Ein smarter Gamechanger

Interview mit Martin Heinz, Vorstandsmitglied der iTAC Software AG

Wirtschaftsforum: Herr Heinz, können Sie kurz erläutern, wofür die iTAC steht?

Martin Heinz: iTAC ist eine Abkürzung für internet technology and consulting. Die Firma wurde 1998 gegründet. Heute sind wir ein international tätiges IT-Unternehmen mit Fokus auf MES/MOM-Lösungen. Dahinter steht die Idee, die digitale Transformation in der Fertigung voranzutreiben und so Menschen, Daten und Systeme miteinander zu verbinden.

Wirtschaftsforum: Das Unternehmen agiert auf einem besonders schnelllebigen Markt. Wie sah die Entwicklung bis heute aus?

Martin Heinz: Die iTAC wurde aus einem Bosch-Standort in Limburg herausgegründet, wo der Schwerpunkt auf der Fertigung elek-tronischer Komponenten für die Telekommunikation lag. Es waren schon damals sehr komplexe Aufgaben und die Digitalisierung der Produktion war ein wichtiges Ziel. Dabei ging es zum Beispiel darum, manuelle Schnittstellen durch Technologien zu ersetzen, um leistungsstärker und schneller zu werden. 1999 gab es das erste Go-live beim Kunden. Im Fokus stand hier die Software ‘easy works’, die im Laufe der Zeit um immer mehr Funktionen erweitert wurde und 2005 in iTAC.MES.Suite umbenannt wurde. 2000 gab es erste Investoren und Partner, die weiteres Wachstum ermöglichten, national und international. 2004 wurden Standorte in China und den USA gegründet, um Kunden vor Ort zu unterstützen und den Vertrieb eigenständig zu verantworten. Ein wichtiger Meilenstein war die Übernahme durch die Dürr Systems AG 2015, durch die sich neue Möglichkeiten ergaben. Heute profitieren wir davon, das Dürr Environment weltweit nutzen zu können.

Wirtschaftsforum: Von easy works zu iTAC.MOM.Suite. Wie sieht das Portfolio nach mehr als 25 Jahren aus?

Martin Heinz: MES und MOM sind die tragenden Säulen unseres Angebots. MES, Manufacturing Execution System, wurde 2005 auf den Markt gebracht und ist eine Software, mit der Unternehmen ihre Fertigung organisieren. MOM, Manufacturing Operations Management und seit 2021 auf dem Markt, ist breiter aufgestellt und stellt mehr Funktionen bereit, beginnend mit der Simulation bis hin zu analytischen Ansätzen, wie Daten, die im System sind, auch über KI nutzbar gemacht werden können und Mehrwerte generieren können. Mit unseren Produkten wollen wir nicht nur Transparenz schaffen; wir möchten die Produktion steuern, und zwar genau in dem Moment, in dem sie stattfindet. Wir möchten Kunden ein Steuerungselement an die Hand geben, das in der Lage ist, Fehler zu vermeiden.

Wirtschaftsforum: Was ist das Besondere an den Lösungen?

Martin Heinz: Mit MOM und MES gehen wir konsequent den Weg in Richtung Industrie 4.0. Wir haben Intelligenz auf der Seite unseres eigenen Systems und liefern Informationen an Maschinen, Prozesse und Menschen. Ziel ist die End-to-End-Digitalisierung in der smarten Produktion.

Wirtschaftsforum: Sie sprachen von der Automobilbranche als Zielgruppe. Wer sind die Kunden der iTAC?

Martin Heinz: Unsere Lösungen wenden sich an Unternehmen aus dem Bereich der diskreten Fertigung, unabhängig von der Branche. Das können Automobilunternehmen, Haushaltswarenhersteller oder Medizintechnikunternehmen sein. Sechs der zehn größten Automobilzulieferfirmen gehören zu unseren Kunden. Bei unseren Lösungen handelt es sich um standardisierte Systeme, die über Konfigurationen an die verschiedenen Branchen angepasst werden können.

Wirtschaftsforum: Gibt es etwas, das Sie als besondere Stärke der iTAC sehen?

Martin Heinz: Die iTAC ist in der Lage, über alle Prozesse hinweg Kundenanforderungen zu verstehen und in Prozesse zu übersetzen, die wir gemeinsam mit den Kunden implementieren. Wir sprechen die gleiche Sprache wie unsere Kunden, das ist ganz wichtig. Der Erfolg eines Projekts ist immer auch von Personen abhängig und da spielt das Thema Sprache eine zentrale Rolle. Unser Erfolg ist nicht zuletzt das Resultat unseres Wertesystems, das geprägt ist von Werten wie Belastbarkeit, Zuverlässigkeit und Vertrauen. Diese Werte leben wir nach außen und innen.

Wirtschaftsforum: Das heißt, es gibt einen bestimmten Spirit im Unternehmen?

Martin Heinz: Wir verstehen uns auf jeder Ebene als Teamplayer, auch auf der Managementebene, denn wir sind schließlich auch Teil des Teams. Allein kann niemand Großes bewegen. Wir verstehen uns gesamtheitlich als ein Motor mit Getriebe.

Wirtschaftsforum: Wohin soll für iTAC die Reise in Zukunft gehen?

Martin Heinz: Weil wir Innovation brauchen, wollen wir weiterhin neugierig bleiben, Lust auf neue Themen haben und mutig agieren. Mit der iTAC.MOM.Suite und ihrer komplett neuen Technologie haben wir diesen Mut bereits in der Vergangenheit bewiesen. Mit der Entwicklung haben wir in der Coronazeit begonnen; wir haben antizyklisch investiert und diese mutige Vorgehensweise hat sich ausgezahlt. Auch wenn wir mit der iTAC schon viel erreicht haben, haben wir noch einen spannenden Weg vor uns.

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