Hightech für die Fabrik: Mit Abstand am Besten
Asteelflash France SA
04.11.2020
In Fabriken und Produktionseinheiten ist die Gefahr einer Ansteckung mit COVID-19 besonders hoch und zudem folgenschwer: Muss ein Unternehmen deshalb schließen, hat das enorme Umsatzeinbußen zur Folge.
Das junge Pariser Unternehmen Zozio, Entwickler des Warnsystems KYD, sieht sich im Hinblick auf den Nutzen seines Warnsystems durch eine Studie bestätigt: „In einer Unternehmen mit zehn Mitarbeitern haben wir pro Tag 10.000 Signale empfangen. So oft wurde also der Sicherheitsabstand nicht eingehalten. 4.000 dieser Kontakte dauerten längere Zeit an“, erzählt Elizaveta Piskareva, die bei Zozio für Marketing und Kommunikation verantwortlich ist.
Im Lauf der Zeit habe sich in dem betreffenden Unternehmen durch den Einsatz von KYD die Zahl der Kontakte deutlich verringert. Der Lerneffekt bei den Mitarbeitern, die das Gerät um den Hals tragen, tritt dadurch ein, dass das Warnsystem bei Nichteinhalten des individuell programmierbaren Abstands mit Blinken, Vibration und einem Tonsignal reagiert.
KYD wurde für zwei Szenarien entwickelt, erklärt Elizaveta Piskareva: „Neben der Warnung bei Unterschreiten des Abstands, der bis auf 10 cm genau gemessen werden kann, können die Daten auch auf einer Plattform gespeichert werden. Durch Tag and Track ist es so möglich, Flüsse nachzuvollziehen oder im Fall einer COVID-Infektion alle Mitarbeiter zu informieren, die mit der erkrankten Person in Kontakt waren.“
Den amerikanischen Markt im Visier
KYD ist ein Gemeinschaftsprodukt. Das junge Startup Zozio wurde 2018 von Bastien Triclot, Absolvent der Pariser Ingenieursschmiede Arts et Métiers, gegründet. Um in kürzester Zeit ein Warnsystem entwickeln zu können, griff das fünfköpfige Team von Zozio auf den Design- und Hardware-Spezialisten WizziLab zurück.
Innerhalb von zwei Monaten machten sie aus der Idee ein Produkt. Produktion und Einkauf übernahm die ebenfalls französische Firma Asteelflash mit Hauptsitz in Neuilly Plaisance (Paris). Der Zulieferer, der auf Electronic Manufacturing Services (EMS) und Supply Chain Management spezialisiert ist, wurde 1999 von Gilles Benhamou gegründet und ist heute auf vier Kontinenten – in Europa, Amerika, Afrika und Asien – mit 17 Produktionsstätten vertreten.
Asteelflash beschäftigt weltweit 6.000 Mitarbeiter und verzeichnet einen Jahresumsatz von 969 USD. Tiphanie Picard, Marketing und Kommunikationsmanagerin bei Asteelflash, berichtet: „KYD wird zurzeit europaweit vertrieben. Auch aus Amerika kommen bereits Anfragen. Derzeit arbeiten wir daran, die notwendigen Zulassungen zu erhalten. Da wir Fabriken in Mexiko und den USA haben, sind wir in der Lage, auch für den amerikanischen Markt zu produzieren.“ In Europa verfügt KYD bereits über die erforderliche CE-Zulassung.
Corona oder Lean-Management-Einführung: KYD ist vielseitig
Obwohl Wettbewerber inzwischen ähnliche Produkte eingeführt haben, sticht KYD durch mehrere Merkmale hervor. Es ist nicht nur im Innen-, sondern auch im Außenbereich zu nutzen. Die lange Batterielaufzeit ermöglicht eine Nutzung über fünf Tage, ohne das Gerät aufzuladen. Und auch die sehr exakte Geolokalisation durch UWB-Technologie ist ein Alleinstellungsmerkmal, hebt Tiphanie Picard hervor. „Die Wettbewerbsprodukte bieten diese Vorteile nicht. Wir sind zudem die Einzigen, die Qualität made in France bieten“, sagt sie.
Elizaveta Piskareva verweist auf die mögliche ‘Nachnutzung’: „Da das Gerät reprogrammierbar ist, werden wir es nach Corona auch für andere Anwendungen nutzen können, zum Beispiel für die Einführung von Lean Management oder andere Bereiche der Geolokalisation“, betont sie. Dabei denkt sie auch an Einsatzbereiche außerhalb von Fabriken. Für 79 EUR ist das Gerät über die Webseite www.zozio.tech/en/covid erhältlich.
Zozio SAS
155 Boulevard de l‘Hôpital
75013 Paris
Frankreich
+33 6 35915007
hello(at)zozio.tech
www.zozio.tech