Präzise Materialtrennung in drei Fraktionen in einem Arbeitsgang
Interview mit Mathias Fritsche, Geschäftsführer der Zemmler Siebanlagen GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Fritsche, was hat Sie dazu bewogen, Geschäftsführer der Zemmler Siebanlagen GmbH zu werden?
Mathias Fritsche: Ich bin seit 2022 Geschäftsführer und habe zuvor als Betriebsleiter gearbeitet. Die Möglichkeit, in einem dynamischen und innovativen Unternehmen zu arbeiten, hat mich gereizt.
Wirtschaftsforum: Was sind die strategischen Ziele, die Sie als Geschäftsführer verfolgen?
Mathias Fritsche: Wir möchten uns auf die Entwicklung und den Vertrieb unserer Doppeltrommel-Siebanlagen konzentrieren. Dabei geht es uns nicht nur darum, Maschinen zu verkaufen, sondern auch Lösungen anzubieten, die auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind. Wir haben in den letzten Jahren unser Portfolio optimiert und unsere Maschinen weiterentwickelt, um den aktuellen Anforderungen des Marktes hinsichtlich Bedienerfreundlichkeit und Effizienz gerecht zu werden.
Wirtschaftsforum: Wie unterscheiden sich Ihre Produkte von denen der Konkurrenz?
Mathias Fritsche: Ein wesentlicher Vorteil unserer Doppeltrommel-Siebanlagen ist die Fähigkeit, in einem Arbeitsgang drei Fraktionen zu sieben. Das ermöglicht eine besonders feine Trennung von Materialien, was viele Wettbewerber nicht bieten können. Während herkömmliche Trommelsiebe oft auf die Trennung von grob und fein beschränkt sind, können unsere Anlagen durch die Doppeltrommel-Technologie eine dritte Fraktion erzeugen. Dies ist besonders vorteilhaft für Anwendungen, die eine präzise Materialsortierung erfordern, wie etwa im Recycling oder in der Bauindustrie. Zudem legen wir großen Wert auf Qualität und produzieren unsere Maschinen fast vollständig im eigenen Werk, was uns eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an Kundenwünsche ermöglicht.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in Ihrer Unternehmensstrategie?
Mathias Fritsche: Die Digitalisierung ist ein zentraler Bestandteil unserer Produktentwicklung. Unsere neuesten Maschinen sind vernetzbar und ermöglichen Fernzugriff und -diagnose. Dies ist besonders wichtig, um unseren Kunden einen schnellen und effektiven Service zu bieten. Wir möchten, dass unsere Maschinen nicht nur einfach zu bedienen sind, sondern auch intelligente Funktionen bieten, um die Effizienz zu steigern.
Wirtschaftsforum: Welche Bedeutung hatte die Teilnahme an der Messe BAUM A 2025 für Ihr Unternehmen?
Mathias Fritsche: Die BAUMA war die erste Messe, auf der wir selbst als Aussteller präsent waren. Wir hatten die Möglichkeit, unsere neuesten Produkte einem breiten Publikum vorzustellen. Durch die MS 16 Pro positionieren wir uns nicht nur als Hersteller hochwertiger Maschinen, sondern auch als Anbieter von Lösungen, die den Anforderungen einer zunehmend zirkulären Wirtschaft gerecht werden. Die MS 16 Pro ist Teil unserer Strategie, uns von einem handwerklichen Produktionsmodell in Richtung einer stärker standardisierten industriellen Fertigung zu bewegen. Wir sind überzeugt, dass diese Maschine uns helfen wird, neue Märkte zu erschließen und unsere internationale Präsenz auszubauen, was für die zukünftige Entwicklung unseres Unternehmens entscheidend ist.
Wirtschaftsforum: Welche Werte sind Ihnen als Geschäftsführer wichtig?
Mathias Fritsche: Der familiäre Charakter des Unternehmens ist mir sehr wichtig. Wir sind ein kleines Team von 58 Mitarbeitern, und ich lege großen Wert auf eine offene und unterstützende Unternehmenskultur. Wir möchten, dass jeder Mitarbeiter sich als Teil des Ganzen fühlt und wir gemeinsam an den Herausforderungen wachsen.
Wirtschaftsforum: Wie sehen Sie die Herausforderungen, denen sich die Branche in den kommenden Jahren stellen muss?
Mathias Fritsche: Die Branche steht vor mehreren Herausforderungen, insbesondere dem Fachkräftemangel und der Notwendigkeit, sich an schnell verändernde Marktbedingungen anzupassen. Wir müssen kontinuierlich in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter investieren und innovative Lösungen entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Wirtschaftsforum: Was sind die nächsten Schritte für Zemmler?
Mathias Fritsche: Wir planen, unser Produktportfolio kontinuierlich zu überarbeiten und zu erneuern. In den nächsten Jahren möchten wir weitere innovative Maschinen entwickeln und unser internationales Geschäft ausbauen.
Wirtschaftsforum: Abschließend: Wie schätzen Sie die aktuelle Auftragslage ein?
Mathias Fritsche: Die Auftragslage ist besser als erwartet, aber wir sind noch nicht an dem Punkt, uns zurücklehnen zu können. Es gibt viel zu tun, und wir müssen weiterhin hart arbeiten, um unsere Marktposition zu festigen. Wir sind optimistisch, dass wir mit unseren neuen Produkten und einer klaren Strategie gut in die Zukunft gehen können.
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