Neue Steuerregelungen 2025 – Das ändert sich für Unternehmen

Erhöhung des Grundfreibetrags und Anpassung der Einkommensteuer

Unternehmer, die als Einzelunternehmer oder in einer Personengesellschaft tätig sind, profitieren von der Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags. 2025 ist dieser auf 12.096 Euro (bisher 11.794 Euro) gestiegen, was die Steuerlast leicht senkt. Zudem wurde die Einkommenssteuerprogression angepasst, um die sogenannte "kalte Progression" zu mindern.

Wichtige Änderungen:

  • Erhöhung des Grundfreibetrags auf 12.096 Euro
  • Anpassung der Progressionskurve zur Minderung der kalten Progression
  • Entlastung für Selbstständige und kleine Unternehmen
     

E-Rechnungspflicht: Unternehmer müssen digital abrechnen

Seit dem 1. Januar 2025 gilt die verpflichtende elektronische Rechnungsstellung. Alle Unternehmen müssen Rechnungen in einem strukturierten elektronischen Format ausstellen und versenden. Dies betrifft insbesondere den B2B-Bereich und betrifft sowohl kleine als auch große Betriebe. Die Einführung soll für mehr Transparenz und eine vereinfachte Steuerprüfung sorgen.

Änderungen bei der Umsatzsteuer: Neue Regelungen für den Vorsteuerabzug

Seit 2025 gelten strengere Vorgaben für den Vorsteuerabzug. Unternehmen müssen detaillierter dokumentieren, dass bezogene Leistungen für unternehmerische Zwecke genutzt wurden. Fehlende oder fehlerhafte Rechnungen können zu steuerlichen Nachteilen führen. Zudem wird der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 % für bestimmte Dienstleistungen und Produkte überprüft, was zu Anpassungen führen kann.

Forschungszulage: Mehr Anreize für Innovationen

Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung investieren, können 2025 von einer verbesserten Forschungszulage profitieren. Die Förderung wird auf bis zu 3 Millionen Euro pro Unternehmen erhöht. Das bedeutet, dass innovative Unternehmen eine noch stärkere steuerliche Unterstützung erhalten.

Gewerbesteuer: Anpassungen in den Hebesätzen möglich

Die Kommunen haben die Möglichkeit, ihre Gewerbesteuer-Hebesätze anzupassen. In einigen Städten sind Erhöhungen bereits angekündigt, was für Unternehmen mit hohen Gewinnen eine größere Steuerlast bedeuten kann. Unternehmer sollten prüfen, ob eine Standortoptimierung oder die Gründung einer Betriebsstätte in einer anderen Gemeinde vorteilhaft sein könnte.

Kleinunternehmer-Regelung: Höhere Umsatzgrenze geplant

Seit 2025 sollen mehr Unternehmer von der Kleinunternehmer-Regelung profitieren. Die Umsatzgrenze für die Anwendung dieser Regelung wird von 22.000 Euro auf 25.000 Euro angehoben. Das bedeutet, dass mehr Selbstständige und kleine Unternehmen von der Befreiung von der Umsatzsteuerpflicht profitieren können. Dies kann insbesondere Gründern und kleinen Betrieben administrative Erleichterungen bringen, da sie keine Umsatzsteuer auf ihre Rechnungen erheben und abführen müssen.

Steuerliche Entlastungen für klimafreundliche Investitionen

Die Bundesregierung plant zusätzliche Steuererleichterungen für Investitionen in klimafreundliche Technologien. Unternehmen, die in nachhaltige Produktionsprozesse, erneuerbare Energien oder E-Mobilität investieren, können Abschreibungsvorteile nutzen. Das Ziel ist es, die Transformation der Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit steuerlich zu unterstützen.

Mögliche steuerliche Vorteile:

  • Erhöhte Abschreibungsmöglichkeiten für nachhaltige Investitionen
  • Steuerliche Förderung für den Umstieg auf erneuerbare Energien
  • Unterstützungsprogramme für klimafreundliche Innovationen
     

Erhöhung des Mindestlohns 2025

Seit dem 1. Januar 2025 stieg der gesetzliche Mindestlohn auf 12,82 Euro pro Stunde. Diese Erhöhung betrifft insbesondere Branchen mit geringeren Löhnen und kann für kleinere Unternehmen eine zusätzliche finanzielle Belastung bedeuten. Arbeitgeber sollten ihre Lohnkosten entsprechend kalkulieren und mögliche Anpassungen in der Preisgestaltung oder Produktivität in Betracht ziehen.

Neben dem Mindestlohn steigen auch die Verdienstgrenzen für Minijobs und Midijobs. Die neue Minijob-Grenze wird voraussichtlich an den Mindestlohn angepasst, was bedeutet, dass geringfügig Beschäftigte ab 2025 bis zu 556 Euro monatlich verdienen dürfen, ohne Sozialabgaben zu zahlen. Die Midijob-Grenze wird ebenfalls angehoben, sodass Arbeitnehmer in diesem Bereich von reduzierten Sozialabgaben profitieren und Arbeitgeber entlastet werden.

Wichtige Auswirkungen:

  • Höhere Lohnkosten für Unternehmen mit vielen geringfügig Beschäftigten
  • Neue Minijob-Grenze für Minijobs beträgt 556 Euro im Monat
  • Erhöhte Midijob-Grenze mit gleitenden Sozialabgaben
  • Notwendigkeit für Unternehmen, Arbeitsverträge und Personalkosten neu zu kalkulieren
Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Aktuellste news

Wie beeinflussen Bauweisen den Erfolg im Mittelstand?

Wie beeinflussen Bauweisen den Erfolg im Mittelstand?

Die Wahl der richtigen Bauweise spielt für mittelständische Unternehmen eine entscheidende Rolle bei der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit. Ob Produktionshalle, Verwaltungsgebäude oder Logistikzentrum – die Art der Konstruktion beeinflusst nicht nur die…

Das NIS2-Umsetzungsgesetz wurde verabschiedet: Was Unternehmen jetzt tun sollten

Das NIS2-Umsetzungsgesetz wurde verabschiedet: Was Unternehmen jetzt tun sollten

Am 13. November 2025 wurde der Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Umsetzung der NIS-2-Richtlinie verabschiedet. Handlungsempfehlung…

Unternehmensverkauf im Handwerk: Wie Handwerksbetriebe ihren Wert steigern und optimal verkaufen

Unternehmensverkauf im Handwerk: Wie Handwerksbetriebe ihren Wert steigern und optimal verkaufen

Der Prozess eines erfolgreichen Unternehmensverkaufs im Handwerk ist komplexer, strategischer und gleichzeitig chancenreicher, als viele Inhaber zunächst vermuten. Während traditionelle Handwerksbetriebe oft auf persönlichen Beziehungen, handwerklicher Expertise und lokalen Netzwerken…

Aktuellste Interviews

Möbelwelten für jede Lebensphase

Interview mit Sergius Heinze, Geschäftsführer und Olga Heinze, Geschäftsführerin der Ecolignum GmbH & Co. KG

Möbelwelten für jede Lebensphase

Die Ecolignum GmbH & Co. KG hat sich aus einer persönlichen Erfahrung heraus zu einem europaweit gefragten Anbieter für Familienbetten entwickelt. Mit einem klaren Fokus auf Massivholz, nachhaltige Lieferketten und…

Asphalt mit Augenmaß

Interview mit Mathias Glemser, Technischer Leiter der Gerst & Juchem Asphaltbau GmbH & Co.KG

Asphalt mit Augenmaß

In der Südpfalz ist Gerst & Juchem Asphaltbau der letzte Kleine in einem von Konzernen dominierten Markt. Das Unternehmen aus Edenkoben vereint Asphaltproduktion und -verarbeitung unter einem Dach und bedient…

Die Mission: Lebensqualität für die Region

Interview mit Olaf Kaspryk, Geschäftsführer der Stadtwerke Rastatt GmbH

Die Mission: Lebensqualität für die Region

Die Stadtwerke Rastatt blicken auf eine lange Geschichte zurück, die eng mit der Region verbunden ist. Mit rund 160 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von etwa 100 Millionen EUR ist das…

TOP