Karrieresprungbrett Studium

Von der Auswahl bis zur Finanzierung

Auswahl des passenden Studienganges

Am Anfang steht die Auswahl eines passenden Studienganges. Dabei sollten mehrere wichtige Faktoren und Lebensbereiche eine Berücksichtigung finden.

Talent und Interesse

In einem ersten Schritt sollte überlegt werden, welche Interessen und Talente der angehende Student mitbringt. Ein Interesse bedeutet im besten Fall, dass eine gewisse Begeisterung für das Thema besteht.

Das führt zu einem hohen Maß an Motivation und Leichtigkeit bei der Arbeit, was der Karriere zuträglich ist. Das Talent wiederum sorgt ebenfalls dafür, dass gewisse Schritte auf dem Weg leichter fallen. So besteht eine solide Basis, darüber hinaus kann viel Zeit und Mühe gespart werden, wenn ein schnelles Verständnis für verschiedene Sachverhalte gegeben ist.

Der wirtschaftliche Aspekt und andere pragmatische Faktoren

Darüber hinaus sollte der wirtschaftliche Aspekt bereits bei der Wahl des Studiums eine Rolle spielen. Hierbei steht die Frage im Vordergrund, ob und inwieweit der jeweilige Studiengang die Basis für einen Beruf darstellt, der den Lebensunterhalt gewährleistet und damit Sicherheit bietet.

Zudem sollte bedacht werden, ob die Optionen zukunftsfähig sind. Vor allem die Digitalisierung und die wachsende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz haben zur Folge, dass es in einigen Sparten massive Umwälzungen gibt und weiter geben wird. In der Konsequenz werden bestimmte Stellen deutlich weniger oder gar nicht mehr besetzt, was zur Folge hätte, dass der Absolvent in eine unsichere Zukunft blickt.

Möglichkeiten zur Finanzierung des Studiums

In einem nächsten Schritt muss die Finanzierung des Studiums sichergestellt werden. Dabei spielen die Alltags- und Lebenshaltungskosten eine Rolle, je nach Hochschule können Ausgaben für den Unterricht selbst hinzukommen.

BAföG

Eine erste Option besteht dabei im BAföG. Die Abkürzung steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz. Es ist vor allem für die Studierenden gedacht, die von ihren Familien nicht ausreichend unterstützt werden können.

Insofern erfüllt das BAföG die soziale Aufgabe, eine gewisse Chancengleichheit zu ermöglichen. Die Förderung können alle Studierenden unter 45 Jahren beantragen, auch die Eignung für die Ausbildung kann eine Relevanz haben.

Eine Hälfte der Summe gibt es immer ohne Rückzahlungspflicht, die andere muss der Studierende wiederum später (zinslos) zurückzahlen – bis zu einem maximalen Limit von 10.000 Euro. Wie hoch die Förderung tatsächlich ausfällt, hängt vom individuellen Einzelfall ab. Der aktuelle Höchstsatz liegt seit dem 1. August bei 992 Euro.

Nebenjobs

Darüber hinaus gehen viele Studierende einer Nebentätigkeit nach, um die Phase an der Universität zu finanzieren. Dabei gibt es einige gängige Berufsfelder, wozu unter anderem gehören:

• die Gastronomie,
• der Verkauf,
• wissenschaftlichen Jobs an der Uni
• oder Tätigkeiten im Marketing.

Oftmals werden diese Tätigkeiten in Teilzeit oder als Minijob ausgeführt. Daneben gibt es die Option, eine Stelle als Werkstudent anzutreten. In einigen Fällen besteht dabei ein direkter Zusammenhang mit den Inhalten des jeweiligen Studienganges.

Weitere Optionen zur Finanzierung

Falls die Eltern einen ausreichenden finanziellen Background haben, können sie einen Beitrag leisten.

Zudem könnte angedacht werden, ob eine Unterstützung durch das Bürgergeld während des Studiums denkbar ist. In vielen Situationen ist dies nicht der Fall. Allerdings gibt es einige Konstellationen, in denen eine Ausnahme möglich ist.

Das gilt unter anderem bei einer Unterbrechung des Studiums und dem damit einhergehenden Verfall des Anspruches auf das BAföG – aber auch nur dann, wenn der Studierende den Lebensunterhalt nicht auf eine andere Art sicherstellen kann.

Praktika während des Studiums

Um sich während des Studiums bestmöglich auf die Karriere vorzubereiten, ist es sinnvoll und teilweise gleichermaßen notwendig, Praktika wahrzunehmen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen:

• einem Pflichtpraktikum
• sowie freiwilligen Praktika.

Das Pflichtpraktikum

Ein Pflichtpraktikum wird in vielen Studiengängen von der Universität angesetzt. In diesem Rahmen verbringt der Studierende einen zuvor festgelegten Zeitraum in einem Betrieb und lernt die dortigen Abläufe kennen.

Dabei sind verschiedene weitere Aspekte ebenfalls vorgegeben. So muss in den meisten Fällen ein entsprechendes Tagebuch und/oder ein Bericht über das Praktikum erstellt werden. Ohne diese Leistungen kann der Studierende den Abschluss gar nicht erst erzielen.

Freiwillige Praktika

Freiwillige Praktika wiederum sind, wie der Name bereits vermuten lässt, nicht verpflichtend. Vielmehr kümmert der Studierende sich in diesen Fällen ohne Maßgaben von außen darum, einen entsprechenden Platz zu finden.

Im besten Fall werden diese Praktika in den Phasen absolviert, in denen nicht besonders viel für das Studium zu tun ist. Allen voran kommen hierfür die Semesterferien infrage. Gleichzeitig sollte das Praktikum einen möglichst präzisen Bezug zu den individuellen beruflichen Plänen haben.

Vorteile von Praktika während des Studiums

Dabei bringen Praktika, unabhängig davon, ob sie verpflichtend sind oder nicht, einige Vorteile mit sich. Zum einen haben die Studierenden die Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln.

Damit wird die Basis für einen einfachen Einstieg in den ersten Vollzeit-Job geschaffen. Gleichzeitig können die Vorstellungen, die zu einem bestimmten Beruf bestehen, anhand der Realität überprüft werden.

Darüber hinaus können Praktika vorteilhaft für das Renommee sein. Je nachdem, bei welchem Betrieb die Zeit absolviert wird, besteht durchaus die Chance, bei den ersten Bewerbungen nach dem Studium positiv aufzufallen und sich einen kleinen Vorteil zu verschaffen.

Auslandssemester und ihr Mehrwert

Eine weitere Option, die Chancen auf den Einstieg in eine große Karriere zu erhöhen, ist ein Aufenthalt in einem anderen Land. Im Rahmen des Studiums ist dies vor allem durch ein Auslandssemester umsetzbar.

Wissenswertes rund um das Auslandssemester

Bei einem Auslandssemester besucht ein Student ein Semester lang die regulären Kurse eines Studienganges in einem anderen Land. Dabei handelt es sich in den allermeisten Fällen um das Fach, das er auch zuhause studiert.

In einigen Studiengängen ist ein solcher Aufenthalt freiwillig, in anderen wiederum verpflichtend. Informationen zu einem solchen Semester bekommen Interessierte meist in einem entsprechenden Büro an ihrer Hochschule.

Wer etwas länger bleiben möchte, kann mit dem Erasmus-Programm bis zu 12 Monate eine Hochschule im europäischen Ausland besuchen. Wichtig ist, dass die Vorbereitung mit ausreichend Vorlauf gestartet wird. Hierfür sollte die Planung ungefähr eineinhalb Jahre vor dem Start beginnen.

Welche Vorteile bringt ein Auslandssemester mit sich?

Ein solches Auslandssemester bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich, die zum Start der Karriere, aber auch zu späteren Zeitpunkten genutzt werden können. Zum einen sammelt der Studierende Pluspunkte für den Lebenslauf. Ein Auslandsaufenthalt kann bei einer Bewerbung einen entscheidenden Unterschied ausmachen.

Des Weiteren verbessert er seine Fremdsprachenkenntnisse und lernt gleichzeitig interkulturelle Kompetenzen. Zusätzlich bekommt der Student durch die oftmals andere Herangehensweise einen völlig neuen Blickwinkel auf sein Fach. Falls ohnehin geplant ist, im Ausland zu arbeiten, kann ein Netzwerk aufgebaut werden, dass später einmal sehr hilfreich ist.

Der Übergang ins Berufsleben

Ein weiterer wichtiger Aspekt, um vom Studium als Karrieresprungbrett bestmöglich zu profitieren, ist der Übergang ins Berufsleben. Dabei gibt es verschiedene Faktoren, die beachtet werden sollten.

Überblick über die Möglichkeiten verschaffen

Zunächst sollte der Interessierte sich einen Überblick verschaffen, welche Optionen und Vorstellungen er hat. Dazu zählt zunächst die Frage, in welchen konkreten Berufszweig er einsteigen möchte.

Daraufhin müssen Details geklärt werden. Gibt es ein bestimmtes Unternehmen, dass sich besonders für den Start eignet? Relevante Faktoren bei dieser Frage können die Reputation sowie die Gelegenheit sein, in einem kleinen Unternehmen viel zu lernen.

Private Faktoren sind ebenfalls bedeutsam. Vielleicht hat sich der Absolvent bereits eine oder mehrere Städte ausgesucht, in denen er sich das Arbeiten vorstellen kann – sei es aufgrund individueller Vorzüge oder des Lebensmittelpunktes des Partners. In diesem Fall wird die Auswahl noch einmal eingeschränkt.

Frühzeitig bewerben und ausreichend vorbereiten

Wichtig ist, dass sich der Absolvent frühzeitig bewirbt. Das bedeutet, dass die Jobsuche bereits angegangen wird, wenn der Abschluss noch nicht vollständig erledigt, aber zeitlich nah ist. Dadurch kann die Chance auf einen reibungslosen Übergang ohne Pause erhöht werden.

Wer noch keine Erfahrung mit der Jobsuche hat, sollte sich intensiv mit den Themen Bewerbungen und Vorstellungsgespräche auseinandersetzen. Auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit gibt es einige zentrale Basics zum Schreiben einer Bewerbung.

Bei der Vorbereitung eines Vorstellungsgespräches sollten ebenfalls die Regeln in der Theorie gelernt werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Situation einige Male mit einem Bekannten oder Freund praktisch zu üben und in der Vorbereitung einen weiteren Fokus auf die Organisation des Tages zu legen.

Fazit

Um das Studium optimal als Karrieresprungbrett nutzen zu können, spielt die Auswahl des Faches eine entscheidende Rolle. In einem nächsten Schritt sollte die Finanzierung sichergestellt werden, um sich vollumfänglich auf die Inhalte konzentrieren zu können. Praktika und Auslandsaufenthalte können vor allem für den Einstieg einen umfassenden Mehrwert haben. Gleichzeitig ist es von Bedeutung, sich frühzeitig um die Bewerbungen zu kümmern, um einen reibungslosen Übergang zwischen Studium und erster Vollzeittätigkeit hinzubekommen.

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