Markitech als Wachstumsschlüssel – warum reine Dienstleistung keine Zukunft hat

„Je größer das Projektvolumen, desto mehr Personal wird nötig — das Modell skaliert schlicht nicht mit," weiss Joshua Martinez Hartmann, Gründer von bundesweit.digital und Markitech-Visionär aus eigener Erfahrung. Als Entwickler digitaler Marketing- und Business-Lösungen hat sein Unternehmen diesen Wandel selbst vollzogen und fokussiert sich heute auf technologiegetriebene, automatisierte Systeme. Die Konsequenz: mehr Kunden führen nicht automatisch zu mehr Gewinn, sondern zu wachsender Abhängigkeit von knappen Ressourcen und steigender Komplexität.

Die Herausforderung zeigt sich in den Zahlen: Eine Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft beschreibt, dass der Fachkräftemangel den Beschäftigungsaufbau in Digitalisierungsberufen bremst. Im Jahr 2026 könnten knapp 106.000 qualifizierte Arbeitskräfte in diesem Bereich fehlen. Das wäre mehr als der bisherige Höchststand von fast 100.000 im Jahr 2018. Der Wirtschaftsatlas 2024 der Heinrich-Böll-Stiftung prognostiziert eine Lücke von 7 Millionen Arbeitskräften bis 2035. Dieses strukturelle Defizit lässt sich nicht allein durch klassische Personalstrategien schließen - hier braucht es einen systematischen Strategiewechsel.

Markitech definiert: Der systemische Bruch mit der alten Logik

Was genau versteht man unter dem Begriff "Markitech"? Es handelt sich um die strategische Integration von Marketing-Expertise mit fortschrittlichen Technologien wie Automatisierung, KI und Plattformlösungen. Im Kern geht es dabei nicht um den Ersatz menschlicher Arbeitskraft, sondern um deren strategische Erweiterung.

„Technologie wird nicht additiv gedacht, sondern integrativ — sie ersetzt nicht, sie erweitert," verdeutlicht Martinez Hartmann diesen Ansatz. Der entscheidende Unterschied liegt im Fokus: Während klassische Digitalisierungsvorhaben oft bei der Optimierung kreativer Prozesse beginnen, konzentriert sich Markitech auf die produktive Infrastruktur, die reproduzierbare Ergebnisse ermöglicht.

Diese Neuausrichtung ist ein entscheidender Blickwechsel: weg von projektbasiertem Denken hin zu produktorientierten Lösungen. „Wer jedes Mal bei null anfängt, verliert irgendwann gegen die, die Lösungen standardisiert haben," warnt Joshua Martinez Hartmann. Der Kern des Wandels liegt in der Erkenntnis, dass Dienstleistungen mit ihrer Erbringung enden, während Produkte auf Wiederverwendbarkeit und kontinuierliche Weiterentwicklung ausgelegt sind.

Vom Projekt zum Produkt: Warum Skalierbarkeit eine Architektur braucht

Der Schlüssel zum erfolgreichen Übergang liegt in der systematischen Entwicklung einer skalierbaren Architektur. „Erst als wir begonnen haben, wiederverwendbare Systeme zu bauen, wurde Wachstum real," berichtet Martinez Hartmann über die Transformationsphase seines Unternehmens.

Derartige Erkenntnisse spiegeln sich auch am Erfolg globaler Marktführer wider. Unternehmen wie Sephora, Amazon, Netflix und Nike nutzen integrierte Technologielösungen und personalisierte Kundenerlebnisse, um in dynamischen Märkten nachhaltig zu wachsen.

Das Fundament dieser neuen Architektur bilden drei tragende Elemente:

  • Modularität: Komponenten werden so entwickelt, dass sie in verschiedenen Kontexten wiederverwendbar sind
  • Automatisierung: Repetitive Prozesse werden durch intelligente Workflows ersetzt
  • Ergebnisorientierung: Das Hauptgewicht liegt auf messbaren Outcomes statt auf Aktivitäten


„Wer wachsen will, braucht Infrastruktur, keine improvisierten Prozesse", bringt der Experte von bundesweit.digital es auf den Punkt.

Faktisch manifestiert sich diese Infrastruktur in standardisierten Prozessen, intelligenten Automatisierungen und einer konsequent plattformorientierten Architektur. Statt weiterhin einzelne Projekte umzusetzen, werden heute eigenständige Softwareprodukte entwickelt, die klassische Marketing- und Unternehmensprozesse transformieren und dabei skalierbar bleiben. Somit hat das Unternehmen den Wandel von einer klassischen Digitalberatung hin zu einem Anbieter von technologiegetriebenen Marketing- und Business-Lösungen vollzogen.

KI als Lösung des Ressourcenproblems

Eine zentrale Rolle im Markitech-Konzept spielt der strategische Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Bei der Einführung von KI-Systemen steht häufig zunächst eine emotionale Barriere im Raum: "Nimmt KI meinen Job weg?" Die Praxis zeigt jedoch eine gegenteilige Entwicklung.

„In Wahrheit wird KI zum Rettungsanker — sie fängt das ab, was wir personell ohnehin nicht mehr leisten können," erklärt Martinez Hartmann die pragmatische Notwendigkeit dieses Schritts.

Angesichts des prognostizierten Fachkräftemangels von 7 Millionen Arbeitskräften in Deutschland bis 2035 (siehe Studie Heinrich-Böll-Stiftung) wird KI zunehmend vom optionalen Effizienzfaktor zum existenziellen Skalierungselement. Dabei zeigt sich ein paradoxer Effekt: Je stärker KI Routineaufgaben übernimmt, desto wertvoller werden die strategischen und kreativen Fähigkeiten der Mitarbeitenden. KI entlastet von Routine – und schafft Raum für innovatives Denken. Diese These wird auch durch mehrfache Studien der Boston Consulting Group bestätigt: Firmen, die bei der Einführung von KI führend sind, erzielen erhebliche zweistellige Zuwächse bei Umsatz und betrieblicher Effizienz, wobei die branchenspezifischen Steigerungen in bestimmten Funktionen wie Vertrieb und Marketing oft über 30 % liegen.

Digitale Transformation beginnt mit Aufklärung – nicht mit Tools

Bei aller technologischen Innovation bleibt ein maßgeblicher Erfolgsfaktor oft unterbelichtet: die kulturelle Dimension der Transformation. Technik allein genügt nicht – ein substanzieller Kulturwandel ist nötig, um die Potenziale tatsächlich zu heben.

„Erst als wir KI-Nutzung verpflichtend machten UND schulten, wurde sie angenommen," berichtet Joshua Martinez Hartmann aus der Praxis. Diese Erfahrung untermauern auch verschiedenen Studien der Management- und Strategieberatung Deloitte, wonach unzureichende kulturelle Anpassung wichtigster Faktor für die Misserfolgsquote von 70 % aller digitalen Transformationsprojekte ist (Digital Transformation & Mapping Digital Transformation Value).

Drei Schlüsselelemente machen den Unterschied:

  • Systematische Aufklärung über Potenziale und Grenzen der Technologie
  • Praxisnahes Training mit unmittelbarem Bezug zur täglichen Arbeit
  • Begleitete Einführung mit kontinuierlichem Feedback und Anpassung


Was bundesweit.digital in diesem Kontext besonders auszeichnet, ist die konsequente Eigenanwendung: Sämtliche Tools werden aus der eigenen operativen Praxis heraus entwickelt und zuerst intern eingesetzt, bevor sie Kunden angeboten werden. Dieses praxisnahe Vorgehen führt zu Lösungen, die sowohl technisch funktionieren als auch kulturell adaptierbar sind.

Zukunftsformel: Infrastruktur + Tech-Logik = Wachstum

Die Erkenntnis, die sich durch alle erfolgreichen Transformationsbeispiele zieht, lässt sich in einer einfachen Formel zusammenfassen: Nachhaltige Skalierung entsteht durch die Kombination aus robuster Infrastruktur und integrierter Technologielogik.

„Skalierung ist Architektur, nicht Aktion," fasst Joshua Martinez Hartmann zusammen. Diese fundamentale Einsicht markiert den Unterschied zwischen taktischer Digitalisierung und strategischem Markitech-Ansatz. Dienstleistungen werden Teil des Geschäfts bleiben – aber nicht mehr das Zentrum bilden. Sie werden zum Element eines größeren, technologiegetriebenen Ökosystems. Der Weg zur Skalierung führt nicht über mehr vom Gleichen, sondern über eine tiefgreifende Neuausrichtung des Geschäftsmodells. Markitech ist dabei der Schlüssel zu dauerhaftem, nachhaltigem Wachstum in einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft.

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