Vorratsgesellschaft kaufen – 5 Learnings aus unserem Praxis-Test

Eine Firma zu gründen bedeutet oft: viel Papierkram, viele Behördengänge, viel Geduld. Gerade bei Kapitalgesellschaften wie der GmbH oder der UG stapeln sich die To-dos ziemlich schnell – von der Erstellung der Gründungsunterlagen über den Notartermin bis zur Eintragung ins Handelsregister. Ein Freund von uns stand genau an diesem Punkt: Die Idee war da, die Motivation groß – aber der offizielle Start kam einfach nicht in Gang. Ämter, Formulare, Wartezeiten.

Also haben wir uns umgesehen: Gibt’s einen Weg, das Ganze abzukürzen, ohne sich dabei auf dünnes Eis zu begeben? Und ja – die Lösung war schnell gefunden: Vorratsgesellschaft. Eine Firma, die zwar offiziell existiert, aber bisher nicht tätig war und einfach übernommen werden kann? Das klang verdächtig praktisch. Also haben wir’s ausprobiert.

So läuft der Kauf einer Vorratsgesellschaft ab

Kurz gesagt: Du übernimmst eine komplett gegründete Firma, bei der alle rechtlichen und bürokratischen Schritte schon erledigt sind – aber noch kein Geschäftsbetrieb stattgefunden hat. Die Gesellschaft ist im Handelsregister eingetragen, das Stammkapital ist eingezahlt, ein Geschäftskonto existiert. Das Unternehmen ist bereit für den Start – nur eben noch ohne Geschichte. Keine Verträge, keine Kunden, keine Umsätze. Quasi ein leeres, aber funktionstüchtiges Gefäß.

Sobald du sie übernommen hast, kannst du loslegen. Verträge abschließen, Aufträge annehmen, Rechnungen schreiben – all das ist sofort möglich. Die sonst oft wochenlange Gründungsphase entfällt komplett.

Angeboten werden Vorratsgesellschaften in verschiedenen Rechtsformen, meistens GmbH oder UG. Welche für dich passt, hängt von deinem Vorhaben ab. Wir haben uns für eine GmbH entschieden – stabil, etabliert und mit ordentlichem Stammkapital.

Wo wir gekauft haben – und was das gekostet hat

Wir haben unsere Vorratsgesellschaft über das Portal gmbh-ug.com gekauft. Dort bekommst du eine übersichtliche Liste aller verfügbaren Gesellschaften, sortiert nach Standort und Rechtsform. Der Preis für eine GmbH lag bei 27.500 Euro. Davon entfielen 25.000 Euro auf das eingezahlte Stammkapital – das du nach dem Kauf komplett nutzen kannst. Die restlichen 2.500 Euro waren für Service und Abwicklung.

Zur Auswahl standen Gesellschaften in Städten wie: • Berlin

  • Bonn
  • Düsseldorf
  • Essen
  • Frankfurt am Main
  • Hamburg
  • Köln
  • Nürnberg
  • München


Die Reservierung selbst lief vollständig online: Standort wählen, Gesellschaft sichern, Unterlagen erhalten – fertig. Innerhalb weniger Minuten war die Reservierung abgeschlossen, kostenlos stornierbar innerhalb von 48 Stunden.

Wie der Ablauf konkret funktioniert hat

Nach der Online-Reservierung kam eine Mail mit allen Unterlagen. Kein liebloses PDF, sondern ein ordentlich geschnürtes Paket: Kopie vom Handelsregisterauszug, Gründungsurkunde, eine Liste der nächsten Schritte. Alles klar strukturiert, verständlich formuliert – kein Behörden-Kauderwelsch, sondern wirklich eine echte Hilfestellung.

Im nächsten Schritt mussten wir die künftigen Geschäftsführer:innen angeben. Auch das lief digital über ein Online-Formular. Name, Adresse, wer unterschreibt – alles ließ sich schnell eingetragen. Danach wurde uns ein fester Ansprechpartner zugewiesen, der den gesamten Prozess begleitet hat. Rückfragen ließen sich so schnell klären. Selbst der Notartermin wurde unkompliziert für uns organisiert. Ein echter Pluspunkt.

Der Unterschied zwischen Vorratsgesellschaft und Online-Shopping

Der Ablauf erinnert im ersten Moment an einen normalen Online-Kauf: klicken, reservieren, Mail bekommen. Aber der Unterschied ist riesig. Hier geht’s nicht um ein T-Shirt, sondern um eine vollwertige Firma – mit echten rechtlichen Konsequenzen.

Der Anbieter war da auch ganz deutlich: Du musst dir im Klaren darüber sein, was du da übernimmst. Steuerliche Pflichten, gesellschaftsrechtliche Verantwortung, Haftung – das alles hängt mit dran. Die Kommunikation war transparent, die Hinweise verständlich erklärt.

Ohne Notartermin geht auch bei einer Vorratsgesellschaft nichts

Der Kauf einer Vorratsgesellschaft muss notariell beurkundet werden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben – egal, wie digital der Rest läuft. Wenn du bereits mit einem Notariat arbeitest, kannst du das angeben. Sonst hilft dir der Anbieter, einen Termin zu organisieren – meist sogar ziemlich kurzfristig. In unserem Fall war der Notar schon eingeplant, und die Unterlagen lagen innerhalb eines Werktags vor.

Beim Termin selbst: Vollmachten und Verträge lagen bereits bereit. Der Notar prüfte, beurkundete, hakte alle wichtigen Punkte ab und innerhalb kurzer Zeit war der Termin vorbei. Dauer: knapp eine Stunde. Danach war alles offiziell – die Gesellschaft war übernommen.

Und wie lange dauert eine „normale“ Gründung?

Wenn du eine GmbH auf dem herkömmlichen Weg gründest, bist du schnell mehrere Wochen beschäftigt. Erst kommen die Gründungsunterlagen, dann der Notartermin. Danach musst du ein Geschäftskonto eröffnen und das Stammkapital einzahlen. Erst wenn das alles steht, kannst du die Eintragung im Handelsregister beantragen – und die lässt oft auch noch auf sich warten.

Je nach Gericht, Region und Auslastung kann das Ganze zwei bis acht Wochen dauern – manchmal länger. Mit einer Vorratsgesellschaft umgehst du all das. Der Notartermin ist der einzige Pflichthaken – danach bist du startklar.

Darauf müssen Käufer einer Vorratsgesellschaft achten

Bevor du dich für eine Vorratsgesellschaft entscheidest, solltest du ein paar Dinge im Hinterkopf behalten:

  • Vorratsgesellschaft ≠ Mantelgesellschaft Eine Vorratsgesellschaft war noch nie geschäftlich aktiv. Eine Mantelgesellschaft kann dagegen Altlasten haben – z. B. alte Verträge oder Schulden. Achte darauf, dass dir vertraglich zugesichert wird, dass es sich wirklich um eine ungenutzte Gesellschaft handelt.
  • Firmenname ändern? Möglich, aber nicht sofort sichtbar Der ursprüngliche Name steht im Handelsregister. Eine Umbenennung ist möglich, aber dauert meist drei bis zehn Werktage. In der Zwischenzeit kannst du mit „künftig: [neuer Firmenname]“ auftreten – das ist absolut üblich und rechtlich unproblematisch.
  • Planung ersetzt der Kauf nicht. Nur weil der Gründungsprozess erledigt ist, heißt das nicht, dass dein Business von allein läuft. Ein Businessplan, eine saubere Finanzplanung und rechtliche Beratung gehören auch hier dazu. Die Vorratsgesellschaft nimmt dir den Papierkram ab – nicht das unternehmerische Denken.


Fazit: Eine Vorratsgesellschaft spart Zeit – nicht die Verantwortung

Die Vorratsgesellschaft hat in unserem Fall genau das erfüllt, was wir gesucht haben: den Einstieg beschleunigen, ohne Umwege oder Stolperfallen. Innerhalb weniger Werktage war die Gesellschaft einsatzbereit. Das Stammkapital stand zur Verfügung und der Geschäftsbetrieb konnte aufgenommen werden.

Aber: Auch wenn vieles schneller geht, bleibt es ein unternehmerischer Schritt mit allen Konsequenzen. Die rechtlichen Pflichten, die strategische Planung und die Verantwortung für den Geschäftsbetrieb kann niemand abnehmen. Wer das im Blick behält, findet in der Vorratsgesellschaft ein starkes Werkzeug – vor allem dann, wenn es zügig gehen muss.

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