„Unsere Mission? Wir steuern Wasser!“
Interview mit Sebastian Fabian, Geschäftsführer der Stahlwasserbau Beeskow GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Fabian, die Stahlwasserbau Beeskow GmbH definiert ihre Mission gerne mit dem Satz „Wir steuern Wasser“. Worin genau sehen Sie dabei Ihre Aufgabe?
Sebastian Fabian: Unser Unternehmen tritt als Hersteller von Maschinenbaukomponenten für Wasserstraßen auf – in diesem Rahmen planen und errichten wir etwa entsprechende Schleusen- und Wehranlagen sowie Hochwasserrückhaltebecken und Rechenreinigungsanlagen. Wir sind also dafür zuständig, das Wasser erforderlichenfalls zurückzuhalten, anzustauen, Höhenunterschiede im Wasserverlauf auszugleichen oder die Wasserstände auf einen bestimmten Pegel zu bringen, wie sie mit dem natürlichen Flusslauf vielleicht nicht erreicht werden könnten. Darüber hinaus sind wir auch im Hochwasserschutz tätig, wo mir mit unseren Rückhaltebecken samt entsprechenden Toren das Wasser in Ausgleichsbereiche umleiten, wenn in Flüssen etwa durch starke Unwetter riesige Wassermassen auf einen Schlag entstehen.
Wirtschaftsforum: Nicht nur diesen Sommer mussten wir in weiten Teilen Europas und der übrigen Welt sehen, welche Zerstörung diese Wassermassen anrichten können. Tun wir mit Blick auf den Klimawandel heute schon genug, um diese Gewalt einzudämmen?
Sebastian Fabian: Aus meiner Sicht müsste mehr getan werden. Auch in Deutschland wurden über die Jahre viele Wasserstraßen stark verändert, Flüsse wurden begradigt und ihre natürlichen Ausbuchtungen zurückgebaut. Hier wäre es durchaus angebracht, diese Eingriffe bisweilen zu hinterfragen und dann in letzter Konsequenz auch entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig steht die Erneuerung der Wasserstraßen im Vergleich zu anderen Infrastrukturelementen wie Straßen und dem Schienenverkehr auch bei der öffentlichen Hand, dem mit Abstand größten Auftraggeber unseres Unternehmens, oftmals etwas hintenan. Gerade in den letzten Jahren wurden die öffentlichen Mittel für den Wasserbau eher verknappt und flossen stattdessen in andere Projekte. Dabei verdient der Hochwasserschutz vor dem Hintergrund der enormen Schäden, die das Element Wasser anrichten kann, sicherlich eine nachhaltigere Beachtung.
Wirtschaftsforum: Erwarten Sie in den nächsten Jahren trotzdem eine gewisse Auftragssteigerung im Hochwasserschutz?
Sebastian Fabian: Davon gehe ich schon aus, wobei sich auch dann die Effekte nicht von heute auf morgen einstellen werden. Denn allein die Planung für eine neue Hochwasserschutzanlage oder ein neues Rückhaltebecken nimmt gut und gerne zwei bis drei Jahre in Anspruch, da hierzu umfangreiche Genehmigungsverfahren durchlaufen, Ausgleichsflächen definiert und erschlossen und zudem die entsprechenden Budgetgelder beantragt werden müssen. Hinzu kommen bedeutende fachliche Herausforderungen auf der technischen Ebene – denn da sich nicht nur die naturräumlichen Gegebenheiten an jedem Standort, sondern auch die Herangehensweisen der verschiedenen Ingenieurbüros stark voneinander unterscheiden, ist in unserem Gewerk jedes Projekt anders. Gleichzeitig haben wir in letzter Zeit bedeutende Maßnahmen in unserem Unternehmen ergriffen, um unsere Planungs- und Fertigungsarbeiten noch effizienter und damit auch wirtschaftlicher und kostengünstiger umsetzen zu können, damit entsprechende Projekte auch für die öffentliche Hand attraktiver werden.
Wirtschaftsforum: Was haben Sie verändert?
Sebastian Fabian: Letztes Jahr haben wir beispielsweise mit der Einführung eines neuen ERP-Systems begonnen, um unsere komplette Material- und Lagerwirtschaft sowie sämtliche Fertigungsprozesse besser planen, steuern und überblicken zu können. Zudem arbeiten wir an verschiedenen Projekten, die zum Ziel haben, bei den von uns umgesetzten Bauwerken mit einem geringeren Materialeinsatz dieselbe Stabilität zu erreichen, etwa indem entsprechende Abkantungen in die Maschinenkomponenten eingearbeitet werden, wodurch sich zugleich die benötigten Fertigungszeiten reduzieren lassen. Da die anfallenden Kosten in jedem Ausschreibungsverfahren einen ganz entscheidenden Faktor darstellen, liegt in diesen Maßnahmen ein wichtiger Schritt für uns, um als Unternehmen in Zukunft noch wirtschaftlicher und damit auch attraktiver auftreten zu können – dies lässt sich nur durch eine klare Effizienzsteigerung mithilfe der Digitalisierung erreichen.
Wirtschaftsforum: Welche Ziele hat sich die Stahlwasserbau Beeskow GmbH dabei für die nächsten Jahre gesetzt?
Sebastian Fabian: Wir würden uns sicherlich wünschen, wenn der Name der Stahlwasserbau Beeskow GmbH in unserer Industrie zu einem renommierten Begriff werden würde, der branchenweit bei Ingenieur- und Planungsbüros für Qualität, technische Kompetenz und ein nahtloses Projektmanagement steht. Vor diesem Hintergrund möchten wir weiterhin einen stetigen und gesunden Wachstumskurs verfolgen und in diesem Zuge auch über Deutschland hinaus mehr Projekte umsetzen. Dass wir kürzlich für den Großen Preis des Mittelstandes nominiert wurden, zeigt uns nachdrücklich, dass wir mit diesem Wertversprechen auf dem richtigen Weg sind.
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