Durch Zuhören von der Garage zum Marktführer

Interview mit Dipl.-Ing. Matthias Kluczinski, Geschäftsführer und Kim Dittmer, COO der eurolaser GmbH

eurolaser ist ein echtes Familienunternehmen. Gründer und Geschäftsführer Matthias Kluczinski arbeitet mittlerweile mit seiner Tochter, Kim Dittmer, sowie seinen Söhnen Nic und Tommi-Lee zusammen. Diese familiäre Zusammenarbeit spiegelt sich auch in den Kundenbeziehungen wider. „Ich sehe uns als Freund der Kunden, bei uns menschelt es sehr stark“, beschreibt Dipl.-Ing. Matthias Kluczinski, Geschäftsführer. „Unsere große Stärke ist das Zuhören. Unsere Kunden finden sich in den Lösungen wieder, da sie auf ihren Ideen und Anforderungen beruhen.“

Baukastenprinzip

Mit möglichst wenig Komponenten möglichst viele Kundenwünsche zu erfüllen ist die Grundidee für das Baukastenprinzip, auf denen die Laser basieren. „Wir erfinden uns immer wieder neu und hinterfragen uns, ob es auch die einfachste Lösung ist“, so Matthias Kluczinski.

„Je weniger Teile wir verwenden, desto weniger Service wird benötigt. Außerdem können wir schnell liefern und ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis trotz unserer Fertigung made in Germany bieten.“ Mit der technologisch hochwertigen Lasertechnik aus Deutschland ist das Unternehmen mit den gut 100 Mitarbeitern nicht nur in lokalen Märkten erfolgreich, sondern exportiert auch in den Weltmarkt.

Auch international sind die Bedürfnisse der Kunden maßgeblich für Innovationen. „Neue Entwicklungen werden von den Wünschen unserer Kunden inspiriert“, sagt COO Kim Dittmer. „Wenn wir die entsprechende Lösung nicht im Portfolio haben, dann entwickeln wir sie gemeinsam. Dabei ist der Austausch untereinander und das Zuhören wieder extrem wichtig.“

Nachhaltigkeit

eurolaser ist dem Markt nicht nur in der Lasertechnik oft einen Schritt voraus, sondern auch in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit. Schon bei der Gründung war das Prinzip wiederverwerten statt neu kaufen. Die ersten Maschinen und Werkzeuge entstanden aus gebrauchten Komponenten. Auch wenn die Motivation damals eher das nicht vorhandene Kapital war, ist das Thema Recycling und Wiederverwertung ein wichtiges Element der Firmenphilosophie. Jede gebrauchte Maschine wird wieder zurückgekauft, refurbished und wieder in den Markt gebracht.

Außerdem wurden auch am Firmensitz in Lüneburg, der eine Vorgeschichte als Fitnessstudio hat, alle brauchbaren Geräte und Baustoffe wiederverwertet. Die ehemaligen Squashplätze beherbergen heute die Produktion, die Glaswände blieben erhalten und das Ganze ist eine gläserne Manufaktur.

Krisen als Chance

Von der Gründung im Jahr 1994 bis heute hat sich die eurolaser GmbH kontinuierlich weiterentwickelt. Ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs sind die Mitarbeiter. „Für uns ist wichtig, einen engen Bezug zu unseren Mitarbeitern zu haben“, bemerkt Kim Dittmer. „Wir haben einmal im Jahr ein Jahresgespräch, gestalten die Zukunft miteinander und gehen auf die Interessen und Stärken der Mitarbeiter ein.“

Gemeinsam wollen sie die Zukunft bestreiten. Mit Kim Dittmer und ihren Brüdern steht die nächste Generation in den Startlöchern und sie planen, langfristig erfolgreich zu sein. Krisen werden dabei eher als Chancen gesehen. „Aus einer Krise entstand unsere Firmengründung, seitdem hatten wir etwa alle vier Jahre herrausfordernde Phasen“, erzählt Matthias Kluczinski.

„Wir sehen eher die Chancen. All diese Phasen haben uns stärker gemacht. Wir können damit umgehen, darauf reagieren und die richtigen Entscheidungen treffen. Wir waren immer ein sehr innovationsgetriebenes Unternehmen, unsere Kunden sind unser Ansporn. Jedes Gespräch, dass wir mit unseren Kunden führen, geht in die Richtung ‘Was braucht ihr?ʼ. Bei uns werden Ideen geschmiedet, und das in kurzer Zeit.“

„Wir sind als Unternehmen extrem vielfältig. Wir sind in unterschiedlichen Branchen aktiv, das macht es spannend und wir müssen die Märkte beobachten. Innovationen werden der Kern von eurolaser bleiben.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Aktuellste news

Gebäudeenergiegesetz: Ist Nicht-Sanieren überhaupt noch eine Option?

Gebäudeenergiegesetz: Ist Nicht-Sanieren überhaupt noch eine Option?

Die Uhr tickt: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verändert die Rahmenbedingungen nicht nur für private Vermieter, sondern auch für Unternehmen und Eigentümer gewerblicher Immobilien. Wer glaubt, er könne die Sanierung noch lange…

Wie das Forschungsprojekt VoxeLite digitales fühlbar macht

Wie das Forschungsprojekt VoxeLite digitales fühlbar macht

Digitale Oberflächen beginnen sich zu verändern. Durch die Forschung der Northwestern University wird erstmals möglich, was lange als Zukunftsvision galt: reale Texturen auf vollständig glatten Displays spürbar zu machen. VoxeLite,…

Ready to change

Ready to change

Werte zum Anfassen. In einer zunehmend digitalisierten Welt nimmt die Zahl haptischer Geschäftsmodelle kontinuierlich ab. Die Reisebank AG aus Frankfurt steht seit jeher für ein haptisches Geschäftsmodell und Werte zum…

Aktuellste Interviews

Wege aus dem Wettbewerbsdruck: Automatisieren, diversifizieren, vorangehen

Interview mit Dr. Ronald Bernstein, Geschäftsführer der BERGI-PLAST GmbH

Wege aus dem Wettbewerbsdruck: Automatisieren, diversifizieren, vorangehen

Steigende Kosten, globaler Wettbewerbsdruck und der rasche technologische Wandel fordern die Kunststoffindustrie heraus. Die BERGI-PLAST GmbH aus Bad Gottleuba-Berggießhübel begegnet diesen Entwicklungen mit konsequenter Automatisierung, digitaler Weiterentwicklung und einem klaren…

Europas größer Fotoverbund – und noch viel mehr

Interview mit Thilo Röhrig, Geschäftsführer der Ringfoto GmbH & Co. KG

Europas größer Fotoverbund – und noch viel mehr

Seit über 60 Jahren bündelt Ringfoto die Schlagkraft von über 1.200 Fotofachhändlern in Deutschland und 26 weiteren europäischen Märkten und geht in seinem Selbstverständnis wie in seinem Leistungsspektrum weit über…

Bauprojekte für Menschen und Medizin

Interview mit Karsten Felsner, Geschäftsführer der Felsner Consult GmbH

Bauprojekte für Menschen und Medizin

Kaum ein Bereich im Bauwesen ist so komplex und anspruchsvoll wie der Krankenhausbau. Hier treffen technische Höchstleistung, organisatorische Vielschichtigkeit und menschliche Verantwortung aufeinander. Die Felsner Consult GmbH aus Berlin hat…

TOP