Der größte Transformationsprozess seit der Wende
Interview mit Tom Jahn, Geschäftsführer der Holz Hess GmbH
Die letzte große betriebliche Veränderung der Holz Hess GmbH, die schon lange als verlässlicher Hersteller von Holztüren und -fenstern im Erzgebirge tätig ist, verortet Geschäftsführer Tom Jahn im Jahr 1990, als das Unternehmen seine Produktionsabläufe auf industrielle Fertigungsprozesse umstellte. „Die Mengen, mit deren Herstellung Holz Hess damals beauftragt wurde, nahmen immer weiter zu – und 50 oder gar 100 Fenster lassen sich in gleichbleibend hoher Qualität nur noch im Rahmen einer stringenten Serienfertigung produzieren und nicht mehr, wie zuvor geschehen, als Einzelstücke“, erläutert Jahn den Hintergrund dieser Entscheidung, die die nächsten 30 Jahre der Geschäftstätigkeit des Traditionsbetriebs prägen sollte.
Jahn selbst engagiert sich seit Anfang 2022 im Unternehmen und sieht Holz Hess heute vor einer ähnlich tiefgreifenden Veränderung wie zur Wendezeit: „Wir müssen jetzt dringend investieren, weil in den letzten 25 Jahren schlicht zu wenig passiert ist“, ist für den Geschäftsführer klar: „Sowohl räumlich als auch maschinell und strukturell müssen wir uns von Grund auf modernisieren, um angesichts der zahlreichen neuen Herausforderungen langfristig im Markt bestehen zu können. Natürlich spielt dabei auch die Digitalisierung eine zentrale Rolle.“
Über seine Verbindungen zur Technischen Universität Chemnitz, zur Wirtschaftsförderung Erzgebirge und anderen spezialisierten Unternehmen kann Holz Hess dabei auf wichtige externe Impulse zugreifen.
Angesichts steigender Rohstoffpreise, durcheinander geratener Lieferketten und einer allgemein sinkenden Nachfrage in der Baubranche mögen die Rahmenbedingungen für einen derart tiefgreifenden Transformationsprozess nicht ideal klingen. Doch Jahn ist überzeugt, dass die wichtigste Ressource im Mut und Engagement seiner Mitarbeiter liegt – und an dieser Stelle sieht er beste Voraussetzungen für sein Unternehmen.
Der Bezug zur Region ist nie verloren gegangen
„Wir binden die Mitarbeiter viel stärker in alle Unternehmensprozesse ein als früher“, erläutert Jahn. „Uns ist es wichtig, dass sich jeder als Teil des großen Ganzen fühlen und voller Überzeugung sagen kann: Ich mache das für uns als Unternehmen, und nicht nur für meinen Chef.“ Nur so könne das Unternehmen auf Dauer flexibler, leistungsfähiger und schneller werden. Eine besondere Bedeutung hat dabei auch der enge Bezug zur Heimatregion: „Tim Lenk, mein Partner in der Geschäftsführung, stammt aus dem Ort und kennt viele Mitarbeiter persönlich. So entsteht eine ganz andere Arbeitsatmosphäre als etwa in einem Konzern.“
Holz Hess GmbH
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Deutschland
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