der Umweltauswirkungen des enormen Energiebedarfs des Internets konzentrierten sich bisher auf die Nutzung von Ökostrom zur Versorgung energiehungriger Rechenzentren. Es wurde jedoch wenig getan, um den steigenden Energiebedarf im Ansatz zu bekämpfen. "Das Vorrücken von Innovationen wie Software as a Service und anderen Cloud-basierten Hosting-Technologien sowie das sehr energieintensive Data-Mining zwingen uns zu einem neuen Ansatz", so Jürgen Funke. "Unsere Lösung besteht darin, grüne Software zu entwickeln, die von vorneherein weniger energieintensiv ist. Damit helfen wir unseren Kunden, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und ihre Kosten zu senken. Mit unserem Green Software Expertyzer und dem Syngenio Green Index können wir die Wirksamkeit der Lösung messen."
Eine junge Disziplin
Jürgen Funke rechnet mit einem hohem Einsparpotentzal bei Energie. “Es wäre allerdings unseriös, eine klare Zahl abzugeben. Wir befassen uns mit einer recht jungen Disziplin. Der Ansatz ist aber eindeutig der richtige. Wir müssen das Thema an der Wurzel packen und bei den Erzeugern ansetzen.“ Die erste Anlaufstelle ist die Stammkundschaft des Unternehmens: Banken, Finanzinstitute, Telekommunikationsunternehmen und Energieversorger. “Je größer die Firma, umso größer ist der Hebel“, bemerkt Jürgen Funke. „Sie stehen unter Druck, ihren Kunden den bestmöglichen digitalen Service bieten zu müssen, wollen aber auch so umweltfreundlich wie möglich sein. Wo sie vorangehen, werden andere sicher folgen.“