Strom- und Gasverbrauch im ersten Halbjahr gesunken

Strom- und Gasverbrauch im ersten Halbjahr gesunken

In der ersten Hälfte des heutigen Jahres ist der Stromverbrauch in Österreich im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres um 1,8 Prozent (643 Gigawattstunden) auf 34.414 Gigawattstunden (GWh) gesunken. Einen starken Rückgang gab es vor allem bei den Industriebetrieben, aber auch beim Stromeigenbedarf der Kraftwerke sank der Stromverbrauch. Die Abgabe von Strom im öffentlichen Netz ging um 0,9 Prozent (262 GWh) auf 30.151 GWh zurück. „Bei den Haushalten sorgte vor allem der milde Winter für einen geringeren Stromverbrauch, temperaturbereinigt wäre der Verbrauch der Haushalte ansonsten auf Niveau des Vorjahres gelegen“, erklärt Martin Graf, Vorstand des Strom- und Gasregulators E-Control. „Bei den Haushalten bedarf es daher zukünftig stärkerer Anstrengungen“, betont Graf, denn das Wetter werde nicht jedes Jahr mitspielen. Ob diesbezüglich das Anfang 2015 in Kraft tretende bundesweite Energieeffizienzgesetz helfen werde, bleibe abzuwarten. „Welche Wirkung das Gesetz hat, wird man im nächsten Jahr beurteilen können“, sagt Graf.

Weniger Strom erzeugt

Die Stromproduktion ging in Österreich im ersten Halbjahr um 14,6 Prozent (5.225 GWh) auf 26.762 GWh Strom zurück. Laufwasserkraftwerke produzierten aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr schlechteren Wasserdargebots im ersten Halbjahr um 15,1 Prozent weniger Strom, wobei die Erzeugung im ersten Quartal um 21,3 Prozent und im zweiten Quartal um 10,5 Prozent geringer war als im Vorjahreszeitraum. „Das Wasserdargebot lag im ersten Halbjahr zwar nur um 6 Prozent unter dem langjährigen Mittelwert, die Bilanz fällt aber vor allem im Vergleich zur relativ guten Wasserführung in der ersten Hälfte des Vorjahres schlechter aus“, erklärt Martin Graf. Die Speicherkraftwerke erzeugten um 11,1 Prozent und die Wärmekraftwerke um 24,9 Prozent weniger Strom als im Vorjahr. Trotz des im Jahresvergleich geringeren Wasserdargebots sind die großen Pumpspeicher gut gefüllt. Ende Juni waren in den Großspeichern 1.756 GWh gegenüber 1.447 GWh im Juni des Vorjahres vorrätig, was einem Füllungsgrad von rund 55 Prozent gegenüber 45 Prozent entspricht.

Mehr Strom importiert

Die geringere heimische Stromerzeugung im ersten Halbjahr wurde durch höhere Stromimporte ausgeglichen. „Bereits im gesamten Vorjahr sind die Stromimporte gestiegen. Diese Entwicklung setzt sich nun fort. In der ersten Jahreshälfte haben die Stromimporte nochmals deutlich zugenommen“, erläutert E-Control-Vorstand Walter Boltz. Die Nettoimporte nahmen um 24,3 Prozent (2.786 GWh) zu, die Netto-Stromexporte dagegen gingen um 18,7 Prozent (1.769 GWh) zurück. Eine bedenkliche Entwicklung sieht Boltz darin nicht: „Österreich profitiert bei den Importen von den aktuell niedrigen Großhandelspreisen und der Marktsituation in Deutschland. Daher sind die Importe für uns auch ökonomisch sinnvoll“, betont Boltz.

Erdgasverbrauch im ersten Halbjahr um 15 Prozent niedriger

Der Erdgasverbrauch ging in der ersten Jahreshälfte weiter zurück. Die Abgabe an Endkunden sank um 15,1 Prozent (7.435 GWh) auf 41.958 GWh. „Das ist der zweitniedrigste Halbjahresverbrauch seit Beginn der Liberalisierung“, betont Walter Boltz. „Hauptgrund für den niedrigeren Gasverbrauch war der milde Winter, wodurch weniger Gas zum Heizen nötig war.“ Zudem wurde deutlich weniger Gas für die Erzeugung von Strom eingesetzt. Aufgrund der aktuellen Marktsituation (hohe Gaspreise im Einkauf, niedrige Strompreise an der Börse) ging die Stromproduktion in Gaskraftwerken im ersten Halbjahr um knapp ein Drittel zurück. Auch ohne Temperatureffekte wäre der heimische Gasverbrauch deutlich zurückgegangen, betont Boltz. „Bereinigt um die direkten und indirekten Temperatureinflüsse bei Heizung und Kraftwerkseinsatz wäre der inländische Gasverbrauch im ersten Halbjahr um rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken.“

Aktuellste news

Motivation am Arbeitsplatz

Neue Perspektiven der Mitarbeitermotivation: Wie aktuelle Innovationen die Arbeitswelt bereichern

Motivation am Arbeitsplatz

Motivation am Arbeitsplatz ist in Unternehmenskreisen ein zentrales und dauerhaft relevantes Thema. Gerade in Zeiten des Wandels und der veränderten Arbeitsbedingungen steigt der Bedarf nach kreativen Ansätzen, um der inneren…

Visoric zeigt XR-Industrieanwendung beim Festival der Zukunft im Deutschen Museum

Visoric zeigt XR-Industrieanwendung beim Festival der Zukunft im Deutschen Museum

Wie lässt sich Montagearbeit durch Mixed Reality verständlicher, effizienter und immersiver gestalten? Beim Festival der Zukunft am Deutschen Museum präsentiert Visoric am 5. und 6. Juli 2025 eine interaktive XR-Demonstration…

Die Zukunft der Kundenkommunikation mit KI

Die Zukunft der Kundenkommunikation mit KI

Die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden kommunizieren, verändert sich rasant. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine zentrale Rolle und revolutioniert traditionelle Callcenter.…

Aktuellste Interviews

„Camping muss komfortabel sein!“

Interview mit Michael Krämer, Geschäftsführer der CAMPWERK GmbH

„Camping muss komfortabel sein!“

Camping war schon immer eine große Leidenschaft von Michael Krämer, aber die Produkte, die es auf dem Markt gab, haben ihm nie gefallen. Das wollte der ausgebildete Informatiker mit seinem…

Wie eine Käserei Agilität und Herkunft verbindet

Interview mit Sylvia Maria Schindecker, Geschäftsführerin der VÖCKLAKÄSEREI eGen

Wie eine Käserei Agilität und Herkunft verbindet

Tradition, Qualität und regionale Verbundenheit: Die VÖCKLAKÄSEREI eGen im oberösterreichischen Pöndorf zählt zu den letzten ihrer Art. Als genossenschaftlich organisierter Betrieb mit bäuerlichen Eigentümern steht sie für handwerkliche Käseherstellung aus…

Was Maschinen können, beginnt beim Menschen

Interview mit Maximilian Schmidt, Geschäftsführer der Kiesel GmbH

Was Maschinen können, beginnt beim Menschen

Ob Glasfaserausbau, Großbaustellen oder Recyclingzentren – ohne leistungsfähige Maschinen kommt heute keine Infrastrukturmaßnahme mehr aus. Die Kiesel GmbH aus Baienfurt gilt als eines der führenden Familienunternehmen im Bereich Baumaschinenhandel und…

TOP