Wir gestalten die Zukunft des Online-Shoppings

Interview mit Bernd Vermaaten, Geschäftsführer der solute GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Vermaaten, was ist heute die Kernkompetenz von Solute?

Bernd Vermaaten: Nach wie vor ist billiger.de ein Kernbereich unseres Unternehmens und maßgeblich für unsere Außenwahrnehmung. Aber ebenso wichtig ist für uns der Bereich Performance-Marketing für Online-Shops geworden. Wir haben inzwischen rund 2.000 Online-Shops unter Vertrag.

Wirtschaftsforum: Bleiben wir noch einmal bei billiger.de. Was unterscheidet die Plattform von den zahlreichen anderen Anbietern, die es inzwischen am Markt gibt?

Bernd Vermaaten: Billiger.de bietet eine extrem breite Shop- und Angebotsbasis, mit bis zu 75 Millionen Angeboten auf der Seite und zwischen drei bis vier Millionen Produkten im Preisvergleich. Unsere Kunden schätzen die sehr übersichtliche und nutzerfreundliche Suche. Die Seite ist gut strukturiert, so dass man Angebote und Produkte leicht findet. Entsprechend hoch sind wir im Google-Ranking platziert.

Wirtschaftsforum: Zeichnen sich aktuell bestimmte Trends im Suchverhalten der Kunden ab?

Bernd Vermaaten: Neue Trends sehen wir zurzeit nicht. Aber wir stellen fest, dass der Pharma-Bereich immer wichtiger wird, zum Beispiel Online-Apotheken wie DocMorris oder Shop Apotheke. Wir haben weit über 100 Online-Apotheken im Vergleich.

Wirtschaftsforum: Worauf konzentrieren Sie sich mit Ihren Services rund um das Thema Performance Marketing?

Bernd Vermaaten: Hier geht es um Kampagnen für Online-Shops, mit dem Ziel, deren Abverkäufe zu steigern. Diese Kampagnen spielen wir über unterschiedlichste Kanäle, wie zum Beispiel die Microsoft Suchmaschine, Google, shopping.de, billiger.de, aber auch über bezahlte Kanäle, wie zum Beispiel Google Product Listing Ads. Unser Anspruch ist hochtechnologisch und unser Kampagnen Set-Up durch die Technologie entsprechend automatisiert. Wir legen großen Wert auf Tracking, um die Qualität der Reichweite beurteilen zu können, denn nur so können wir hinsichtlich unserer Bieterstrategie steuern. Unser Technologieansatz unterscheidet uns von vielen anderen Anbietern. Zudem reduzieren wir uns nicht auf einen Kanal, sondern bieten einen Traffic-Mix an, zum Beispiel Google PLA oder Microsoft Advertising. Diesen Mix stellen wir individuell auf den Kunden abgestimmt zusammen. Inzwischen haben wir über 100 strategische Partnerschaften, unter anderem mit t-online.de oder testberichte.de, die unsere Daten nutzen, um für die Kunden die Reichweite zu verlängern. Eine unserer aktuellen Kampagnen ist Thalia.

Wirtschaftsforum: Zurzeit wird das Thema künstliche Intelligenz heiß diskutiert. Welche Rolle spielt das für Sie?

Bernd Vermaaten: Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasend schnell. Viele Trainingsdaten werden durch die User eingepflegt und eine KI lernt schnell. Aber KI kostet auch Geld. Wenn man darauf ein Geschäftsmodell aufbauen möchte, darf man das nicht unterschätzen. Man muss genau berechnen, wie viele Abfragen man sich erlauben kann. Neue Geschäftsmodelle im E-Commerce sind nicht einfach zu rechnen. Es gibt viele Hypes. Aber am Ende des Tages braucht man ein robustes Geschäftsmodell.

Wirtschaftsforum: Wie beurteilen Sie die aktuelle Marktsituation?

Bernd Vermaaten: Die Pandemie hat uns Boomjahre beschert. Das Konsumverhalten war stark auf den E-Commerce fokussiert. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Krieges ist es ruhiger geworden. Es gibt erste Bremsspuren. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld ist herausfordernd, eine Melange aus verschiedenen Faktoren. Zudem können die Menschen wieder stationär konsumieren. Die Wirtschaftspolitik unserer Regierung ist weder wirtschafts- noch industriefreundlich, die Lieferketten sind noch unruhig und die Energiekosten immer noch hoch. Wir werden die zweite Jahreshälfte 2023 genau beobachten und Veränderungen im Konsumverhalten analysieren. Wir legen seit rund zwei Jahren verstärkt den Fokus auf Marktplätze, zum Beispiel auf Amazon. Rund 50% aller Produktsuchen starten inzwischen hier und erreichen die Suchmaschinen gar nicht mehr. Wir haben uns deshalb auch an einem jungen Unternehmen beteiligt, dass mit KI-gestützter Software Kampagnenoptimierung für Verkäufer auf Amazon bietet.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für die zweite Jahreshälfte 2023 vorgenommen?

Bernd Vermaaten: In unserem Bereich ist es sehr wichtig, schnell auf Veränderungen bei Google und Microsoft zu reagieren. Wir halten die Augen offen für neue Geschäftsmodelle, zum Beispiel im Retail Media Bereich. Zudem möchten wir das Thema Marktplatz ausbauen, mit Amazon und eBay Sellern. Hier gibt es noch viele potenzielle Neukunden. Wir werden zudem unsere Dienstleistungen im E-Commerce, die keine Werbedienstleistungen sind, erweitern, zum Beispiel durch technologische Services, wie SaaS oder E-Mail Marketing für Drittvermarktung. Wir verfügen mit solute Mail über eine eigene Kampagnensoftware, die hochperformant und DSG-konform ist.

Wirtschaftsforum: Welches Ziel verfolgen Sie langfristig mit solute?

Bernd Vermaaten: Wir möchten unser Dienstleistungsportfolio langfristig verbreitern und unseren Umsatz und Ertrag um mindestens 20 % steigern. Das sind ambitionierte Ziele, aber wir sind technologisch stark aufgestellt. Zudem stellen wir den Kunden konsequent in den Fokus und richten unsere Kampagnen am Erreichen der Kundenziele aus.

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