Mehr Nissan geht nicht
Interview mit Martin Huber, Geschäftsführer der Autohaus MKM Huber GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Huber, mit 21 Filialen ist die MKM Huber GmbH der einzige Nissan-Händler im ostbayrischen Raum und der größte Deutschlands. Wie ist Ihr Unternehmen vor diesem Hintergrund aufgestellt, auch in Zahlen?
Martin Huber: Wir decken die ganze Region ab, bespielen hier alle Messen, Events und Ausstellungen und sind auch in München mit vier Filialen vertreten. 2006 haben wir zusätzlich die Marke Skoda in unser Portfolio aufgenommen und eine Filiale in Mühldorf eröffnet, sodass wir Skoda an zwei Standorten vertreiben. Im August haben wir unsere nächste Filiale in Neuburg/Donau eröffnet. Insgesamt haben wir 150 Mitarbeiter. Allein für Nissan liegen wir bei einem Jahresumsatz von 95 Millionen EUR dabei verkaufen wir ca. 4.000 Neuwagen im Jahr. Die Basis für unseren Erfolg liegt in unserer Struktur: Unser Unternehmen ist in Familienhand Die Nissan-Sparte besitze ich gemeinsam mit meiner Frau, die Skoda-Sparte gehört mir gemeinsam mit meiner Schwester und meinem Neffen. Wir entscheiden effektiv, selbst und schnell.
Wirtschaftsforum: Welche Trends und Bedürfnisse zeichnen sich bei den Kunden Ihrer Stammmarke Nissan ab?
Martin Huber: Im Zuge der Förderung von Elektroautos haben wir gut verkauft. Nachdem die Förderung zurückgefahren wurde, geht der Verkauf nun auch etwas zurück. Immer ein Thema bei Elektroautos ist meines Erachtens die Reichweite. Bekommt man einen Gebrauchtwagen zurück, der drei Jahre alt ist, hat er eben auch die Reichweite, die vor drei Jahren erreicht werden konnte. Da treibt den Kunden dann schon beim Kauf die Frage nach dem Restwert um. Die Herausforderung liegt aber auch darin, dass wir mit Nissan, einer Importmarke, einen schwereren Stand auf dem starken Deutschen Automarkt haben. Aber, gesucht sind innovative, gefällige Autos mit einer guten Ausstattung, zu einem guten Preis und das können wir mit Nissan bieten. Wir haben zum Beispiel den Nissan Qashqai e-Power: Das Auto wird elektrisch betrieben. Ist die Batterie leer, wird sie über einen zusätzlich eingebauten sehr sparsamen Benzin-Motor neu geladen. In Japan gibt es diese Technologie schon länger und sie kommt gut an. Die aktuelle Nachfrage zeigt, dass die Kunden für solche Modelle offen sind, denn die essenziellen Fragen nach der Reichweite stell sich hierbei nicht. Das Fahrzeug fährt mit Strom, tankt aber herkömmliches Benzin. Das Beste aus zwei Welten sozusagen.
Wirtschaftsforum: Warum entscheiden sich Autokäufer Ihrer Meinung nach für die Marke Nissan?
Martin Huber: Nissan kann mit einer Vielzahl toller und innovativer Produkte zu einem vernünftigen Preis und dabei sehr guter Qualität aufwarten. Tatsächlich haben wir viele Stammkunden die uns und der Marke seit Jahren treu sind. Aktuell haben wir eine sehr moderne Modellpalette. Auf den Nissan Qashqai steigen auch Audi-, BMW- und Mercedesfahrer um, weil E-Mobilität ein aktuelles Thema ist und das keine Marke so bedient wie Nissan. Ein Zugpferd der Marke im SUV-Segment ist außer dem Nissan Qashqai der neue Nissan X-Trail. Im Bereich Elektroautos war es bis dato der Leaf, das erste und bis heute meistverkaufte Elektroauto, das im nächsten Jahr einen Nachfolger haben wird. Mit dem Townstar verkauft sich auch unser klassisches Familienauto sehr gut und mit dem Nissan Juke ein Mini-Crossover – in einem Segment, das Nissan ebenfalls begründet hat. Auch der Blick in die Zukunft der Marke ist ermutigend. Wir werden sicher weitere Modell-Innovationen sehen, hier steckt noch einiges in der Pipeline.
Wirtschaftsforum: Warum, meinen Sie, kaufen die Kunden ihre Autos bei Ihnen?
Martin Huber: Wir versuchen möglichst das komplette Kundenspektrum anzusprechen, also in unserem Angebot für jeden potenziellen Kunden etwas dabeizuhaben. Skoda zum Beispiel war damals für uns die strategische Entscheidung, durch die Zugehörigkeit zum VW Konzern spricht Škoda auch Kunden an, die deutsche Fabrikate bevorzugen. Wie gesagt mit Nissan bieten wir qualitativ top Fahrzeuge zu einem top Preis. Mit Škoda runden wir unser Angebot für die Kunden ab. Wir haben mit unseren beiden Marken viel Erfahrung und können dementsprechend eine sehr hohe Servicequalität bieten. Darüber hinaus machen wir gute Preise, haben ein gutes Marketing und sind am Markt agil und auch im Sponsoring aktiv: So sind wir mit unserer Fahrradwelt Sponsor von 1860 München was auf die ganze Gruppe abstrahlt. Viele Geschäfte kommen auch auf Messen zum Beispiel Rahmen der Münchner Autotage zustande. Tatsächlich kaufen die Kunden dort eher als bei uns im Autohaus.
Wirtschaftsforum: Nissan ist Vorreiter bei den Elektroautos und bedient damit auch das Thema Nachhaltigkeit. Wie nachhaltig agiert MKM Huber als Unternehmen?
Martin Huber: Wir versuchen Ressourcen zu sparen. Wir haben eine Waschanlage, in der wir 95% des Altwassers wiederaufbereiten. Aktuell haben wir 250 kW Photovoltaik, zu denen noch 850 kW hinzukommen werden. Auch eine Schnellladestation haben wir bereits, zwei weitere wollen wir einrichten und überwiegend mit eigenem Strom betreiben. Zudem versuchen wir durch Gebäudeisolierung den Austausch alter Fenster und der Umstellung auf LED-Beleuchtungstechnik Energie zu sparen.
Wirtschaftsforum: Was planen Sie für die Zukunft von MKM Huber?
Martin Huber: Wir sind hellhörig uns sondieren permanent den Markt, was weitere Marken betrifft: Ob vielleicht in einigen Jahren eine chinesische Marke für uns interessant werden wird, werden wir sehen.
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