„Wiener Gold sorgt für Stabilität im Portfolio!“

Interview mit Bernhard Hundskarl, Prokurist Controlling und Finanzierung der ViennaEstate Immobilien AG

Wirtschaftsforum: Herr Hundskarl, die ViennaEstate Immobilien AG will Immobilien neu denken und wertschöpfend managen. Welchen Ansatz verfolgen Sie dabei genau?

Bernhard Hundskarl: Vor 17 Jahren ist unser Unternehmen ursprünglich als Ausgründung der Wiener Privatbank in den Markt eingetreten – das starke Zusammenspiel aus Finanzmarkt- und Immobilien-Know-how haben wir uns dabei bis heute bewahrt, was für unser Handeln prägend bleibt. In diesem Rahmen engagieren wir uns vornehmlich im Asset Management, wo wir für private institutionelle Anlegerinnen wie Banken, Versicherungen, Stiftungen oder High Net-Worth Individuals entsprechende Immobilienportfolios mit einem Gesamtvolumen von derzeit 1,2 Milliarden EUR verwalten. Um unseren Kunden sämtliche Leistungen aus einer Hand anbieten zu können, engagieren wir uns auch mit klassischen Gebäude-, Baumanagement- und Maklerleistungen im Markt und handeln zudem im Eigenbuch mit Immobilien.

Wirtschaftsforum: Wie stark ist das Wiener Immobiliensegment, in dem Sie sich engagieren, von den aktuellen Verwerfungen im Zuge der Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank betroffen?

Bernhard Hundskarl: Diese Entwicklungen stellen natürlich eine Zäsur für die ganze Branche dar, denn eine Wiener Immobilie, die im Erwartungswert eine Rendite von 4% p. a. generiert, konkurriert natürlich heute unter deutlich schwierigeren Bedingungen mit einem Bundesschatzbrief. Viele vermögensverwaltende Körperschaften, die in den letzten Jahren Immobilien als Inflations-Hedge erworben haben, stehen nun vor entsprechenden Problemen. Auch die ViennaEstate Immobilien AG hat im Zuge dieser Marktveränderungen Anpassungen vorgenommen und aus einer starken Wachstumsphase heraus im Wege einer konsequenten Liquiditätssicherung die Eigenkapitalquote von 20% auf inzwischen 50% erhöht. Diese Kapitalstärke werden wir auch perspektivisch beibehalten – auch wenn unsere Immobilien aufgrund ihrer vielfältigen Besonderheiten den Marktbewegungen nicht so intensiv ausgesetzt sind wie die meisten anderen.

Wirtschaftsforum: Was unterscheidet die Immobilien der ViennaEstate Immobilien AG dabei von anderen Liegenschaften?

Bernhard Hundskarl: Wir konzentrieren uns vornehmlich auf das sogenannte „Wiener Gold“ – also besonders hochwertige Immobilien innerhalb des Wiener Gürtels mit einem außergewöhnlich alten und schönen Bestand. Der Stadtkern ist ja von den Verwüstungen des 2. Weltkriegs weitgehend verschont geblieben, sodass die Gebäudesubstanz hauptsächlich aus der Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts stammt – wir sprechen hier also von repräsentativen Prachtbauten mit zeitgenössischer Stukatur und großen Entrées, hohen Räumen und Fischgrätparkett. Das ist eine ganz andere Asset-Klasse als Gewerbeimmobilien wie Fachmarktzentren, die man als Anleger ja nicht kauft, weil sie so schön und exklusiv sind. Demzufolge fällt auch die Volatilität in unserem Marktsegment deutlich geringer aus – wir können hier aktuell eine Seitwärtsbewegung ausmachen, aber keine Einbrüche. Gerade in wirtschaftlich turbulenten Zeiten hat also eine alte Weisheit aus der österreichischen Immobilienwirtschaft weiterhin Bestand: Mit Immobilien im Herzen Wiens ist noch niemand reich geworden, aber arm eben auch nicht. Vielmehr handelt es sich hierbei um stabile Investitionsmöglichkeiten, um reich zu bleiben und sich konsequent gegen Risiken abzusichern. In Zeiten volatiler Marktbewegungen ist das natürlich besonders gefragt. Inzwischen können Anlegerinnen ab einem Volumen von ca. 250.000 EUR in entsprechende Vermögenswerte investieren.

Wirtschaftsforum: Welche langfristigen Herausforderungen stehen dabei im Zentrum Ihrer Aufmerksamkeit?

Bernhard Hundskarl: 80% der Wohnungen im Wiener Gürtel werden noch mit Gas beheizt – und über die Prachtboulevards wird man auch perspektivisch kein Fernwärmenetz verlegen können. Die Umsetzung der EU-Taxonomieverordnung wird hier also ein hohes Maß an Fachkompetenz erfordern, das wir uns derzeit intern durch entsprechende Baumanagement-Expertinnen sichern, damit auch bei dieser Sachfrage weder die ViennaEstate Immobilien AG noch unsere Klienten von Dritten abhängig sind.

ViennaEstate Immobilien AG
Janis-Joplin-Promenade 26/OG 7
1220 Wien
Österreich
+43 1 2360155
info(at)viennaestate.com
www.viennaestate.com

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Aktuellste news

Immobilie im Alter: So verwandeln Sie Ihr Haus in finanzielle Sicherheit

Immobilie im Alter: So verwandeln Sie Ihr Haus in finanzielle Sicherheit

Viele Menschen verbinden ihr Eigenheim mit Freiheit und Stabilität – doch im Alter wird die Immobilie oft zur ungenutzten Ressource. Steigende Energiekosten, Instandhaltung und sinkende Renten führen dazu, dass das,…

Wie KI und 3D Mixed Reality Lernen verändern

Wie KI und 3D Mixed Reality Lernen verändern

Die Verbindung aus Künstlicher Intelligenz und 3D-Mixed-Reality revolutioniert Bildung und Training. Lernende tauchen in realistische Simulations- und Erlebniswelten ein, in denen Inhalte nicht nur vermittelt, sondern erlebt werden. Dieses Zusammenspiel…

Die unsichtbare Konstante: wie Glykole als chemischer Motor der globalen Wirtschaft funktionieren

Die unsichtbare Konstante: wie Glykole als chemischer Motor der globalen Wirtschaft funktionieren

Viele chemische Stoffe sind für das Funktionieren der modernen Wirtschaft absolut unverzichtbar, obwohl sie der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt sind. Zu diesen unsichtbaren Motoren gehören die Glykole. Sie sind eine…

Aktuellste Interviews

Beton nach Maß

Interview mit Stephan Radtke, kaufmännischer Geschäftsführer der DUHA Betonfertigteile GmbH

Beton nach Maß

Beton ist vielseitig einsetzbar, formbar, stabil, langlebig, druckfest und auf lange Sicht wirtschaftlich. Gleichzeitig ist seine Herstellung energieintensiv und verursacht nicht unerhebliche Mengen an CO2-Emissionen. Die DUHA Betonfertigteile GmbH aus…

„Wir wollen der Industriestandard für die Wasseraufbereitung werden!“

Interview mit Dr. Christian Göbbert, Managing Director der Nanostone Water GmbH

„Wir wollen der Industriestandard für die Wasseraufbereitung werden!“

Mit einem Keramikfiltrationssystem hat Nanostone Water ein Produkt entwickelt, das Mikroorganismen aus Wasserkreisläufen verlässlich herausfiltert: zur Trinkwasserversorgung, aber auch für vielfältige Industrieanwendungen und die Abwasseraufbereitung. Wie die Technologie genau funktioniert…

Wo Technik unter Spannung steht

Interview mit Markus Garlich, Geschäftsführer der cam GmbH

Wo Technik unter Spannung steht

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau steht unter Druck: Globale Unsicherheiten, steigende Energiekosten und Fachkräftemangel fordern Unternehmen heraus. Gefragt sind flexible Partner, die individuelle Lösungen bieten und zugleich höchste Qualitätsstandards erfüllen.…

TOP