„Große Vermögen von Multimillionären erfordern eine maßgeschneiderte Betreuung“ - Jens Steinhagen über Vermögensschutz in kritischen Zeiten

Jens Steinhagen, Inhaber von Steinhagen Consulting, ist ein führender Experte und Vortragsredner für Rücklagen- und Vermögensschutz mit einer 35-jährigen Erfahrung im Finanzwesen. Der Vorsitzende des Bundes deutschen Vermögensschutzes im Interview.

Herr Steinhagen, Sie beraten insbesondere auch Multimillionäre in Fragen des Vermögensschutzes. Wie gelingt es Ihnen, das Vertrauen dieser sehr anspruchsvollen Mandanten zu gewinnen?

Jens Steinhagen: Vertrauen entsteht nicht über Nacht. In diesem Segment arbeiten wir mit Menschen, die es gewohnt sind, täglich Entscheidungen von großer Tragweite zu treffen. Sie haben ein Gespür für Substanz. Mir ist wichtig, ihnen nicht mit vorgefertigten Konzepten zu begegnen, sondern zuzuhören und ihre Situation vollständig zu erfassen. Diskretion spielt dabei eine zentrale Rolle und natürlich Verlässlichkeit. Ich habe seit über 20 Jahren die gleiche Handynummer und bin ohne Zwischenpersonen jederzeit und direkt für meine Mandanten erreichbar. Ich achte und wertschätze jeden meiner Mandanten gleichermaßen und habe großen Respekt vor den aufgebauten Lebenswerken. Wer sein Vermögen schützen möchte, sucht keine Bühne, sondern einen Berater, der still, verlässlich, diskret und unabhängig im Hintergrund agiert. Meine Mandanten spüren sehr schnell, dass ich mit Herzblut und Leidenschaft Vermögenswerte schütze und ein für Sie passendes strategisches Konzept erarbeite, welches dann passt wie ein Maßanzug. Mein eigener Anspruch an mich selbst ist dabei sehr hoch.

Was zeichnet Sie in diesem Feld besonders aus?

Jens Steinhagen: Vermögensaufbau und -sicherung sind extrem persönliche Themen; ich habe einen großen Erfahrungswert in beiden Gebieten. In zwei Jahrzehnten habe ich Menschen geholfen ihre Vermögen strukturiert aufzubauen. Vor 15 Jahren habe ich die Seiten gewechselt und mich seitdem ausschließlich der Sicherung von aufgebauten Vermögenswerten verschrieben. Meine Mandanten sind alle individuell und unterschiedlich, nur in einem Punkt sind sie gleich: sie suchen nicht nach standardisierten Finanzprodukten und -beratern, sondern nach einem Partner, der ihre individuelle Situation versteht und ernst nimmt. Genau das ist mein Anspruch. Da ich selbst über viele Jahre erfolgreich in der Spitze der deutschen Finanzindustrie gearbeitet habe, weiß ich, dass die „Luft des Vertrauens“ dort oben dünn ist und man kaum jemanden in seine persönliche Situation einweiht. Ich verbinde jahrzehntelange Erfahrung in Finanzfragen mit einem höchsten Maß an Verschwiegenheit. Es geht schließlich um das Lebenswerk meiner Klienten – und das behandle ich, als wäre es mein eigenes.

Wie sieht diese individuelle Beratung in der Praxis aus?

Jens Steinhagen: Jeder Kunde bringt andere Voraussetzungen mit: familiäre Verpflichtungen, berufliche Hintergründe, persönliche Wünsche. Deshalb entwickle ich keine Lösungen von der Stange, sondern maßgeschneiderte Konzepte. Ich nehme mir viel Zeit, um die Ausgangssituation zu verstehen und prüfe dann, wie sich Chancen und Risiken bestmöglich austarieren lassen. Es geht bei meinem Ansatz immer um einen besseren, wirksameren oder noch mehr zu Ende gedachten Schutz von Vermögenswerten, immer um höhere Sicherheiten, weniger um die Renditeerhöhung. Sollte ich feststellen, dass ich keine signifikante Wirksamkeit bei einer Familie erreichen kann, lehne ich das Mandat auch schon einmal ab. Diesen kompromisslosen, ehrlichen und individuellen Ansatz schätzen meine Mandanten sehr. Ich arbeite diskret im Hintergrund und sorge dafür, dass meine Klienten ein beruhigendes Gefühl haben: ihr Vermögen ist nicht nur gewachsen, sondern jetzt auch so abgesichert, dass es für die eigene Zukunft und auch kommenden Generationen Bestand bietet.

Warum glauben Sie, dass gerade Sie dafür geeignet sind, das Kapital dieser speziellen Mandanten in Krisenzeiten zu schützen?

Jens Steinhagen: Drei Punkte, die ich hier für entscheidend sehe. Erstens bin ich von außen betrachtet wohl selbst auch ein bisschen speziell (lacht). Der größte Beweis liegt wohl im zweiten Punkt, dem Vertrauen, welches mir mittlerweile viele hunderte sehr reiche und wohlhabende Familien geschenkt haben und das ich über Jahrzehnte erfüllt habe. Aber irgendwann fängt ja auch der gefragteste Berater mal mit seinen ersten Mandanten an und da hat mich einfach das Glück des Tüchtigen begleitet.

Drittens verfüge ich neben meiner fachlichen Expertise im Finanzwesen über eine Erfahrung, die in dieser Branche alles andere als gewöhnlich ist: die eines Kampfjetpiloten. In diesem Beruf ist man es gewohnt, kritische Bedingungen oder drohende Gefahren nicht kleinzureden, sondern mit radikaler Akzeptanz anzunehmen und zuverlässige Entscheidungen zu treffen. Diese besondere Fähigkeit, mögliche Risiken schneller als andere zu antizipieren, Gefahren die daraus entstehen können zu erkennen und Handlungsoptionen durchzuspielen, übertrage ich heute auf die Sicherung von Vermögenswerten. Es liegt auf der Hand, wer große Werte schützen will, braucht Strategien, die auch im nicht so oft vorkommenden „Worst Case“ funktionieren.

Das klingt nach einer ungewöhnlichen Kombination. Sind die Strategien im Finanzsektor tatsächlich vergleichbar mit denen, die im Cockpit Leben retten können?

Jens Steinhagen: Ja, durchaus und mehr als man auf den ersten Blick denken könnte. In beiden Bereichen geht es darum, gefährliche Szenarien zu antizipieren, bevor sie Realität werden. Ein Pilot trainiert Notfälle und mögliche Gefahrensituationen so lange auf dem Flugsimulator, bis die Reaktion im Ernstfall instinktiv sitzt und er der Gefahr entkommt.

Der von mir mitentwickelte RüVER®-Stresstest ist genau aus diesem Wissen entstanden und könnte auch den Namen „Vermögensschutz-Simulator“ tragen. Wir simulieren politische Eingriffe, Währungsschocks oder Marktverwerfungen und prüfen, wie robust die Vermögensstrukturen meiner Mandanten sind. So können wir im Vorfeld Lösungen implementieren, die auch in schwersten Krisenzeiten wie Währungsreformen, Transferunionen, Lastenausgleichsabgaben, Goldverboten und sogar bei Kriegen Stabilität bieten. Die größte Gemeinsamkeit in beiden Welten ist das Ziel: Eine sichere Landung, egal wie turbulent die Zeiten sind.

Welche Strategien setzen Sie in der Praxis dafür ein, um große Vermögen zu sichern?

Jens Steinhagen: Es beginnt immer mit einer gründlichen Analyse. Ich schaue mir die Struktur des bestehenden Vermögens an, bewerte Risiken wie Überregulierung, mögliche staatliche Eingriffe aufgrund existierender Gesetze oder systemische Krisen, übliche Marktrisiken und wachsende geopolitische und immer vorhandene Produktrisiken. Dann entwickeln wir Szenarien, wie das Vermögen auf diese Stressfaktoren reagieren würde. Dieses Vorgehen nenne ich „Stresstests für Vermögen“. Das ist vergleichbar mit dem Flugsimulator für Jetpiloten oder den Belastungsprüfungen in der Bankenwelt. Das heißt konkret, wir durchleuchten mit unserem RüVER®-Stresstest (RüVER steht dabei für Rücklagen- und Vermögensschutz) die Vermögensstruktur des Mandanten unter realitätsnahen Krisenszenarien und zeigen damit auf, ob die Rücklagen im Portfolio wirklich stabil sind. Dabei werden 10 Krisenarten, 54 Eskalationsstufen und die aktuell fünf bedrohlichsten Risiken einbezogen. Daraus entstehen wiederum Maßnahmen, Möglichkeiten und Handlungsoptionen für meine Mandanten, die wir im Gespräch durchspielen. Hier erkennen meine Mandanten oft, dass viele der bedrohlichen Risiken erst in den letzten zwei Jahrzehnten entstanden sind und dass sich viele mögliche Bedrohungen mit relativ einfachen Maßnahmen abwehren lassen.

Ich möchte jetzt hier nicht all meine Expertise in die Öffentlichkeit stellen, aber drei wichtige Maßnahmen kann ich kurz anreißen. Dazu zählen die funktionale Diversifikation, anstelle der sonst üblichen klassischen Diversifikation. Die Schaffung von rechtlich abgesicherten Eigentumsstrukturen, besonders bei den mobilen Vermögenswerten und eine bewusste internationale Mischung aus liquiden Mitteln, mobilen und immobilen Sachwerten und unternehmerischen Beteiligungen.

Wie unterscheiden Sie sich damit von klassischen Vermögensberatern?

Jens Steinhagen: Ich habe einen komplett anderen Blickwinkel auf die Vermögenswerte meiner Mandanten. Klassische Vermögensberater konzentrieren sich im Schwerpunkt auf Renditefragen und den weiteren Aufbau des Vermögens. Ich betrachte alle Teile eines Vermögensportfolios immer aus dem Sicherheitsaspekt und wo die Gefahren für Vermögensverluste lauern. Zu mir kommen Familien, die Vermögenswerte bereits aufgebaut haben und die den Schwerpunkt nun auf die Absicherung dieser Vermögen legen möchten. Sie machen sich Sorgen aufgrund veränderter Wirtschaftslagen, Handelskriegen, Zollstreitigkeiten und geopolitischer Eskalationen. Sie möchten ihre Vermögen eher vor schleichender Erosion und plötzlichen Verlusten bewahren. Sie verzichten lieber auf ein paar Renditepunkte zugunsten der Sicherheit. Meine Mandanten erwarten ein möglichst politikunabhängiges Schutzsystem. Deshalb setze ich verstärkt auf Strategien, die nicht vom Wohlwollen einzelner Staaten oder gerade amtierender Regierungen abhängen. Dazu gehört auch, gezielt rechtlich zulässige Strukturen außerhalb des unmittelbaren Zugriffs von Behörden zu nutzen und Vermögenswerte so zu gestalten, dass sie auch in Krisenzeiten Bestand haben und man jederzeit, von jedem Ort der Welt auf sie zugreifen kann.

Viele vermuten, dass Edelmetalle und Immobilien dabei eine Rolle spielen. Ist das so?

Jens Steinhagen: Selbstverständlich sind Edelmetalle und Immobilien zwei Sachwerte, die eine bedeutende Rolle für den Vermögensschutz spielen, aber nicht in der vereinfachten Form, wie man sie in Ratgebern liest, der Goldhändler „um die Ecke“ sie anpreist oder der Immobilienmakler sie vermarktet.

Auch hier gibt es viele Aspekte der Sicherheit zu beachten. Ein reines Hortungskonzept in Form von Goldbarren und Nennwertmünzen reicht lange nicht aus. Dies könnte sich in bestimmten Situationen sogar zum Gegenteil verkehren und Handlungsspielräume verengen oder sogar zu massiven Vermögensverlusten führen. Ein einfaches durch die EZB zur Stabilisierung der Finanzmärkte ausgerufenes Handelsverbot für Privatpersonen im Bereich „Standard-Gold“ würde dieses Konzept mit einem Schlag „töten“.

Auch Immobilien – oft auch als „Beton-Gold“ bezeichnet - haben neben Chancen Risikopotenziale. Sie boten in den letzten 70 Jahren so viel Stabilität und Sicherheit, dass sich viele Familien ein „Klumpenrisiko“ im Portfolio aufgebaut haben. Dabei ist fast keinem Eigentümer klar, wie groß die damit einhergehende Gefahr heute bereits ist und morgen werden kann. Nicht nur das neu verabschiedete Lastenausgleichsgesetz (LAG) schwebt darüber. Wer in Märkte investiert, die überhitzt sind, geht erhebliche Risiken ein. Wir haben die ersten Regionen in Deutschland, in denen sich in den letzten 15 Jahren die Immobilienpreise um 25 oder 30 Prozent reduziert haben. Wer weit in die Zukunft schaut, muss sich bei alternden, wahrscheinlich kaufkraftschwächeren Gesellschaften fragen, wer denn die Käufer von übermorgen sind. Ein Beispiel gefällig?

Wer eine Immobilie in Finsterwalde sein Eigentum nennt erfährt das gerade schmerzhaft. 15.500 Menschen leben in der Kleinstadt – sieben Prozent weniger als vor 15 Jahren. 55 Prozent der Einwohner sind älter als 50 Jahre. Der Angebotspreis einer Wohnung in Finsterwalde sank von rund 1.800 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2020 auf aktuell rund 1.100 Euro. Das sind 38% Vermögensverlust!

Deshalb setze ich auf eine Kombination aus guten Chancen und minimierten Risiken, immer in Abstimmung mit den Wünschen, Plänen und der Vermögenssituation meiner Mandanten.

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