Sicher, pünktlich, freundlich – Die VBG und der Nahverkehr von morgen

Interview mit Herrn Tino Kunz, Leiter Marketing und Kommunikation der VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG

Wirtschaftsforum: Herr Kunz, die VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt. Was macht das Unternehmen zu einem der Vorreiter im öffentlichen Nahverkehr?

Tino Kunz: Unser Erfolgsrezept liegt in einer klaren Strategie: sicher, pünktlich und freundlich. Diese Werte spiegeln sich in der hohen Zufriedenheit unserer Fahrgäste wider. Ein zentraler Bestandteil unseres Erfolgs ist die Glattalbahn. Sie ist nicht nur eine Tramlinie, sondern eine ikonische Marke, die weit über die Region hinaus bekannt ist. Mit der Glattalbahn und unserem Busnetz transportieren wir jedes Jahr rund 40 Millionen Fahrgäste. Dieses Vertrauen unserer Nutzer bestärkt uns darin, kontinuierlich an der Qualität und Weiterentwicklung unserer Angebote zu arbeiten. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist unsere enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden und Partnern im Zürcher Verkehrsverbund. Unsere Rolle als Managementunternehmen ermöglicht es uns, flexibel und innovativ auf Veränderungen zu reagieren, ohne selbst Betreiberin zu sein.

Wirtschaftsforum: Nachhaltigkeit ist ein großes Thema in der heutigen Zeit. Welche Schritte unternimmt die VBG in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft?

Tino Kunz: Nachhaltigkeit steht bei uns ganz oben auf der Agenda. Wir arbeiten intensiv daran, unsere Busflotte von Diesel auf elektrische Antriebe umzustellen. Bereits heute betreiben wir die erste vollständig elektrische Buslinie, aber die Umstellung der gesamten Flotte ist eine komplexe Aufgabe. Eine besondere Herausforderung ist dabei das Lademanagement. Trotzdem sehen wir die Elektrifizierung als essenziellen Schritt, um unseren CO₂-Fußabdruck zu minimieren und einen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Mobilität zu leisten.

Wirtschaftsforum: Digitalisierung verändert die Verkehrsbranche maßgeblich. Wie begegnet die VBG diesen Herausforderungen?

Tino Kunz: Die Digitalisierung eröffnet uns zahlreiche Möglichkeiten, Prozesse effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten. Intern arbeiten wir intensiv an der Vernetzung von Informationen, um eine reibungslose digitale Transformation zu gewährleisten. Für unsere Fahrgäste bedeutet das zukünftig noch bessere Informationen in Echtzeit und individuellere Services. Gleichzeitig setzen wir auf digitale Lösungen, um die Koordination zwischen verschiedenen Verkehrsträgern zu optimieren. Ziel ist es, den öffentlichen Nahverkehr noch attraktiver und einfacher nutzbar zu machen. Dies geschieht in Mit- und Zusammenarbeit mit dem ZVV.

Wirtschaftsforum: Die Glattalbahn ist ein Aushängeschild der VBG. Welche Visionen verfolgen Sie für ihre Weiterentwicklung?

Tino Kunz: Die Glattalbahn ist ein Herzstück unseres Angebots und spielt eine zentrale Rolle in unseren Zukunftsplänen. Ihre Verlängerung ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern eine strategische Maßnahme, um die Mobilität im Glattal sinnvoll zu bewältigen. Wir sehen darin die Möglichkeit, unseren Service nachfrageorientiert auszubauen und Verbindungen und Anschlüsse stetig zu optimieren. Dieses Projekt unterstreicht, wie sehr wir Lust haben Innovationen im Nahverkehr zu verfolgen.

Wirtschaftsforum: Welche Herausforderungen sehen Sie für die VBG in den nächsten Jahren, und wie bereiten Sie sich darauf vor?

Tino Kunz: Die größte Herausforderung ist sicherlich, den Spagat zwischen Tradition und Innovation zu meistern. Einerseits wollen wir unsere bestehenden Angebote zuverlässig und qualitativ hochwertig halten. Andererseits müssen wir gleichzeitig neue Technologien und Trends integrieren, um zukunftsfähig zu bleiben. Dazu gehören Projekte wie die Elektrifizierung der Busflotte, die Weiterentwicklung der Glattalbahn und die Optimierung der digitalen Services. Dank unserer flexiblen Organisationsstruktur und der langfristigen Planungssicherheit bin ich überzeugt, dass wir gut gerüstet sind, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.

VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG
Sägereistrasse 24
8152 Glattbrugg Schweiz
Tel. 044 809 56 00
info(at)vbg.ch
www.vbg.ch

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Aktuellste news

Wie 3D Audio Räume ganz ohne Kopfhörer personalisiert

Wie 3D Audio Räume ganz ohne Kopfhörer personalisiert

Die nächste Generation der Audiotechnologie verwandelt Räume in persönliche Klangzonen. Spatial Audio lenkt Schall gezielt zu einzelnen Personen, sodass jeder seinen eigenen Ton hört, ohne Trennung und ohne Kopfhörer. Diese…

Stadt, Marke, Mensch: Wenn urbane Räume zur Kommunikationsfläche werden

Stadt, Marke, Mensch: Wenn urbane Räume zur Kommunikationsfläche werden

Bahnhöfe, Fassaden, Plätze – überall dort, wo Menschen sich bewegen, entstehen heute neue Formen der Kommunikation. Der öffentliche Raum ist nicht mehr bloß Kulisse, sondern ein Teil der Erzählung, die…

Stiftung als Vermögenssicherung für Generationen? Diese Probleme gibt es dabei – und so kann man sie umgehen

Stiftung als Vermögenssicherung für Generationen? Diese Probleme gibt es dabei – und so kann man sie umgehen

Stiftungen erfreuen sich als Instrument der Vermögenssicherung auch im Mittelstand immer größerer Beliebtheit. Doch wie effektiv ist dieser Ansatz wirklich und welche Schwierigkeiten können bei der Verwendung von Stiftungen als…

Aktuellste Interviews

Vom Stall bis zur Wallbox – Energie intelligent nutzen

Interview mit Dipl.-Ing. Andreas Kulke, Gründer und Geschäftsführer der alcona Automation GmbH

Vom Stall bis zur Wallbox – Energie intelligent nutzen

Die Landwirtschaft steht unter Druck – wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich. Gleichzeitig boomt die Elektromobilität, und auch die Energiewende verlangt nach innovativen Lösungen. Genau an diesen Schnittstellen positioniert sich die alcona…

Die Flamme weitergeben

Interview mit Nina Remagen, Geschäftsführerin der Hardy REMAGEN GmbH & Co. KG

Die Flamme weitergeben

Seit über 300 Jahren prägt die Hardy REMAGEN GmbH & Co. KG aus Hürth die Fleisch- und Lebensmittelbranche. Heute führen zwei Schwestern das Traditionsunternehmen bereits in der 10. Generation. Im…

Ein gut sortiertes Unternehmen

Interview mit Vincent Sonneville, Area Sales Manager der Optimum Sorting NV

Ein gut sortiertes Unternehmen

Bei Optimum Sorting trennt sich die Spreu vom Weizen: Denn der belgische Sortiermaschinenhersteller will mit seinen Anlagen konsequent sicherstellen, dass einwandfreie Produkte und möglicherweise gefährliche Ausschussware getrennte Wege gehen. Area…

TOP