Ein Team – viele Gewerke

Interview mit Thomas Graf, Niederlassungsleiter am Standort Eschbach und Christin Thiemig, Assistentin des Niederlassungsleiters Eschbach der Heinrich Schmid GmbH & Co. KG

Wirtschaftsforum: Herr Graf, Frau Thiemig, Heinrich Schmid deckt gleich ein ganzes Portfolio an handwerklichen Dienstleistungen ab. Was ist die Kernkompetenz des Unternehmens?

Thomas Graf: Unsere Wurzeln liegen in den klassischen Malerarbeiten und diese sind bis heute das Rückgrat unseres Unternehmens. Hier generieren wir das höchste Umsatzvolumen und haben viele Stammkunden. Darüber hinaus ist der Trockenbau ein wichtiges Standbein für uns. Auch im Bereich Boden- und Parkettarbeiten sind wir stark. Wichtig ist, dass alle Bereiche bei uns mit Fachleuten, mit echten Experten, besetzt sind. Wir sind zwar ein Generalist, aber mit Spezialisten für alle Themen. Wir betreiben unsere Gewerkevielfalt hochprofessionell. Wichtig ist dabei auch, dass wir alle Größenordnungen an Projekten abdecken können, vom 12-m2-Wohnzimmer bis zur 10.000-m2-Halle.

Wirtschaftsforum: Wie sichern Sie die Professionalität und Kompetenz in den verschiedenen Gewerken?

Christin Thiemig: Wir arbeiten ausschließlich mit Fachleuten und bilden unsere eigenen Mitarbeiter gründlich aus und regelmäßig weiter. Wenn wir Helfer einsetzen, machen die bei uns auch wirklich nur Helfertätigkeiten und übernehmen nicht die Jobs unserer Fachleute.

Wirtschaftsforum: Die Energiewende beeinflusst die Baubranche maßgeblich. Welche Trends und Themen stellen Sie aktuell bei Ihren Kunden fest?

Thomas Graf: Durch die Energiekrise und das neue Heizungsgesetz erwarten wir in der nächsten Zeit eine verstärkte Nachfrage nach Wärmeverbundsystemen. Es müssen in Deutschland mehrere Millionen Quadratmeter Fläche gedämmt werden.

Wirtschaftsforum: Was tun Sie als Unternehmen, um Ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern?

Thomas Graf: Wir sind kein Hersteller, sondern Verarbeiter. Das heißt, wir denken über die Entsorgung von Materialresten, zum Beispiel von Dämmresten, nach. Wir geben diese, wann immer möglich, in den Kreislauf zurück. Wir trennen bereits seit vielen Jahren Material nach Sorten. Darüber hinaus arbeiten wir energieeffizient. Gerade unsere neuen Niederlassungen sind mehr oder weniger Energie-Selbstversorger.

Wirtschaftsforum: Was erwarten Sie für die kommenden Monate vom Markt?

Thomas Graf: Unsere Auftragsbücher sind randvoll. Entsprechend stehen wir unter Termindruck. Aktuell beschäftigen wir uns bereits mit dem nächsten Jahr. Wir sind dabei, zahlreiche Aufträge und Projekte für das Jahr 2024 festzumachen. Noch sehen wir keinen Rückgang der Nachfrage, zumindest für das erste Halbjahr nicht. Die große Herausforderung für uns ist der Fachkräftemangel.

Wirtschaftsforum: Wie begegnen Sie dem anhaltenden Mangel an Talenten und Fachkräften?

Thomas Graf: Wir haben jetzt verstärkt Fachkräfte aus anderen Ländern eingestellt. Dabei ist es uns allerdings wichtig, diese sehr gut auszubilden, nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich. Wir bieten auch Ausbildungen an. Aktuell ist es sehr schwer, junge Leute für unsere Branche zu begeistern.

Wirtschaftsforum: Was schätzen die Mitarbeiter, die schon lange bei Ihnen sind, an Heinrich Schmid als Arbeitgeber?

Thomas Graf: Wir schätzen jeden einzelnen unserer Mitarbeiter und geben ihnen sozialen Rückhalt, auch bei privaten Problemen. Diese Einstellung wird von unserer Gesellschafterfamilie vorgelebt. Viele unserer Mitarbeiter sind schon Jahrzehnte bei uns.

Christin Thiemig: Unsere Mitarbeiter schätzen das Miteinander, das wir haben. Wir kümmern uns um sie, wir fördern sie und wir sind dankbar, dass sie bei uns sind. Das lassen wir sie auch spüren, alltäglich, aber zum Beispiel auch in Form von Events und Benefits.

Wirtschaftsforum: Wo möchten Sie das Unternehmen in einigen Jahren am Markt sehen?

Thomas Graf: Wir möchten langfristig mit unserer Gruppe die Umsatzgrenze von einer Milliarde EUR knacken. Wir werden weiterhin auf engen Kundenkontakt setzen, um die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen und frühzeitig auf neue Themen und Trends reagieren zu können. Am allerwichtigsten für die nächsten Jahre wird aber die Ausbildung und Förderung unserer Mitarbeiter sein, um dem anhaltenden Fachkräftemangel begegnen zu können. Unsere Gewerkevielfalt wird in Zukunft ein wichtiger Vorteil für uns am Markt sein. Die Auftraggeber möchten immer häufiger einen zentralen Ansprechpartner vor Ort haben.

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